Der Fußgängerzonenversuch in und um Augsburgs berühmte Prachtstraße wird ab dem 1. Mai stehen und ein Jahr dauern. In dieser Zeit, so Stefan Sieber vom Referat der Oberbürgermeisterin auf einer Informationsveranstaltung zum Projekt, werde die Stadt zwei Durchgänge zur Überprüfung der Auswirkungen vornehmen. Etwa 80 Zuhörerinnen und Zuhörer, darunter Anwohner und Unternehmer der Maximilianstraße nahmen an der offenen Informationsrunde im Oberen Fletz teil.
Neben der Straße zwischen Herkules- bis Merkurbrunnen werden auch das Apothekergäßchen sowie die Winter- und Dominikanergasse zur Fußgängerzone. Schilder und Pflanzenkübel sollen Anfang und Ende der Zone markieren. Um den nördlichen Bereich des Herkulesbrunnens wird Platz für eine Wendemöglichkeit gelassen.
Fahrräder, Nahverkehr und Taxis haben in der Maxstraße in Augsburg freie Fahrt
Fahrräder, Nahverkehr und Taxis haben bei Schrittgeschwindigkeit freie Fahrt, der Lieferverkehr wird vormittags bis 11 Uhr, samstags bis 10 Uhr erlaubt sein. Gäste des Hotels Maximilian's dürfen jederzeit zum Ausladen in den Bereich bis zum Hoteleingang fahren. Der Taxistand vor dem Hotel wird in die Katharinengasse verlegt. Anwohner und Anwohnerinnen ohne und mit Stellplatz auf ihrem Grundstück können für das Befahren der Zone eine Ausnahmegenehmigung bekommen. Ein Antragsformular ist auf der städtischen Webseite zum Ausdrucken bereitgestellt.
Ein Gastronom wunderte sich bei der Infoveranstaltung über die Zufahrtsgenehmigungen für Hotelgäste und wünscht Gleichbehandlung für die Kunden der Einzelhändler. Gunther Höhnberg, Leiter des Mobilitäts- und Tiefbauamtes, erwidert: "Der Sinn einer Fußgängerzone ist, dass der Verkehr rauskommt. Für alle Gruppen wieder Ausnahmen zu machen, würde dem widersprechen." Die Bedenken von Florian Schwarz, Inhaber der Stern-Apotheke am Merkurbrunnen, werden die städtischen Verantwortlichen jedoch nochmals prüfen. Die Apotheke übernehme Notdienste und werde von sehr vielen Kranken und Eltern mit kranken Kindern aufgesucht, denen vor allem in Notfällen eine Zufahrt ermöglicht werden müsse. "Wir werden überlegen, ob dort eine Ladezone eingerichtet werden kann, um dem abzuhelfen", verspricht Höhnberg.
50 Parkplätze fallen in der Augsburger Maximilianstraße weg
Insgesamt fallen 50 Parkplätze in der Maximilianstraße und neun in der Dominikaner/Wintergasse weg, wie Sieber erklärt. IT-Unternehmerin Anna Görlitz zeigt sich erleichtert: Die beiden Parkplätze im Apothekergässchen bleiben erhalten.
Die Stadt wird in der Maxstraße zwölf sechs Meter hohe Bäume, die bereits bekannten Parklets und Bänke mit Rückenlehne aufstellen. Die Wintergasse erhält große Pflanztröge mit niedriger Bepflanzung. Eine Modernisierung oder Erneuerung des Spielplatzes in der Zeuggasse ist noch in der Diskussion. Das Kultur- und Sportprogramm in der Maxstraße werde sich laut Johannes Heiß vom Kulturreferat aus eigenen Veranstaltungen, aber auch aus Synergieeffekten mit den Festivitäten und Klein-Events der Stadt zusammensetzen. Im Juli könnte eine Bühne aus den Sommernächten übernommen und mit Programm belegt werden. Das Water-and-Sound-Festival (früher Festival der Kulturen) plant einen Umzug durch das Areal, Infostelen biete Platz für Kunstwerke. Auch für Anfragen von Anbietern von Outdoor-Yoga oder -Zumba ist Heiß zuständig.
Kennen Sie schon unsere Reihe "Augsburger Allgemeine Original"? In der Video-Serie "Mensch, Maxstraße" zeigen wir Augsburgs Prachtmeile von einer anderen Seite. Die vier Episoden können Sie sich hier anschauen.