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Augsburg: (K)eine Männersache: Die Messe "Jagen und Fischen" will weiblicher werden

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(K)eine Männersache: Die Messe "Jagen und Fischen" will weiblicher werden

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    Stephanie Kircher gehört zu den Ausstellerinnen auf der "Jagen und Fischen", die speziell Produkte für Frauen anbieten.
    Stephanie Kircher gehört zu den Ausstellerinnen auf der "Jagen und Fischen", die speziell Produkte für Frauen anbieten. Foto: Silvio Wyszengrad

    Es herrscht ein großer Andrang am Freitagvormittag am Eingang des Augsburger Messezentrums. Hunderte Menschen stehen geduldig an und warten auf Einlass. Ihr Ziel ist die Messe "Jagen und Fischen", die erstmals wieder nach einer zweijährigen Corona-Pause stattfindet. Die Freude darüber ist bei Ausstellern und Besuchern zu spüren. Augsburgs Messechef Lorenz Rau sagt, was viele Personen empfinden: "Das ist ein toller Start ins neue Messejahr." Was bei der Messe am Eröffnungstag sofort ins Auge sticht, ist der hohe Anteil an Männern unter den Besuchern. Geschätzt sind es lediglich zehn Prozent Frauen. Doch die Jagen und Fischen möchte weiblicher werden. Das beginnt bei Ausstellerinnen, die in besonderer Form für sich werben.

    Groß war der Andrang bei der Jagen und Fischen am Eröffnungstag.
    Groß war der Andrang bei der Jagen und Fischen am Eröffnungstag.

    Es gibt ein sogenanntes "Ladies Passion"-Siegel. Zertifiziert werden alle Produkte, die speziell für den Gebrauch von Frauen entwickelt wurden. Dazu gehören Jagdwaffen, Angelruten, modische Funktionskleidung, Trachten und Pelzmode. Jagdverband und Fischereiverband betonen, dass der Anteil der Frauen in Jagd und Fischerei seit Jahren steige. Die Verbände bestätigen, dass das Angebot von passenden Produkten für Frauen weiterhin gering sei. 

    Für interessierte Besucherinnen gibt es exklusive Jagdstiefel

    Stephanie Kircher gehört zu den vier Ausstellerfirmen in Augsburg, die mit dem "Ladies Passion"-Siegel zertifiziert sind. Ihr Geschäft hat die Ausstellerin in Schwangau im Allgäu. Sie sei mit ihrem Angebot seit Längerem bei Jagdmessen vertreten, sagt die Geschäftsführerin, die ihr Unternehmen seit 25 Jahren leitet. Im Sortiment am Messestand stehen exklusive Stiefel, die in einer Manufaktur in Ungarn gefertigt werden. "Der Zuspruch unter Frauen für die Jagd nimmt zu", sagt

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    Die Messe Jagen und Fischen ist Treffpunkt für Jäger, Angler, Sport- und Bogenschützen in Augsburg. Am Eröffnungstag war der Andrang groß.

    Wer am Freitag kommt, ist vom Fach. An den Ständen herrscht teils Gedränge, vielfach sind Besucher in kleinen Gruppen unterwegs. Das Ehepaar Anke und Jan Pfeil aus Weilheim in Oberbayern ist zur Mittagszeit in Halle 2 unterwegs. "Die Jagd ist auch für mich ein interessantes Thema", sagt Anke Pfeil. Sie selbst jage nicht, unterstütze aber ihren Mann. Man müsse beim Thema Jagd sehen, dass es eben nicht allein um das Abschießen von Tieren gehe, meint die Messebesucherin: "Hege und Pflege spielen eine Rolle." Ehemann Er wisse um den Protest von Tierschutzorganisationen: "Man kann das Thema sicherlich unterschiedlich betrachten."

    300 Aussteller sind bei der "Jagen und Fischen" dabei. Drei Hallen sind belegt. "Die 'Jagen und Fischen' ist frischer und nachhaltiger geworden", sagt Messechef Rau. Bei der zehnten Auflage, die von vier auf drei Messetage verkürzt wurde, konzentriere sich das Geschehen nunmehr gezielt auf drei Hallen. Die Internationalität wird großgeschrieben. Aussteller kommen aus 17 Ländern, die Auslandsbeteiligung liegt bei 15 Prozent. Die Resonanz am ersten Tag lässt den Veranstalter hoffen, dass das angestrebte Ziel von 25.000 Besuchern erreicht werden könnte. 

    Der neue Messe-Caterer feiert Premiere bei der "Jagen und Fischen"

    Premiere feiert bei der "Jagen und Fischen" der neue Messe-Caterer. Die Messe GmbH hat ihren Partner gewechselt. Ab sofort betreut das Tafeldecker-Team Veranstaltungen im Messegelände. Das Lokal Tafeldecker ist in Augsburg bekannt. Es sitzt in der Fuggerei. Bis zum Jahreswechsel war Plärrer-Festwirt Dieter Held der langjährige Messe-Caterer.

    Das Ehepaar Anke und Jan Pfeil aus Weilheim in Oberbayern interessiert sich für alles rund um das Thema Jagd.
    Das Ehepaar Anke und Jan Pfeil aus Weilheim in Oberbayern interessiert sich für alles rund um das Thema Jagd. Foto: Silvio Wyszengrad

    Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) gehörte am Freitag zu den Besuchern. Die Messebranche sei während der Corona-Pandemie massiv betroffen gewesen, sagte sie: "Es fanden ja kaum Veranstaltungen statt." Umso erfreulicher sei die jetzige Entwicklung. Der Start der "Jagen und Fischen" mache Mut für das Messejahr in Augsburg. Sie erwarte, dass viele weitere Ausstellungen, Messen und Konzerte folgen. "Wir betreiben das Messegelände nicht zum Selbstzweck."

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