Die Stadt Augsburg hält am Konzept der Radlnacht fest. Einmal im Jahr rollen tausende Radfahrer an einem Samstagabend durch das Stadtgebiet. Viele Straßen sind deshalb für Autofahrer gesperrt. Anwohner müssen ebenfalls mit Einschränkungen leben. Dieses Jahr findet die Radlnacht am 11. Juli statt. Es geht aus der Innenstadt zum Gaswerk. Die Großveranstaltung wird von der Stadt mit 100000 Euro finanziell unterstützt.
Die Höhe der städtischen Finanzierung, die nicht zu den Pflichtaufgaben gehört, ist in diesen Tagen wieder einmal zum Thema geworden. Anlass: Die Stadt soll für die Wiederbelebung von historischen Festen in Augsburg ebenfalls finanziell einsteigen. Auch hier werden von den Machern eines historischen Festes 100000 Euro an Unterstützung veranschlagt.
Radlnacht in Augsburg: Baureferent äußert sich zur Finanzierung
Wenn für die Radlnacht Geld fließt, könnte dies auch für historische Feste gelten, heißt es. Baureferent Gerd Merkle hält dagegen. Er sagt auf Anfrage unserer Redaktion: „Der Vergleich ist unsinnig. Der Stadtrat trifft im Rahmen seiner haushaltsrechtlichen Beschlüsse jeweils projektbezogene Einzelentscheidungen.“ Organisation und Finanzierung von historischen Festveranstaltungen lägen außerhalb der Zuständigkeit der Bauverwaltung. Die Radlnacht fällt in den Bereich von Merkle.
Die Radlnacht geht in ihre fünfte Auflage. Dieses Jahr führt die Strecke aus der Innenstadt zum Gaswerkgelände. Um 21 Uhr startet der Korso am Samstag, 11. Juli, in der Maximilianstraße. Es ist in diesem Jahr kein Rundkurs geplant. Es geht folglich bei der traditionellen Abschlussparty nicht zurück in die Maximilianstraße. Gefeiert wird vielmehr auf dem Gaswerk-Areal in Oberhausen.
Radlnacht in Augsburg: Start ist wieder um 21 Uhr
Der späte Beginn um 21 Uhr ist deshalb terminiert, damit an einem Samstag Beschäftigte und Kunden nach Geschäftsschluss um 20 Uhr ohne Einschränkungen nach Hause kommen können, sofern sie nicht selbst an der Radlnacht teilnehmen.
Umstritten ist schon länger das vergleichsweise hohe finanzielle Engagement der Stadt. Dazu sagt Merkle: „Die Radlnacht ist der Höhepunkt im Zeitraum des jährlich stattfindenden Stadtradelns der Stadt Augsburg, weil hierdurch neben Event-Radlern auch eine große Anzahl von Alltagsradlern erreicht wird.“ Insgesamt werde die Radlnacht als eine gute Möglichkeit angesehen, den Radverkehr zu bewerben, die Akzeptanz für das Fahrradfahren in der Bevölkerung zu erhöhen und den Spaß am Fahrradfahren in der Stadt Augsburg zu vermitteln. Die Radlnacht sei damit ein wesentlicher Bestandteil der Imagekampagne „Auf dem Weg zur Fahrradstadt“, betont der Baureferent.
Vorerst ist lediglich der Termin für das Jahr 2020 fix. Über die Fortsetzung in den nächsten Jahren ist noch keine Entscheidung gefallen.
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