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Verdi-Geschäftsführer Altinisik über Streik in Augsburg: Als Nächstes das UKA

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Streiks gehen weiter: Verdi nimmt sich als Nächstes die Kliniken vor

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    Am Dienstag fand eine große Protestaktion von Verdi am Rathausplatz statt.
    Am Dienstag fand eine große Protestaktion von Verdi am Rathausplatz statt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Es war ein öffentlichkeitswirksamer Protest in Augsburg. Mehrere Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen am Dienstag in einem Demonstrationszug vom Kongress am Park zum Rathausplatz, wo eine Kundgebung der Gewerkschaft Verdi stattfand. Die Streiks im öffentlichen Dienst gehen nächste Woche weiter: Am Montag und Dienstag ist das Universitätsklinikum an der Reihe. Erdem Altinisik, Geschäftsführer von Verdi in Augsburg, erläutert, warum aus seiner Sicht die Protestaktionen nötig sind und es deshalb teils auch unangenehme Einschnitte für die Bevölkerung gebe. 

    Bislang beteiligten sich 3400 Personen im Augsburger Raum an Streiks

    Verdi ruft seit 1. März zu Streiks auf, um den Druck auf die Arbeitgeberseite in den laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen. Laut Altinisik gab es bislang im Augsburger Raum insgesamt 27 Aktionen und Warnstreiks. 3400 Beschäftigte hätten die Arbeit niedergelegt. Ein Ende der Aktionen ist nicht abzusehen. Nächste Woche wird am Montag und Dienstag am Universitätsklinikum Augsburg gestreikt. Am Mittwochmittag gibt es in der Klinik in Günzburg eine Aktion.

    Der Nahverkehr in Augsburg wurde an einem Tag bestreikt.
    Der Nahverkehr in Augsburg wurde an einem Tag bestreikt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Auswirkungen der bisherigen Streiks sind unterschiedlich. Wenn in Büros gestreikt wird, bekommen es Außenstehende weniger mit. Anders sieht es aus, wenn die Straßen nicht gereinigt und Abfallkörbe nicht geleert werden. Am einschneidendsten, so die allgemeine Einschätzung, war der Streik im Nahverkehr. An einem Freitag standen in Augsburg Busse und Straßenbahnen still, weil das Fahrpersonal der Stadtwerke streikte. Unmut herrscht mitunter bei Eltern, wenn Kindertagesstätten geschlossen bleiben.

    Gewerkschafter Altinisik betont, dass Verdi frühzeitig über geplante Aktionen unterrichte. Damit werde die Chance gegeben, sich auf die Situation vorzubereiten. Die Resonanz der Beschäftigten zur Streikteilnahme sei gut, so Altinisik: "Sie sind sich ihres Grundrechts auf Streik bewusst und beteiligen sich rege an den Aktionen und Streikmaßnahmen."

    Verdi-Geschäftsführer Altinisik: Berufe im öffentlichen Dienst müssen attraktiver werden

    Die Streikbereitschaft sei jedenfalls ungebrochen. Das bisherige Angebot der Arbeitgeber hätte gezeigt, "dass es ohne Arbeitskampf keine elementaren Verbesserungen geben wird". Die Gewerkschaft fordert deutlich höhere Einkommen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Altinisik nennt zwei Gründe: "Zum einen, um bei den gestiegenen Preisen über die Runden zu kommen und um zum anderen mittelbar auch durch eine bessere Attraktivität der Stellen neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen." Fehlende Mitarbeiter seien ein großes Problem im öffentlichen Dienst. Die Stadtwerke führen den Personalmangel in Verbindung mit einer Krankenquote von 20 Prozent als Grund dafür an, warum das Angebot im Nahverkehr in Augsburg ausgedünnt werde. 

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