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Augsburg: Die Glocken in der St. Lukas-Kirche läuten endlich wieder

Augsburg

Die Glocken in der St. Lukas-Kirche läuten endlich wieder

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    Die Glocken in der St. Lukas-Kirche hängen wieder. Jürgen Balbach, Gunar Zerfaß und Richard Eisele (von links) befestigten sie.
    Die Glocken in der St. Lukas-Kirche hängen wieder. Jürgen Balbach, Gunar Zerfaß und Richard Eisele (von links) befestigten sie. Foto: Peter Fastl

    Die Kirchen im Augsburger Stadtteil Firnhaberau liefern besondere Geschichten. In der katholischen Kirche St. Franziskus hatte kurz vor Heiligabend ein Unwetter Teile des Kirchendaches abgedeckt. Das Gotteshaus blieb einige Wochen geschlossen, mittlerweile ist der Schaden am Dach repariert. Gottesdienste finden schon seit Längerem statt. Die evangelische St. Lukas-Kirche hatte ebenfalls ein Problem. Davon war in den zurückliegenden drei Monaten jedoch buchstäblich nichts zu hören. Die Glocken läuteten nicht, weil sie zur Reparatur gebracht wurden. Die Misere zog sich bereits über einen längeren Zeitraum. Jetzt sind die vier

    Die großen Glocken der Kirche in der Firnhaberau waren bereits seit Längerem beschädigt

    Pfarrer Borchardt fällt mit Blick auf die Glocken ein Stein vom Herzen. Er erinnert an die Vorgeschichte. "Zuletzt wurden im Turm der St. Lukas-Kirche die vier Glocken wieder aufgehängt, deren Joche zur Reparatur gebracht worden waren." Zuvor hätte die Gemeinde allerdings jahrelang nur noch mit zwei funktionierenden Glocken leben müssen. Die beiden großen Glocken seien wegen Rissen an den Jochen stillgelegt gewesen. Zur Erläuterung: Joch bezeichnet in der Architektur den zwischen zwei Hauptstützpunkten einer Baukonstruktion befindlichen Bauabschnitt. 

    Pfarrer Hans Borchardt (links) und Andreas Bülow freuen sich darauf, dass die Glocken der St. Lukas-Kirche bald wieder läuten.
    Pfarrer Hans Borchardt (links) und Andreas Bülow freuen sich darauf, dass die Glocken der St. Lukas-Kirche bald wieder läuten. Foto: Peter Fastl

    Borchardt sagt: "Ein zwischenzeitlich gefasster Plan, die Glocken im Zuge der anstehenden Dachsanierung der Kirche und des Kirchturms umzuhängen, musste wegen der Kostenexplosion durch den Ukraine-Krieg auf Eis gelegt werden." Damit nicht auch noch die letzten Glocken verstummen mussten, entschied sich der Kirchenvorstand im November für eine Reparatur im Bestand. Diese Arbeiten begannen im Februar. Alle Glocken wurden abgenommen. Die Jochen wurden zur Reparatur gebracht. Die Kirchengemeinde musste über drei Monate, in denen unter anderem Konfirmationen und Ostern gefeiert wurden, auf das Geläut der Glocken verzichten. 

    Nun sollen ab Pfingstsonntag wieder alle Glocken erklingen, heißt es. Borchardt sagt: "Unsere Kirchengemeinde und auch manche Nachbarn, die die Glocken vermisst haben, freuen sich darauf, dass endlich wieder zu den Gottesdiensten und den täglichen Gebetszeiten geläutet werden wird." Andreas Bülow vom Kirchenvorstand bestätigt die Einschätzung: "Das Läuten von Glocken gehört für mich ganz einfach zu einem Gottesdienst dazu."

    So sieht es innen in der evangelischen St. Lukas-Kirche aus.
    So sieht es innen in der evangelischen St. Lukas-Kirche aus. Foto: Peter Fastl

    18.000 Euro hat die Reparatur gekostet. Man habe handeln müssen, sagen Borchardt und Bülow. Die Finanzierung steht: Spender und der evangelische Gemeindeverein St. Lukas haben je zur Hälfte die Ausgaben getragen. Es ist allerdings ein Bruchteil der Summe, die für eine andere Investition ansteht: Auch die Kirche, die neben dem Turm steht, soll saniert werden. In dieser Frage spielt die evangelische Landeskirche eine wichtige Rolle.

    Die Weichen sind gestellt. In der Firnhaberau gibt es ein großes Projekt, das auf die Umsetzung wartez. Die Siedlungsgenossenschaft wird Partner der evangelischen Kirchengemeinde. Die Genossenschaft erwirbt das Gemeindehaus samt Areal. Man werde hier künftig ein Sozialzentrum für die Bewohner der Firnhaberau betreiben, ist zu hören. Wann dies passiert, ist offen. 

    Pfarrer Hans Borchardt verabschiedet sich in den Ruhestand

    Die Kirchengemeinde wird sich auf Kirche und Turm konzentrieren. Zudem steht ein personeller Wechsel an. Pfarrer Hans Borchardt nimmt zum Jahresende Abschied. Seit fast 14 Jahren ist er Pfarrer in der Firnhaberau. Die Stelle hatte er sich einige Jahre mit Ehefrau Sabine Troitzsch-Borchardt geteilt. Die Pfarrerin ist bereits im Ruhestand. Hans Borchardt wird in wenigen Monaten die Firnhaberau verlassen. Ihn zieht es in die Nähe von Fürth. 

    Die Stelle wird ausgeschrieben. Der Kirchenvorstand trifft die Entscheidung, den passenden Bewerber auszuwählen. Der scheidende Pfarrer sagt, dass die Aufgabe aus seiner Sicht "sehr interessant" sei. Vieles sei im Umbruch, die anstehende Kirchensanierung sei für den Nachfolger eine reizvolle Aufgabe. Die Kirchengemeinde umfasst die Nachbarorte Firnhaberau und Hammerschmiede. Im Gegensatz zu den Katholiken gibt es in der Hammerschmiede kein eigenes Gotteshaus für die Protestanten. Man geht daher in die St. Lukas-Kirche. Zum Gebiet, das von Pfarrer Borchardt betreut wird, gehören zudem die Orte Affing, Rehling und Petersdorf aus dem Landkreis Aichach-Friedberg. 

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