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Augsburg: Die Freiwillige Feuerwehr Lechhausen will in zwei Jahren einsatzfähig sein

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Die Freiwillige Feuerwehr Lechhausen will in zwei Jahren einsatzfähig sein

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    Übung der Jugend der Freiwilligen Feuerwehr Lechhausen am Augsburger Kuhsee.
    Übung der Jugend der Freiwilligen Feuerwehr Lechhausen am Augsburger Kuhsee. Foto: Michael Hochgemuth

    Sie haben bisher weder ein eigenes Feuerwehrhaus noch ein Löschfahrzeug, doch der Motivation der Freiwilligen Feuerwehr Lechhausen tut das keinen Abbruch: 2019 wurde die Stadtteil-Feuerwehr offiziell anerkannt, 49 aktive Mitglieder hat der Verein. Seitdem laufen Ausbildung und Übungen. 16 Mitglieder hat die Jugendfeuerwehr, in der der Nachwuchs an das Thema herangeführt wird.

    Einer, der bei jeder Übung dabei ist, heißt Pascal. Für Kommandant Franz Ranzinger spielt es bei dem hochmotivierten Jugendlichen keine Rolle, dass er durch eine Spastik etwas gehandicapt ist. Denn wie Ranzinger, 51, sagt, lässt sich für jeden eine passende Aufgabe finden. Eine komplette Ausrüstung mit einem Gewicht von 26 Kilogramm und der Nahkampf am Brandherd gegen das Feuer wären sicher nicht das Richtige, aber eine Feuerwehr – nicht nur die Freiwillige – müsse immer die Gesellschaft abbilden. So sind auch Inklusion oder Migration ein wichtiges Thema innerhalb der Lechhauser Truppe.

    Berufsfeuerwehr und Gögginger Feuerwehr unterstützen die neue Truppe aus Lechhausen

    Etwa ein Drittel derer, die unter Vorsitz von Alexandra Ernst anpacken, seien Frauen. Augsburg zählte in der Vergangenheit sieben Freiwillige Feuerwehren, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen und in den Stadtteilen Oberhausen, Göggingen, Inningen, Bergheim, Kriegshaber, Pfersee und beim Lechhauser Patenverein in Haunstetten zu finden sind. Geübt werde oft am Ausbildungsfahrzeug der Gögginger und existenzielle Unterstützung leiste die an der Berliner Allee beheimatete Berufsfeuerwehr, die den Lechhausern für ihre Aktivitäten Unterschlupf gewährt. Oft treffe sich montagabends die Lechhauser Feuerwehr-Jugend um 18.30 Uhr im Innenhof, um diverse Handgriffe am Gerät einzustudieren.

    Übung der Jugend der Freiwilligen Feuerwehr Lechhausen am Augsburger Kuhsee.
    Übung der Jugend der Freiwilligen Feuerwehr Lechhausen am Augsburger Kuhsee. Foto: Michael Hochgemuth

    Auch wenn die Lechhauser Brandschützer im Moment weder ein eigenes Domizil noch ein Löschfahrzeug haben, sind sie doch voller Optimismus: "Wir sind auf einem guten Weg", sagt Ranzinger, mit Blick auf die trainierende Jugend, die am Wochenende manchmal am Kuhsee zugange ist. Zusammen mit Pascal übt Max das Entwässern des Fahrzeugs mittels Systemtrenner, der verhindern soll, dass Löschwasser ins Trinkwasser gelangt und es verschmutzt. Man hoffe, 2023/2024 mit der Ausbildung aller aktiven Mitglieder so weit zu sein, dass man einsatzfähig wäre, sagt Ernst. Damit eine Feuerwehr als ausrückfähig eingestuft wird, müssen alle Funktionen mehrfach besetzt sein. Den Grundlehrgang haben inzwischen fast alle Mitglieder absolviert, nun stehen noch Spezialausbildungen etwa fürs Atemschutzgerät an. Perspektivisch hofft die Lechhauser Wehr, wie auch die anderen Freiwilligen Wehren, von einem ausgemusterten Fahrzeug der Berufsfeuerwehr profitieren zu können.

    Jeder sollte einmal einen Feuerlöscher in der Hand gehabt haben

    Die Frau des Kommandanten, Barbara Ranzinger, ist an diesem sommerlichen Nachmittag ebenfalls an den Kuhsee gekommen, um sich als "einfaches Mitglied" von den Fortschritten ihrer Mitstreiter ein Bild zu machen. Unter anderem wird eine Überfahrbrücke ausgelegt, die verhindert, dass ausgerollte Schläuche im Straßenraum durch darüber fahrende Autos Schaden nehmen. Die Verkehrsabsicherung bei Unfällen oder bei Großveranstaltungen gehört auch zum Spektrum der momentan möglichen Einsätze. Selbstverständlich sind die Mitglieder auch beim Lechhauser Marktsonntag präsent, um Kinder mit Wasserspielen zu bespaßen oder Erwachsene im korrekten Umgang mit dem Feuerlöscher zu unterweisen. Denn, sagt Ranzinger: "Jeder sollte einmal einen Feuerlöscher in der Hand gehabt haben."

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