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Augsburg: Die "neue" Lechhauser Kirchweih macht Appetit auf mehr

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Die "neue" Lechhauser Kirchweih macht Appetit auf mehr

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    Augsburgs Marktamtsleiter Wolfgang Färber (links) und sein Vorgänger Werner Kaufmann lassen es sich auf der Lechhauser Kirchweih schmecken.
    Augsburgs Marktamtsleiter Wolfgang Färber (links) und sein Vorgänger Werner Kaufmann lassen es sich auf der Lechhauser Kirchweih schmecken. Foto: Michael Hörmann

    Halbzeit auf der Kirchweih in Lechhausen: Noch bis einschließlich Sonntag, 23. Oktober, läuft das Fest mit Bierzelt und Ständen an der Klausstraße. Der neue Festwirt Stefan "Bob" Meitinger ist nach eigenen Angaben angetreten, um die Kirchweih zu retten. Er sagt nach fünf abgelaufenen Veranstaltungstagen: "Wir sind mega zufrieden." Das liege nicht nur am Besuch der Gäste, es herrsche eine ausgesprochen gute Stimmung auf der Kirchweih. Dies bestätigen Standbetreiber, die seit Jahren dabei sind: "Was uns auffällt, ist der gute Zulauf aus dem Umland." Die Lechhauser Kirchweih, die jeden Abend mit bekannten Bands im Bierzelt aufwartet, kommt bei jüngeren Menschen wieder an. Alles könnte super sein - doch Festwirt Stefan Meitinger sieht auch ein Problem.

    Festwirt Stefan "Bob" Meitinger hat der Lechhauser Kirchweih neues Leben eingehaucht.
    Festwirt Stefan "Bob" Meitinger hat der Lechhauser Kirchweih neues Leben eingehaucht. Foto: Silvio Wyszengrad

    Am Donnerstag findet wie an den anderen Werktagen ein Mittagstisch mit vergünstigten Angeboten im Bierzelt statt. Zudem ist der Tag der Betriebe und Vereine. Etwa 50 Personen sitzen am Donnerstag gegen halb eins im Zelt. 1200 Plätze stehen insgesamt zur Verfügung. Vor allem an den Abenden ist das Zelt stets gut gefüllt. Am Wochenende gab es teils kaum ein Durchkommen, sagt Festwirt Meitinger: "Gut bis sehr, sehr gut waren die Konzerte besucht. Gerade an den Wochenendtagen war es überragend, wir mussten sogar teilweise den Einlass stoppen, weil das Zelt zu voll war."

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    Nach einem bunten Umzug wird die Lechhauser Kirchweih feierlich eröffnet. Wir waren bei der Eröffnung des Volksfests dabei.

    Lechhauser Kirchweih lockt viele Menschen nach Augsburg

    Mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren am Samstag beim Festumzug vertreten, so viele wie seit vielen Jahren nicht mehr. "Die Eröffnung der Kirchweih war bereits gelungen", sagt der städtische Marktamtsleiter Wolfgang Färber. Er hat sich am Donnerstag zur Mittagszeit mit seinem Vorgänger Werner Kaufmann, der im Ruhestand ist, im Bierzelt verabredet. Beide Verwaltungsleute haben Erfahrungen mit der Kirchweih. Sie sagen: "Es ist ein stimmiges Konzept, das Festwirt Stefan Meitinger vorgelegt hat." Das Fest profitiere davon, dass die Klausstraße während der Kirchweih für den Verkehr gesperrt bleibe, sagt Kaufmann.

    Im Freien beginnt nachmittags der Betrieb. Manuela Müller-Manz (Steckerlfisch) sowie Ronald Plötz und Vater Klaus-Diether Plötz (Riesenbosna) sind seit vielen Jahren auf Festen und Jahrmärkten vertreten. Die Kirchweih in Lechhausen gehört zum traditionellen Programm. Unabhängig voneinander sagen sie, dass neuer Schwung eingekehrt sei: "Der Name Bob's zieht ganz einfach." Man sei zufrieden mit dem Geschäft auf der Kirchweih, heißt es. "Wir sind froh, dass es die Kirchweih noch gibt", betont

    Manuela Müller-Manz verkauft Steckerlfisch auf der Lechhauser Kirchweih.
    Manuela Müller-Manz verkauft Steckerlfisch auf der Lechhauser Kirchweih. Foto: Silvio Wyszengrad

    Zur Mittagszeit ist Festwirt "Bob", wie er von fast allen Personen genannt wird, ebenfalls im Bierzelt. Ihn freue das Lob, sagt er. Der Chef der "Bob's"-Lokale betont, dass er als Gastronom nicht ahnen konnte, welche neuen Aufgaben die Tätigkeit als Festwirt mit sich brächten. Im Wissen, dass er Neuland betrete, habe er professionelle Unterstützung ins Boot geholt. Bierausschank, Küche und Service werden von Partnern geschultert. Meitinger sagt: "Nur die Bar machen wir selbst, das können wir." Die Besucherzahlen sind gut, wenngleich es keine Schätzungen gibt, wie viele Menschen bereits die Kirchweih angesteuert haben. Einen Aspekt hebt der Festwirt hervor: "Wir werden am Ende dreimal so viel Bier verkauft haben wie der Festwirt vor uns."

    Stefan Meitinger beerbte Dieter Held als Festwirt auf der Kirchweih

    Vorgänger war Plärrer-Festwirt Dieter Held. Er hatte sich im Jahr 2019 aus freien Stücken zurückgezogen. Die Wahl der Stadt fiel auf Meitinger. Wegen der Corona-Pandemie stand in den Jahren 2020 und 2021 allerdings kein Festzelt. Vieles läuft laut Meitinger bei seiner Premiere gut, dennoch gibt es Dinge, die ihm sauer aufstoßen: "Die einzigen Schwachstellen sind zum einen die Öffnungszeiten und zum anderen die Größe des Zeltes." Hier sehe man noch Potenzial. Meitinger ärgert sich darüber, dass die Öffnungszeiten beim Gögginger Frühlingsfest und auf dem Augsburger Plärrer länger seien als auf der Kirchweih. "Hier erwarte ich mehr Fairness."

    Ronald und Klaus-Diether Plötz verkaufen Riesenbosna auf der Lechhauser Kirchweih.
    Ronald und Klaus-Diether Plötz verkaufen Riesenbosna auf der Lechhauser Kirchweih. Foto: Silvio Wyszengrad

    Meitinger hält es daher für offen, ob er im Jahr 2023 wieder als Festwirt zur Verfügung stehen werde. Für Sonntag, den Abschlusstag, lädt er jedenfalls zur Abschiedsfeier ein, versehen mit dem Zusatz "vielleicht zum letzten Mal". Andererseits weiß man, dass Stefan Meitinger bereits immer für gelungene Marketingaktionen bekannt gewesen ist. Groß rühren muss er die Werbetrommel für den Endspurt der Kirchweih nicht: "Der Freitag ist bereits seit 14 Tagen ausgebucht, auch der Samstag ist fast komplett voll. Nur am Sonntag haben wir noch etwas Kapazität für größere Gruppen." Rund 950 Plätze im Zelt werden vorab reserviert, der Rest steht Gästen zur Verfügung, die spontan kommen.

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    S.O.S. Partyband und The Roberts H Band bringen das Bierzelt auf der Lechhauser Kirchweih zum Beben. Das sind die Bilder des Abends.
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