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Augsburg: Die EM-Party ist vorbei

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Fußball-EM: Die Party in Augsburg ist (fast) vorbei

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    Deutschland ist raus: Das Spiel gegen Spanien am Freitagabend war an Spannung nicht zu überbieten. Die Fans im Parkgarten litten mit.
    Deutschland ist raus: Das Spiel gegen Spanien am Freitagabend war an Spannung nicht zu überbieten. Die Fans im Parkgarten litten mit. Foto: Michael Hochgemuth

    Das war‘s dann fast aus Augsburger Sicht mit der Fußball-Europameisterschaft. Den Abschied der deutschen Elf am Freitagabend verfolgten tausende Menschen bei Public-Viewing-Veranstaltungen, in Lokalen und daheim vor dem Fernseher. Erhoffte Jubelfeiern fielen aus. Einen Tag später spielte die türkische Elf, die in Augsburg viele Fans hat. Auch für die Türken gab es nichts zu feiern. Die obligatorischen Autokorsos fielen aus. Ein deutscher Nationalspieler, der am Freitag gespielt hatte, weilte am Samstag aus familiären Gründen in Augsburg. Emre Can blieb nicht unerkannt. Fast schon vergessen ist, dass Augsburg zwei Wochen lang Quartier für ein Teilnehmerland der EM war. Die Serben übernachteten im Hotel Maximilian‘s. Die Polizei war während des Turniers gefordert. Sie zieht eine Bilanz, in der das Geschehen vom Wochenende einfließt.

    Türkei scheidet aus: Fans haben nichts zu feiern

    Ein Sprecher der Polizei sagte am Sonntag: „Nach den Ergebnissen ist es kein Wunder. Es blieb aufgrund des Ausscheidens der deutschen und türkischen Elf an beiden Abenden sehr ruhig in Augsburg.“ Die Polizei hatte sich intensiv auf die Europameisterschaft vorbereitet. Einsätze bei Public-Viewing und nächtlichen Autokorsos gehörten zum Tagesgeschäft. Ein besonderes Augenmerk hatte die Polizei auf die serbische Nationalmannschaft. Die Serben waren in Augsburg einquartiert und trainierten im Rosenaustadion. Das blieb für Fußball-Laien nicht unbemerkt, da der am Maximilian‘s geparkte Bus der Serben auffiel. Die Polizei berichtet: „Unsere Beamten waren beispielsweise am Teamhotel oder auch dem Trainingsort der serbischen Nationalmannschaft präsent, um die Sicherheit des Teams sowie des Begleittrosses zu gewährleisten.“ Auch auf dem Weg zum Training beziehungsweise zum Spiel sei die Nationalmannschaft von der Polizei begleitet worden.

    Der Bus der serbischen Nationalmannschaft fiel auf.
    Der Bus der serbischen Nationalmannschaft fiel auf. Foto: Michael Hörmann

    Für die Serben war die EM nach der Vorrunde vorbei. Die deutsche Elf verabschiedete sich im Viertelfinale. Am Freitag verlor das Team in Stuttgart gegen Spanien mit 1:2. Emre Can stand in der ersten Hälfte auf dem Platz. Zur Halbzeit wurde er ausgewechselt. Am Tag darauf weilte der Spieler von Borussia Dortmund in Augsburg. Das Wortspiel drängt sich auf: Can bei Kahn. Zur Mittagszeit saß er am Tisch mit zwei Frauen. Es gibt persönliche Gründe, die ihn nach Augsburg führen. Die Ehefrau von Emre Can stammt aus Augsburg. Der Nationalspieler besuchte die Familie. Pressefotograf Peter Fastl, der auch für die Augsburger Allgemeine arbeitet, bat Can um ein gemeinsames Foto. „Emre Can ist ein lockerer Typ“, sagt Fastl über den Profi.

    Bei Feinkost Kahn traf Peter Fastl den Nationalspieler Emre Can.
    Bei Feinkost Kahn traf Peter Fastl den Nationalspieler Emre Can. Foto: Peter Fastl

    Am Freitag hatten tausende Fans in Augsburg mit Can und den Mannschaftskollegen mitgelitten. Im Parkgarten wurde das Spiel übertragen. Dicht gedrängt saßen die Menschen an Tischen vor der großen Leinwand. Einige mussten stehen. Nicht nur einmal war während des Spiels, das in die Verlängerung ging, zu hören: „Meine Nerven, ich halte es kaum mehr aus.“ Als kurz vor Schluss das Siegtor für Spanien fiel, war die Enttäuschung in den Gesichtern ablesbar. Lange getrauert wurde jedoch nicht. Ein junger Mann sagte: „Es war ein tolles Spiel. Dieser Eindruck bleibt.“

    EM in Augsburg: Schottische Fans feiern

    Einen tollen Eindruck hatten während des Turniers auch Fans aus Schottland in Augsburg hinterlassen. Die Schotten hatten sich in mehreren Pensionen und Hotels einquartiert. Von Augsburg aus ging es zu den jeweiligen Spielorten. Mit Dudelsack und in bester Stimmung. Daran änderte auch die 1:5-Niederlage zum Turnierauftakt gegen Deutschland nichts. Den Schotten gefiel es in Augsburg. Dies verkündeten sie stets, wenn sie danach gefragt wurden.

    Ein Blick zurück: Türkische Fans verfolgten in der Maximilianstraße ein Spiel.
    Ein Blick zurück: Türkische Fans verfolgten in der Maximilianstraße ein Spiel. Foto: Peter Fastl

    Sportlich besser als für die Schotten lief es für die Türkei. Die Mannschaft qualifizierte sich für das Viertelfinale, schied am späten Samstagabend jedoch aus. Daher gab es keinen Anlass, in der Augsburger Innenstadt zu feiern. Auch Autokorsos blieben aus. Die Polizei war vorbereitet. Wie es heißt, hätte man ein Auge darauf geworfen, wie sich die Fans verhalten. Dabei geht es auch um den „Wolfsgruß“, der seit Mitte vergangener Woche heftige Kontroversen ausgelöst hat. In Berlin wurde ein Fanmarsch der Türken abgebrochen. In Augsburg war dies am Samstag kein Aufreger, bei Fanansammlungen in den Tagen zuvor war das Zeichen unter anderem in der Maximilianstraße oder bei Autokorsos sehr wohl offensiv gezeigt worden.

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