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Augsburg: Die Albert-Einstein-Schule in Haunstetten hat ein Schimmelproblem

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Die Albert-Einstein-Schule in Haunstetten hat ein Schimmelproblem

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    Im Untergeschoss der 62 Jahre alten Albert-Einstein-Mittelschule gibt es einen Schimmelbefall.
    Im Untergeschoss der 62 Jahre alten Albert-Einstein-Mittelschule gibt es einen Schimmelbefall. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Mehmet und Leonia sind alarmiert. So alarmiert, dass sich die beiden Schülersprecher der Albert-Einstein-Mittelschule mit einem Brief an unsere Redaktion gewandt haben. „Wir haben auf einer Sitzung des Schulforums erfahren, dass in unserem altehrwürdigen Schulhaus in Haunstetten eine schwere Schimmelsporenbelastung vorliegt. Es gibt Bereiche im Haus, in denen die Sporenbelastung bereits toxische Werte aufweist“, schreiben sie. Mehmet und Leonia sind in Sorge um ihre Mitschüler, die „verschimmelte Luft“ einatmen müssten.

    Das Schreiben der beiden Jugendlichen endet mit einer Bitte an die Stadt. „Wir appellieren an unseren Sachaufwandsträger, den Schülern eine gesunde Lernumgebung zu ermöglichen.“ Dem dafür zuständigen Schulverwaltungsamt ist das Schimmelproblem in der im Jahr 1958 eingeweihten Schule an der Kreuzung Inninger/Albert-Einstein-Straße bekannt. Laut Bürgermeisterin und Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne) wurden deswegen Messungen veranlasst, die im vergangenen Herbst stattgefunden haben. Diese hätten deutlich gemacht, dass ein konkreter Handlungsbedarf bestehe und eine baldige Schimmelsanierung nötig sei. „Die Ursache liegt nach erster Einschätzung vermutlich in dem stillgelegten und immer wieder aufgrund von eindringendem Grundwasser nassen Untergeschoss.“

    Schimmel: Sanierung der Einstein-Schule soll bald beginnen

    Wild will sich zu Beginn des neuen Schuljahrs bei einem Ortstermin mit der Rektorin und dem Elternbeirat selbst ein Bild von der Situation machen. Davon unabhängig seien aufgrund der Dringlichkeit im aktuellen Haushalt 100.000 Euro für die nötigsten Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt worden. Eine detaillierte Kostenschätzung sei derzeit in Arbeit.

    Wie Schimmel entsteht und wie man ihm vorbeugen kann

    Problem Feuchtigkeit: Schimmel kann sich bilden, wenn Feuchtigkeit vorhanden ist. Und Feuchtigkeit schlägt sich nieder, wenn die Wand zu kalt wird. Dies ist der einfache Zusammenhang. Experten sagen, dass der „Taupunkt“ unterschritten wird.

    Problem Sanierung: Schimmel entsteht oft, wenn neue Isolierglasfenster in ein ungedämmtes älteres Haus eingebaut werden. Die neuen Fenster sind luftdicht. Wenn nicht häufig gelüftet wird, fehlt der Luftaustausch. Gleichzeitig kühlen die ungedämmten Wände aus, sodass sich Feuchtigkeit niederschlägt und Schimmel entsteht.

    In einem ungedämmten Haus kann zum Beispiel bei minus zehn Grad Außentemperatur an den Innenwänden die Temperatur auf rund 14 Grad fallen, obwohl das Zimmer auf 20 Grad beheizt ist. Von dem Problem berichten der Eigentümerverband Haus & Grund und das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (Eza).

    Gegenmaßnahmen: Gegen die hohe Feuchtigkeit im Innenraum hilft frische Luft. Bewohner sollten mehrmals am Tag stoßlüften. Es reichen jeweils rund fünf Minuten. Laut Stiftung Warentest sollte die Frischluft quer durch die Wohnung oder – von unten nach oben – durchs Haus wehen. Und: Das Bad immer gut heizen.

    Für die Beseitigung des Schimmelbefalls und für die Kellersanierung ist das städtische Hochbauamt federführend zuständig. Die Arbeiten sollen im Herbst beginnen. Bis sie voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sind, soll der betroffene Keller „dichtschließend“ abgeschottet werden, teilt Wild mit.

    In Haunstetten hat es die Stadt aktuell noch mit einer weiteren, weitaus größeren Schulbaustelle zu tun. Die im Südwesten des Stadtteils gelegene Johann-Strauß-Grundschule, die 1974 in Betrieb ging, ist in die Jahre gekommen. Und zwar derart, dass sich der Stadtrat gegen eine Sanierung und für einen Neubau der Bildungsstätte in unmittelbarer Nähe des bisherigen Gebäudes ausgesprochen hat. Derzeit laufen nach Auskunft des Bildungsreferats die Planungen für das Vorhaben. Ziel sei es, in gut einem Jahr den Förderantrag bei der Regierung von Schwaben einzureichen.

    Doch keine Container an der Johann-Strauß-Schule

    Das Amt für Brandschutz hat unterdessen den ursprünglich nur bis zu diesem Sommer genehmigten Betrieb der Grundschule auch weiterhin gestattet, bis der vierzügige Neubau mit 17 Klassenzimmern bezogen werden kann. Unter anderem wurden Rauchmelder in Zwischendecken eingebaut. Dadurch soll ein kostspieliger, übergangsweiser Schulbetrieb in Containerbauten vermieden werden, so das Bildungsreferat.

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