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Augsburg: Die alten Gittertore am Augsburger Stadtmarkt werden zum Problem

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Die alten Gittertore am Augsburger Stadtmarkt werden zum Problem

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    Tagsüber geöffnet, sind über Nacht die Tore des Stadtmarkts geschlossen. Für Beschäftigte von Klassik Radio, die nur über den Markt zu ihrem Arbeitsplatz kommen, ist dies ein Problem. Sie benötigen eigene Schlüssel. Auf Dauer ist dies aber keine gute Lösung, sagt die Stadt.
    Tagsüber geöffnet, sind über Nacht die Tore des Stadtmarkts geschlossen. Für Beschäftigte von Klassik Radio, die nur über den Markt zu ihrem Arbeitsplatz kommen, ist dies ein Problem. Sie benötigen eigene Schlüssel. Auf Dauer ist dies aber keine gute Lösung, sagt die Stadt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Augsburger Stadtmarkt ist eine Institution, die nicht nur Bürgerinnen und Bürger erfreut, sondern auch viele auswärtige Gäste. Der Markt, mitten im Stadtzentrum gelegen, hat täglich geöffnet - außer sonntags. Um unberechtigten Personen den Zutritt zu verwehren, werden die Gittertore abends abgeschlossen und morgens wieder aufgeschlossen. Nun taucht ein Problem auf: Es gibt Menschen, die außerhalb der Öffnungszeiten des Marktes ihren Arbeitsplatz auf dem Areal haben. Es sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Klassik Radio. Das Unternehmen hat die Räume des früheren Stadtarchivs bezogen, die ausschließlich über den Stadtmarkt zugänglich sind. Nun könnte es bald passieren, dass es neue Zutrittsregelungen gibt.

    Die Stadtverwaltung arbeitet an einem Konzept für den Stadtmarkt

    Das Thema wurde im städtischen Wirtschaftsausschuss erstmals behandelt. Die Stadträte erfuhren, dass die Verwaltung an einem Konzept arbeitet, wie die Eingangs- und Ausgangssituation dauerhaft zu verbessern sein könnte. Idee ist, die alten Tore an der Fuggerstraße zwar zu belassen, aber zwischen dem Bauernmarkt und den Hallen des Stadtmarkts eine zusätzliche Abgrenzung zu errichten. Wie diese aussehen könnte, ist offen. Auch über die Höhe einer nötigen Investition liegen keine Informationen vor. Es gehe jetzt um eine ergebnisoffene Prüfung, hieß es.

    Der Bauernmarkt liegt direkt vor dem Gebäude, in dem jetzt Klassik Radio sitzt.
    Der Bauernmarkt liegt direkt vor dem Gebäude, in dem jetzt Klassik Radio sitzt. Foto: Silvio Wyszengrad

    In der Aussprache äußerte Stadtrat Peter Uhl (CSU), der selbst einen Marktstand in der Gemüsegasse auf dem Stadtmarkt betreibt, die große Sorge, dass die Fläche des Marktes um 30 Prozent verkleinert werden könnte, sollte der Bauernmarkt losgelöst betrachtet werden. Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle widersprach. Es gehe nicht darum, den Bauernmarkt vom Stadtmarkt abzutrennen. Der Markt bleibe eine Einheit. Der Bereich des Bauernmarktes, der vor dem Gebäude von Klassik Radio liegt, ließe sich zum Stadtmarkt hin abgrenzen. Somit könnten die historischen Tore "geschont" werden und lediglich in der Nacht versperrt werden. Der Bauernmarkt ist die große weitgehend freie Fläche, die neben der Marktgaststätte liegt.

    Warum der Stadtmarkt über Nacht geschlossen bleibt

    Dass der Stadtmarkt über Nacht und an Sonntagen abgeschlossen ist, hängt damit zusammen, dass viele Händlerinnen und Händler ihre Waren im Freigelände liegen lassen, auch wenn die Stände abgedeckt sind. Anders sieht es in der Fleischhalle und Viktualienhalle aus, die abgesperrt werden können. An Wochentagen ist um 18 Uhr Schluss auf dem Stadtmarkt. Die Tore werden in der Regel eine halbe Stunde später abgeschlossen. Dann kommt ohne Schlüssel keiner mehr rein oder raus.

    Klassik Radio hat nicht nur für seine Beschäftigten das Problem, dass diese Personen einen eigenen Schlüssel benötigen, um die Tore aufzuschließen, die zur Fuggerstraße führen. In dem sanierten Gebäude sitzen zwei weitere Unternehmen, an die Eigentümer Ulrich Kubak vermietet hat. Kubak hatte das Gebäude für 2,7 Millionen Euro gekauft. Es beherbergte früher das Stadtarchiv, das mittlerweile ins Textilviertel umgezogen ist. Kubak ließ das Haus aufwendig sanieren. Es ist jetzt der Sitz seines Unternehmens, das zuvor seine Büros und Senderäume im Hotelturm hatte.

    Klassik Radio würde gerne Veranstaltungen ausrichten

    Dass die angestrebte Abgrenzung zum eigentlichen Stadtmarkt im Sinn von Klassik Radio ist, hat einen weiteren Grund. Das Unternehmen kündigte an, dass man auf der Fläche des Bauernmarkts gerne Veranstaltungen wie Konzerte ausrichten möchte. Dies wäre dann um so einfacher möglich, wenn die Gäste lediglich über die Fuggerstraße Zugang hätten. Das andere Areal des Stadtmarktes bliebe für Konzertbesucher unzugänglich. Stadtrat Raphael Brandmiller (Generation Aux) unterstützt die Überlegungen: "Wenn das neue Konzept auch die Öffnung von anderen Veranstaltungen auf dem Areal bedeutet, begrüße ich dies."

    Zwischenzeitlich sind laut Auskunft der Stadt elf Schlüssel an Klassik Radio ausgegeben. Das zuständige städtische Marktamt sieht jedoch Schwierigkeiten auf die Stadt zukommen. Wirtschaftsreferent Hübschle erläutert: "Aufgrund des Alters der Toranlage, die aus dem Baujahr 1930 stammt, und den Erfahrungen der letzten Jahre, in denen es immer wieder zu Schließproblemen auf Grund mechanischer Fehler mit den Toren kam, haben wir ein Problem." Der historische Schießmechanismus könnte womöglich bald nicht mehr funktionieren.

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