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Augsburg: Die neue Schau im Amerika-Haus ist eröffnet

Augsburg

Die neue Schau im Amerika-Haus ist eröffnet

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    Sie freuen sich über das Neue Amerika-Haus, das Erinnerungen wach werden lässt: US-Colonel Brian E. Hooper und Altoberbürgermeister Peter Menacher. Er hatte 1998 als OB die letzten US-Soldaten in Augsburg verabschiedet.
    Sie freuen sich über das Neue Amerika-Haus, das Erinnerungen wach werden lässt: US-Colonel Brian E. Hooper und Altoberbürgermeister Peter Menacher. Er hatte 1998 als OB die letzten US-Soldaten in Augsburg verabschiedet. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Ein Stück Amerika kehrt nach Augsburg zurück: Nach dem Zweiten Weltkrieg waren über 50 Jahre lang US-Truppen in Augsburg stationiert. Tausende Soldaten und deren Familien haben das Leben in der Stadt mitgeprägt – auch mit Juke-Box, Hotdogs und Straßenkreuzern. Diese Zeit beleuchtet jetzt eine Schau im Neuen Amerika-Haus auf dem Areal der früheren Sheridan-Kaserne. Am Sonntagnachmittag ist sie zum ersten Mal öffentlich zu sehen.

    Die temporäre Ausstellung über mehr als 50 Jahre Nachkriegsgeschichte ist in der historischen Halle 116 an der Karl-Nolan-Straße untergebracht. Dort hatten die Amerikaner früher ihre Autowerkstätten. Die Schau ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Vereine „Amerika in Augsburg“ und „American Car Friends“. Sie haben dafür jahrelang Exponate gesammelt und zum Teil vor dem Abriss aus den Kasernen gerettet.

    US-Poststation, Barber-Shop und Straßenkreuzer

    Zu sehen sind beispielsweise originale Teile aus der ehemaligen US-Poststation, Szenen aus dem früheren PX-Supermarkt oder Sessel aus dem alten Reese-Theater. Auch ein amerikanischer Barber-Shop wurde nachgebildet.

    Die neue Ausstellung thematisiert aber auch viele andere Facetten der deutsch-amerikanischen Beziehungen in Augsburg, angefangen bei der Befreiung der Stadt vom Nazi-Regime durch die US-Truppen über die „7708 War Crimes Group“, deren Mitglieder als Nazi-Jäger von Augsburg bekannt geworden sind, bis hin zum Abzug der letzten US-Soldaten aus Augsburg 1998. Texttafeln und weitere Exponate zeigen die vielfältigen militärischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verflechtungen, die zwischen den US-Truppen und der einheimischen Bevölkerung entstanden sind.

    Um das Neue Amerika-Haus hatte es im Vorfeld Streitigkeiten gegeben. Aus Sicht von Kritikern passen die Amerika-Ausstellung und die Vereinsaktivitäten der American Car Friends im Umfeld nicht in die Halle 116. Das Gebäude war vorher ein KZ-Außenlager von Dachau. Bis zu 2000 Zwangsarbeiter waren dort untergebracht und wurden von Aufsehern schikaniert. Die Ausstellungsmacher halten dagegen, dass sie sich streng an das vorgesehene Konzept der Stadt für den künftigen Erinnerungs- und Lernort Frieden halten würden.

    Diesen Sonntag ist Tag der offenen Tür

    Zur Eröffnung der Ausstellung mit zahlreichen geladenen Gästen am Samstag kam auch ein Vertreter der US-Truppen in Deutschland, Colonel Brian E. Hooper von der 66. Military Intelligence Brigade in Wiesbaden. Diese Truppe war die letzte in Augsburg stationierte Einheit. Hooper sagte, das Amerika-Haus in Augsburg sei ein wichtiges Projekt. Egal, was in der Politik passiere, entscheidend sei, dass Deutsche und Amerikaner in Freundschaft vereint bleiben.

    Geöffnet ist die neue Amerika-Ausstellung bis Ende Oktober, immer sonntags zwischen 14 bis 17 Uhr und donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr. Wegen der Corona-Regeln dürfen nach Angaben der Veranstalter nicht mehr als 20 Personen gleichzeitig in die Halle.

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