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Augsburg: Der erste Modular-Tag startet mit Freude, Blitz und Donner

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Der erste Modular-Tag startet mit Freude, Blitz und Donner

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    Trotz Regen sorgte Raphi für ausgelassene Stimmung beim Modular-Festival in Augsburg.
    Trotz Regen sorgte Raphi für ausgelassene Stimmung beim Modular-Festival in Augsburg. Foto: Peter Fastl

    Schon früh kommen die ersten Besucherinnen und Besucher auf das Festival-Gelände am Oberhauser Gaswerkareal. Astrid Engel hat den Eingangsbereich im Blick. Die 26-Jährige arbeitet seit 2013 als ehrenamtliche Helferin beim Jugendfestival Modular mit. "Immer am Eingang", sagt sie. Von daher weiß sie genau, wann man am längsten anstehen muss. "Wer zwischen 17 und 18 Uhr kommt, muss auf jeden Fall anstehen." In diesem Jahr könne es dann auch etwas dauern, denn das Modular findet wieder "normal" statt. Bis zu 10.000 Festival-Besucher können am Tag auf das Gelände gelassen werden. Genau auf diese Normalität freut sich Astrid Engel am meisten. "Das hat gefehlt. Einfach wieder Menschen treffen und sich von der Menge mitreißen lassen", sagt sie. Das will sie auch: Spätestens bei der Band Bilderbuch will sie vor der Bühne und nicht am Eingang stehen.

    Trotz des Regens gab es am Einlass zum Festivalgelände in Augsburg lange Schlangen.
    Trotz des Regens gab es am Einlass zum Festivalgelände in Augsburg lange Schlangen. Foto: Peter Fastl

    Die Stimmung ist voller Vorfreude. Auch Sozialreferent Martin Schenkelberg streift am frühen Freitagabend mit Helmut Jesske, Geschäftsführer des Stadtjugendrings (SJR), über das Gelände. Der SJR veranstaltet im Auftrag der Stadt das Jugendfestival. Natürlich habe es im vergangenen Jahr das "Mini-Modular" gegeben, das Modular-Festle, so Schenkelberg, aber dass nun wieder viele junge Menschen ausgelassen und ohne Einschränkungen gemeinsam feiern könnten, sei "bitter nötig". Festivalleiter Patrick Jung hat lange auf diesen Moment warten müssen. 2019 übernahm er im Herbst das Amt, 2020 hätte das erste Modular-Festival unter seiner Leitung stattfinden sollen. Doch die Corona-Pandemie macht ihm einen Strich durch die Rechnung, das Festival wurde abgesagt, 2021 fand es als Festle in abgespeckter Form statt. "Das war eine sehr lange Wartezeit. Das hat schon weh getan", sagt er. Er sei "sehr froh", dass es nun normal stattfinden könne.

    Mit der Nachfrage ist er zufrieden. So wie es bislang aussieht, könnten am Freitag und Sonntag 8.500 Besucherinnen und Besucher auf dem Gelände feiern, der Samstag steuert auf 10.000 Gäste zu. Karten gebe es im Vorverkauf noch online oder an der Abendkasse. In den Jahren zuvor waren Festivaltickets und einzelne Tage teils bereits Wochen vor der Veranstaltung ausverkauft gewesen. "Das ist glaube ich auch der Pandemie geschuldet. Man wartet lange ab und schaut wie das Wetter ist", sagt der Festivalleiter. Am Freitagabend regnet es ein wenig. Das kann der guten Stimmung an der Bühne am Kessel keinen Abbruch tun.

    Rollschuhdisco im Scheibengasbehälter hat in Augsburg viele Fans

    Lostboi Lino ist ein mehr als adäquater Ersatz für t-low. Mit Livedrummer und ohne Shirt schert er sich nicht um Rollenklischees und hat richtig Lust zu spielen. Vor dem Wellenbrecher wird es voll, auf die tanzenden Menschen fällt leichter Regen. Die Bühne am Kessel ist im Vergleich zum Modular-Festival 2019 anders angeordnet und auch sonst gibt es viele Veränderungen auf dem Gelände. Wo zuletzt DJs auflegten, schießen nun junge Besucher und Junggebliebene auf eine Torwand. Dort wo beim vergangenen Mal die Essensstände aneinandergereiht waren, befindet sich in diesem Jahr der Crew-Bereich. Für Nihat Anac, der bei den Stadtwerken die Projektleitung Gaswerk innehat, ist das ein großer Vorteil des Gaswerkareals. "Solch ein Festival kann darauf immer wieder neu erfunden werden", sagt er. Besonders gefällt ihm die Rollschuhdisco, die im großen Scheibengasbehälter untergebracht ist. Genau deswegen sind Günther aus München und Peggy aus dem Allgäu erstmals auf dem Modular-Festival. "Wir sind zum Rollschuhfahren da."

    Der Auftakt des Modular-Festivals in Augsburg fand 2022 bei strömendem Regen und Gewitter statt.
    Der Auftakt des Modular-Festivals in Augsburg fand 2022 bei strömendem Regen und Gewitter statt. Foto: Manuel Andre

    In der Klokabine wird bei strömenden Regen geraucht auf dem Modular

    Bei Kerosin95 strömt der Regen vom Himmel und die Old-School-Beats aus den Boxen. Sie trägt Flügel auf dem Rücken und Queerness ins Programm. Guter Flow, gute Scratches, gute Show. Es regnet immer mehr, es blitzt und donnert auch.

    Trotz Regen hatten die Besucher gute Laune
    Trotz Regen hatten die Besucher gute Laune Foto: Peter Fastl

    Viele Besucherinnen und Besucher versuchen sich unterzustellen und hoffen, dass der Regen schnell vorüberzieht. Der starke Regen trübt die Stimmung etwas. Wolkenbruch wäre noch freundlich ausgedrückt. Die Menschen retten sich unter Bäume, teilen sich zu viert eine Klokabine zum heimlich rauchen. Den Fans von der Hauptbühne bei Rote Mütze Raphi ist der Regen egal. Sie tanzen eben mit Regenschirm.

    Nina Chuba blickt auf ein kleines Meer unverwüstlicher Ponchoträger. Es kommen abends immer noch Besucher aufs Gelände, ebenso viele entscheiden sich für die trockene Wohnung. Und

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