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Augsburg: Innenstadt-Parken: Teurere Tarifzone soll größer werden

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Innenstadt-Parken: Teurere Tarifzone soll größer werden

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    In der südlichen Maximilianstraße wird man - wie in einigen anderen Innenstadtstraßen auch - künftig den erhöhten Tarif fürs Parken zahlen müssen.
    In der südlichen Maximilianstraße wird man - wie in einigen anderen Innenstadtstraßen auch - künftig den erhöhten Tarif fürs Parken zahlen müssen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Nachdem der Stadtrat im November schon eine Erhöhung der Parkgebühren in der Innenstadt auf 2,60 Euro pro Stunde und einen Wegfall der Semmeltaste beschlossen hat, kommt nun noch mal eine bittere Pille für Autofahrer und Autofahrerinnen: Die Stadt will die Zone mit dem teuren City-Tarif (bisher zwei Euro, künftig 2,60 Euro) auf größere Teile der Innenstadt ausdehnen.

    Zur Kern-Innenstadt und der Altstadt kommen das Beethoven- und Ulrichsviertel samt den dazwischenliegenden Straßen (z. B. Konrad-Adenauer-Allee) sowie weitere Teile der nördlichen Altstadt dazu. Dort galt bisher der niedrigere Tarif (bisher 0,60 Euro, künftig ein Euro). Unterdessen kommen die Gebührenerhöhung und der Wegfall der „Semmeltaste“ nicht wie geplant zum 1. April, sondern wohl erst im Sommer.

    Druck auf Parkplätze hat in Augsburg zugenommen

    Baureferent Gerd Merkle (CSU) will dem Bauausschuss am kommenden Donnerstag die Erweiterung der teureren Innenstadt-Zone vorstellen.

    Der Antrag sorgt in der Summe dafür, dass die teure Zone moderat auf einige Quartiere und Straßenzüge ausgedehnt wird. Der günstigere Tarif von künftig einem Euro gilt weiterhin im Bismarck- und Stadtjägerviertel sowie in der Jakobervorstadt und in Teilen von Dom-/Georgsviertel und Pfärrle.

    Änderungen bei Parkgebühren und Semmeltaste bis Ende Juni

    Wie viel Geld die Stadt durch Gebührenerhöhung, Wegfall der Semmeltaste und Ausdehnung der teureren Tarifzone künftig mehr einnehmen wird, ist laut Merkle unklar. Zum einen geht die Stadt davon aus, dass die Änderungen dafür sorgen werden, dass Autofahrer und -fahrerinnen weniger und kürzer parken als bisher. Zum anderen ist unklar, wie viel Einnahmen der Stadt bisher durch die Semmeltaste (halbe Stunde Parken gratis) entgingen. An manchen Standorten, so das Baureferat, sei die Semmeltaste missbräuchlich genutzt worden, indem massenweise Gratis-Parkscheine auf Knopfdruck angefordert wurden. Merkle ging zuletzt durch den Wegfall der Semmeltaste von Mehreinnahmen in einem fünfstelligen Bereich aus. Insgesamt kalkuliert die Stadt bisher bei Parkgebühren mit Einnahmen in einer Größenordnung von 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Für die Umstellung geht die Stadt von Einmalkosten von etwa 12.000 Euro aus, weil Schilder überklebt und Automaten umprogrammiert werden müssen. Die Umstellungen sollen, wenn der Stadtrat der Zonenerweiterung zustimmt, bis Ende Juni vollzogen sein. Wer weniger als eine Stunde parken möchte, kann einen Mindestbetrag von 50 (Innenstadt) beziehungsweise 20 Cent (Randzonen) einwerfen, um nur einige Minuten stehen zu bleiben. Fünf-Cent-Stücke werden die

    Mit einem Druck auf die grüne Taste am Parkscheinautomaten darf man eine halbe Stunde lang gratis parken. Doch die Semmeltaste steht nun vor dem Aus.
    Mit einem Druck auf die grüne Taste am Parkscheinautomaten darf man eine halbe Stunde lang gratis parken. Doch die Semmeltaste steht nun vor dem Aus. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Es ist davon auszugehen, dass der Vorschlag im Ausschuss und Stadtrat eine Mehrheit bekommen wird. Sowohl die bereits beschlossene Gebührenerhöhung als auch die Prüfung der Zonenänderung waren mit großer Mehrheit durchgegangen. Die 2008 eingeführte Semmeltaste habe zu mehr Parksuchverkehr geführt, den man künftig vermeiden wolle, so die Stadt. Vom Handel wird der Wegfall der Semmeltaste hingegen sehr kritisch gesehen. Es gehe nicht so sehr um die Ersparnis, sondern um das psychologische Signal an Autofahrer und -fahrerinnen, willkommen zu sein, so Handelsverbands-Geschäftsführer Andreas Gärtner zuletzt. Die Stadt könne ihre Mobilitätspolitik natürlich zugunsten von Nahverkehr sowie Rad- und Fußverkehr ändern, müsse dann aber auch Alternativen wie besondere Park-and-Ride-Aktionen bieten.

    Werden auch private Parkhäuser in Augsburger Innenstadt teurer?

    Die Stadt hat an ihren Parkgebühren zuletzt 2012 gedreht – seitdem befinden sie sich auf dem aktuellen Niveau. Von 1998 bis 2012 lagen die Gebühren bei 1,50 Euro je Stunde. In den privaten Parkhäusern in der Innenstadt werden in der Regel Preise von zwei Euro pro Stunde aufgerufen. Ob sie preislich mit den städtischen Parkgebühren mitziehen werden, ist ungewiss. In einer ADAC-Umfrage vergaben rund 40 Prozent der Befragten in Augsburg die Noten 5 und 6 für die Preisgestaltung beim Parken in der Innenstadt. Auch beim Parkplatzangebot gab es schlechte Noten. In den innerstädtischen Parkhäusern gibt es knapp 6500 Parkplätze (City-Galerie mitgerechnet). In allen Gebieten mit Bewohnerparken in und um die Innenstadt dürften es 4000 gebührenpflichtige Stellplätze sein, wobei diese zum Teil nur zeitlich eingeschränkt nutzbar sind.

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