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Augsburg: Die Augsburger sind entsetzt über die Gewalttat am Königsplatz

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Die Augsburger sind entsetzt über die Gewalttat am Königsplatz

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    Zahlreiche Medien filmen am Sonntag am Tatort.
    Zahlreiche Medien filmen am Sonntag am Tatort. Foto: Miriam Zissler

    "Warum?" steht auf einem Zettel – und darunter "Warum töten Kinder?". Ein Paar hat das Papier am Sonntag an der Stelle niedergelegt, an der am Freitagabend ein 49-jähriger Mann niedergeschlagen wurde und kurz darauf im Rettungswagen verstarb. Passanten bleiben immer wieder am Königsplatz stehen und betrachten Blumen und Kerzen, die dort abgelegt wurden. Eine Mütze von der Freiwilligen Feuerwehr Neusäß wurde dort ebenfalls hingelegt – bei dem Opfer handelte es sich um einen Mitarbeiter der Augsburger Berufsfeuerwehr, der privat unterwegs war.

    Betroffen über aggressives Verhalten in der Gesellschaft

    Der Sohn des Paares, das den Zettel auf dem Stein abgelegt hat, arbeitet ebenfalls bei der Berufsfeuerwehr. "Das sind Kollegen. Wir können das gar nicht glauben", sagen sie betroffen und entsetzt. Sie würden feststellen, dass aggressives Verhalten in der Gesellschaft zunehme. "Lehrer, Rettungskräfte und Feuerwehrleute werden angegangen. Das finden wir ganz schrecklich. Die Politik ist hier gefragt", sagen sie auch gegenüber CSU-Fraktionschef Bernd Kränzle, der ebenfalls zur Unglücksstelle gekommen ist. "Das ist furchtbar. Ich bin ganz ergriffen, weil ich ihn auch kannte", sagt er.

    Cathy Mullen und Marcus Wagner sind gekommen, weil sie gar nicht glauben können, dass sich so etwas in Augsburg abgespielt hat. "Das ist erschreckend", sagt sie. "Das ist außergewöhnlich. Aber wir kennen die Hintergründe noch nicht", betont

    An der Unglücksstelle wurden unter anderem Kerzen und Blumen niedergelegt.
    An der Unglücksstelle wurden unter anderem Kerzen und Blumen niedergelegt. Foto: Miriam Zissler

    Die Anteilnahme ist auch in den sozialen Netzwerken groß. Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) schrieb am Samstag auf seiner Facebook-Seite: "Trauer macht mein Herz schwer. Augsburg ist Schauplatz einer folgenschweren Gewalttat geworden." Die

    Die Nachricht über die Tat hat auch CSU-Bundestagsabgeordneten Volker Ullrich erschüttert. "Als ehemaliger Ordnungsreferent mit engen Beziehungen zur Feuerwehr geht mir das besonders nah. Ich bin in Gedanken bei der Familie und den Angehörigen und wünsche dem Verletzten baldige Genesung." Der aktuelle Ordnungsreferent, Dirk Wurm (SPD), schreibt: "Ein trauriger Tag! Aus all unseren Begegnungen wird er mir als ein wirklich feiner Mensch in Erinnerung bleiben." Zahlreiche Politiker, wie der Grünen-Landtagsabgeordnete Cemal Bozoglu twittert "Hass zu säen. Menschen mit unterschiedlicher Herkunft sollen gegeneinander aufgebracht werden. So etwas werden wir nicht zulassen! Gewalt trifft uns alle. Wir alle zeigen Mitgefühl. Unsere Polizei ist am Fall dran und wird die Täter hoffentlich bald ermittelt haben" oder die

    Zahlreiche Feuerwehren zeigen ihr Mitgefühl

    Eine Vielzahl von Freiwilligen Feuerwehren aus Augsburg und der Region melden sich bestürzt zu Wort. Die Feuerwehr München postet auf ihrer Facebook-Seite: "Durch eine Gewalttat ist ein Kollege der Berufsfeuerwehr Augsburg, welcher privat unterwegs war, zu Tode gekommen. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen des Verstorbenen, seiner Familie sowie seinen Freunden und Kollegen der Berufsfeuerwehr Augsburg. Wir sind in Gedanken bei Euch." Das Bayerische Rote Kreuz, Kreisverband Augsburg-Stadt, spricht den Hinterbliebenen genauso ihr Mitleid aus, wie das Technische Hilfswerk Augsburg.

    Szenegastronom Harry Winderl postet auf seiner Facebook-Seite ein nachdenkliches Video. "Die Leute haben keine Hemmschwelle mehr. Ein Mensch hat wegen nichts und wieder nichts sterben müssen", sagt er. Er bemerke einen Werteverfall in der Gesellschaft. "Die Menschen haben null Toleranz, werden immer oberflächlicher und sehen nur noch sich selber." Der Vorfall mache ihn einfach traurig.

    So viel Anteilnahme im Internet auch gezeigt wird, so viel wird dort auch spekuliert. Die Stadt Augsburg postete deshalb auf ihrer Facebook- Seite den Hinweis: "Wir bitten darum, dass zu diesem Zeitpunkt keine Spekulationen, Unterstellungen und Vorverurteilungen ausgesprochen werden. Bitte diskutiert respektvoll, insbesondere im Andenken an den Verstorbenen. Wir lassen die Polizei ihre Arbeit machen und warten die Ermittlungen ab."

    In einer aktuellen Folge unseres Podcasts erklärt Reporter Stefan Krog die Hintergründe der Tat am Königsplatz – und erzählt, wie Journalisten mit dem Fall umgehen. Den Podcast "Augsburg, meine Stadt" finden Sie auf Spotify, iTunes und überall sonst, wo es Podcasts gibt.

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