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Augsburg: Die Augsburger Bahnhofstraße soll schöner werden

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Die Augsburger Bahnhofstraße soll schöner werden

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    Die Bahnhofstraße - bisher Durchgangsstation zwischen Königsplatz und Hauptbahnhof - soll für Passanten und Kunden wieder attraktiver werden, etwa mit mehr Sitzgelegenheiten, Sauberkeit und Verkehrsberuhigung.
    Die Bahnhofstraße - bisher Durchgangsstation zwischen Königsplatz und Hauptbahnhof - soll für Passanten und Kunden wieder attraktiver werden, etwa mit mehr Sitzgelegenheiten, Sauberkeit und Verkehrsberuhigung. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Die schwarz-grüne Regierungskoalition hat am Montag ein Paket mit möglichen Maßnahmen vorgestellt, um die Augsburger Bahnhofstraße wieder attraktiver zu machen. Die Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Königsplatz verlor in den vergangenen Jahren an Anziehungskraft, nachdem sich ein Teil der Fachgeschäfte verabschiedete und durch Ein-Euro-Shops, billige Textilgeschäfte oder Imbissläden ersetzt wurde. Zuletzt kündigte der FCA-Fanshop seinen Abschied aus der Bahnhofstraße an (wir berichteten). Man müsse nun im Hinblick auf die Fertigstellung des Bahnhofstunnels und perspektivisch des Bahnhofsvorplatzes die Weichen stellen, um auch das Eingangstor in die Innenstadt wieder zu verschönern, so die Fraktionsspitzen von Schwarz-Grün. Die Straße werde dann an Wichtigkeit gewinnen. Die beiden Parteien stellen sich in einem ersten Schritt mehr Sauberkeit und zusätzliche Außengastro- und Aufenthaltsbereiche vor, langfristig soll ein Umbau geprüft werden.

    Bahnhofstraße Augsburg: Mehr Passanten als in der Fußgängerzone

    Unter den Augsburger Innenstadtstraßen zählt die Bahnhofstraße zumindest an den Werktagen zu den frequenzstärksten Straßen in der Innenstadt, etwa noch deutlich vor der Annastraße. In der Spitze sind dort zur Mittagszeit 2500 Menschen pro Stunde unterwegs. Allerdings liegt dies vor allem an der Verbindungsfunktion zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt. "Da ist durchaus Potenzial für mehr da", so Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU). Zuletzt hatten Immobilieneigentümer und Ladenbetreiber dort über Vermüllung und Drogenkonsum geklagt. Diese Themen müsse man angehen, so Hübschle. Die Straße habe aber, auch das müsse man sehen, nicht groß mit Leerständen zu kämpfen, was grundsätzlich für eine attraktive Lage spreche. C&A verkleinerte sich etwa in der Vergangenheit etwas, dafür eröffnete dort ein großer Asia-Supermarkt. Im Vergleich zu anderen Städten könne sich das Bahnhofsviertel in Augsburg sehen lassen, so Hübschle. 

    Ideen für eine Umgestaltung der Bahnhofstraße gibt es seit mehreren Jahren, konkret sind sie bisher nicht. Die Stadt will im Zuge des geplanten Bahnhofsvorplatz-Umbaus das westlichste Teilstück der Bahnhofstraße auf Höhe des Salewa-Hauses/Peek&Cloppenburg neu gestalten. Die Optik des Vorplatzes mit Granitplatten soll in das erste, etwa 100 Meter lange Stück der Bahnhofstraße hineingezogen werden. Schnell wird das nicht gehen: Voraussetzung dafür ist, dass die dortigen Straßenbahngleise nicht mehr benötigt werden, was erst klappt, wenn der West-Anschluss des Bahnhofstunnels fertig ist. Vor 2027 ist das nicht realistisch.

    Schwarz-Grün will, dass die Verwaltung sich nun Gedanken darüber macht, ob dieses Planungsmuster auf die ganze Bahnhofstraße ausdehnbar wäre. Allerdings müssten dafür noch zahlreiche Fragen geklärt werden: Die Finanzierung ist noch völlig offen, der Baumerhalt dürfte bei einem Umbau ein riesiges Thema werden. Im Zuge der Neugestaltung der westlichen Bahnhofstraße muss dort eine Reihe von Bäumen fallen, weil der Zustand teils mäßig ist und eine Vereinheitlichung mit dem restlichen Allee-Bestand vorgesehen ist. Nach Protesten ist die Stadt dabei, zumindest für den Bahnhofsvorplatz eine überarbeitete Planung zu entwerfen, nachdem dort im ersten Anlauf ebenfalls ein Kahlschlag gedroht hätte. Die Bahnhofstraße ist die einzige größere Augsburger Einkaufsstraße mit viel Stadtgrün.

    Viel Verkehr herrscht in der Bahnhofstraße ohnehin nicht mehr

    Auf die Schnelle möchte Schwarz-Grün Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung geprüft haben, wobei die Bahnhofstraße seit dem Königsplatz-Umbau und der Schließung zur Schaezlerstraße hin ohnehin keinen Durchgangsverkehr mehr hat. Eine Fußgängerzone scheidet - das prüfte das Baureferat in der Vergangenheit - wegen der Vielzahl an privaten Stellplätzen in Hinterhöfen aus. Zudem müsste dafür komplett umgebaut werden. Allerdings dachte die Stadt bisher schon laut über einen „verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“ wie in der Maximilianstraße mit abgesenkten Gehwegen nach. Zügig seien "kleinere Maßnahmen" zur Verkehrsberuhigung denkbar, so CSU und Grüne, wobei diese im Antrag an die Stadt noch nicht konkret ausformuliert sind. Die Koalition könnte sich auch sogenannte Parklets, also abgetrennte Sitzbänke auf Stellplätzen, und zusätzliche Flaniermöglichkeiten vorstellen. Zu prüfen seien auch mehr Sauberkeit, eine Überprüfung des Beleuchtungskonzepts und mehr Präsenz des Ordnungsdienstes sowie Hilfsangebot für suchtkranke und wohnungslose Menschen.

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