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Augsburg: DGB-Kundgebung: Junge Störer pfeifen Oberbürgermeisterin Eva Weber nieder

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DGB-Kundgebung: Junge Störer pfeifen Oberbürgermeisterin Eva Weber nieder

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    Oberbürgermeisterin Eva Weber musste bei ihrem Grußwort gegen ein Pfeifkonzert ankämpfen.
    Oberbürgermeisterin Eva Weber musste bei ihrem Grußwort gegen ein Pfeifkonzert ankämpfen. Foto: Peter Fastl

    Geschichte hat sich in diesem Fall wiederholt: Wie bereits im Vorjahr verlief die traditionelle Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Augsburg nicht ohne Zwischenfälle. Eine Gruppe von 20 jungen Leuten störte am Montag Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber während ihrer Rede massiv. Es gab ein ständiges Pfeifkonzert. Die jungen Störer ließen sich von anderen Teilnehmern nicht umstimmen. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort am Königsplatz. Sie schritt allerdings nicht ein. Die DGB-Regionsgeschäftsführerin Silke Klos-Pöllinger bedauerte die Folgen der Störaktion.

    Dass es zu Protesten kommen könnte, war nicht überraschend. Eine linksextreme Gruppierung hatte in der Vorwoche zu Protesten während der Mai-Kundgebung aufgerufen. Bei der Veranstaltung am Montagmittag am Königsplatz blieb es friedlich. Die jungen Störer machten sich aber lautstark bemerkbar. Sie pfiffen während der knapp 15-minütigen Rede von Oberbürgermeisterin Eva Weber penetrant. Zudem gab es immer mehr Zwischenrufe. "Klassenkampf" war auf einem Transparent zu lesen, das von den jungen Menschen hochgehalten wurde. Die Gruppe stand etwas abseits von der Bühne.

    Oberbürgermeisterin Eva Weber appelliert an die Störer

    Eva Weber ging wiederholt auf die Störer ein. "Was ist das für ein Demokratieverständnis", fragte sie zu Beginn des Grußwortes. Bereits zu diesem Zeitpunkt erklang das Pfeifkonzert. An die Adresse der Demonstranten gewandt sagte die CSU-Politikerin, dass auch die jungen Leute Gäste der DGB-Veranstaltung seien. Man möge sich doch bitte entsprechend verhalten. Gehör fand sie nicht. Am Ende der Rede ging Eva Weber ein zweites Mal auf die Störaktion ein. Offenbar war das Wort "Heuchler" mehrfach von der Gruppe gerufen worden, dazu sagte die Rathauschefin: "Wenn Sie es schon sagen, dann bitte Heuchlerin." Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mai-Kundgebung quittierten die Aussage mit Beifall.

    Ein größeres Polizeiaufgebot war bei der Maikundgebung am Königsplatz im Einsatz.
    Ein größeres Polizeiaufgebot war bei der Maikundgebung am Königsplatz im Einsatz. Foto: Peter Fastl

    Unter den Gästen war Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) in Begleitung seiner beiden Töchter. Auch Pintsch nahm wahr, dass einige Polizisten sich im Umfeld der jungen Demonstranten aufhielten. Die Polizei hielt sich dabei zurück. Pintsch nannte den Grund: "Dies hängt mit der Versammlungsfreiheit zusammen." 

    Silke Klos-Pöllinger vom DGB hatte vor der Rede Webers um Zurückhaltung gebeten. Die Augsburger Oberbürgermeisterin sei Gast der Veranstaltung, man möchte sie als Gast empfangen und bei ihren Worten zuhören. Der Appell blieb fruchtlos wie bereits im Vorjahr. Die Gewerkschafterin betonte, wie wichtig in diesen herausfordernden Zeiten die Solidarität sei: "Wir möchten auch ein Zeichen für eine friedliche Zukunft setzen." 

    An der Mai-Kundgebung nahmen mehrere hundert Personen teil

    Am traditionellen Demonstrationszug nahmen mehrere hundert Personen teil. Er führte vom Gewerkschaftshaus, das am Katzenstadl liegt, zum Königsplatz. Die Gewerkschaft hatte zum zweiten Mal den Kö als Austragungsort für die Kundgebung ausgewählt. "Wir haben dafür viel positive Resonanz vernommen", sagte Silke Klos-Pöllinger. Es gab ein Bühnenprogramm mit mehreren Aktionen. Einzelne Gewerkschaften waren mit Informationsständen präsent.

    Mit einem großen Demonstrationszug zogen die Teilnehmer bei der Mai-Kundgebung zum Königsplatz.
    Mit einem großen Demonstrationszug zogen die Teilnehmer bei der Mai-Kundgebung zum Königsplatz. Foto: Peter Fastl

    Hauptredner der DGB-Veranstaltung war Harald Sikorski, Landesbezirksleiter der Gewerkschaft IG BCE (Bergbau, Chemie, Energie) Bayern. Moderiert wurde die Veranstaltung von Frederik Hintermayr, dem schwäbischen DGB-Jugendsekretär. 

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