„C'est la vie“ heißt einer der Songs von Rapperin Rote Mütze Raphi, die am Freitagabend trotz strömenden Regen das Publikum auf der Hauptbühne am Gaskessel bei der Stange hält. So ist es, das Leben. Da ist nach zwei Jahren Pause endlich wieder so richtig Modular und dann kann man vor lauter Wasser in der Luft kaum die Bühne erkennen. Aber die Menschen schert das wenig, sie springen durch die Pfützen hinter dem Eingang, die in dieser Dimension sonst nur am Elbstrand nach einer Springflut zu finden sind, direkt vor die Parkbühne, um die Hamburger Musikerin Nina Chubamit einem Tanz zu beehren. Die versteht was von der nötigen Dramaturgie eines verregneten Festivalauftakts, nach souligen Balladen wird die Zahl der Beats pro Minute sukzessive erhöht, bis der Dancehall-Hit „Feminello“ das durchnässte Publikum vergessen lässt, dass es durchnässt ist. Und wen interessiert schon das Wetter, wenn das Gaskesselgelände zu einem kleinen Universum der Verrücktheit und Unbeschwertheit wird?
Augsburg