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Augsburg: Demo in Augsburg: Kilometerlanger Protest gegen mögliche Impfpflicht

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Demo in Augsburg: Kilometerlanger Protest gegen mögliche Impfpflicht

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    Am Samstag trafen sich rund 2800 Personen auf dem Plärrergelände, um anschließend in einem Demonstrationszug gegen die Corona-Maßnahmen durch die Innenstadt zu ziehen.
    Am Samstag trafen sich rund 2800 Personen auf dem Plärrergelände, um anschließend in einem Demonstrationszug gegen die Corona-Maßnahmen durch die Innenstadt zu ziehen. Foto: Peter Fastl

    Laut aber friedlich sind am Samstagabend viele Menschen aus Augsburg und dem Umland gegen eine mögliche Impfpflicht auf die Straße gegangen. Über die Zahlen gibt es unterschiedliche Angaben - Stadt und Polizei sprechen von 2800 Teilnehmern - die Demonstrierenden gehen von einer wesentlich höheren Zahl aus. Der Zug vom Plärrer in die Stadt und zurück zog sich jedenfalls weit über einen Kilometer in die Länge.

    Es dürfte einer der längsten Demonstrationszüge in Augsburg während der Corona-Pandemie gewesen sein. Die Veranstaltung hat die unangemeldeten "Corona-Spaziergänge" in der Innenstadt ersetzt, die zuletzt ebenfalls viele Menschen angezogen hatten und die die Stadt aus Gründen des Infektionsschutzes eingeschränkt hat. Die Route verlief auf rund sieben Kilometern durch die Innenstadt.

    Der Demonstrationszug ging durch die ganze Innenstadt.
    Der Demonstrationszug ging durch die ganze Innenstadt. Foto: Peter Fastl

    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus allen Gesellschaftsschichten und waren auch vom Alter gemischt. Man sah Familien mit Kindern, Studierende, aber auch viele ältere Menschen. Ihnen gemeinsam war die Abneigung gegen eine mögliche Impfpflicht, viele waren auch auf der Straße, um gegen den Verlust ihres Arbeitsplatzes durch die Infektionsschutzmaßnahmen zu protestieren.

    Ungeimpfte können nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen

    "Ab März kann ich nicht mehr zu meiner Arbeit in einer Arztpraxis gehen, weil ich mich nicht impfen lassen möchte", sagte etwas Lisa, die mit ihrem Freund am Protestzug teilnahm. Sie habe Angst vor Folgeschäden durch die Impfstoffe - in ihrer Familie lasse sich niemand impfen. Ihr Freund Malte findet die Corona-Maßnahmen unverhältnismäßig. Wer sich regelmäßig testen lasse, solle wie ein Geimpfter behandelt werden, ist seine Meinung.

    Auch Dagmar darf bald nicht mehr zur Arbeit gehen - weil ihr ärztliches Attest, dass sie sich nicht impfen lassen kann, von ihrem Arbeitgeber nicht anerkannt werde, wie sie berichtet. Sie protestiert mit ihrem Mann und den zwei Kindern auf der Demo, nicht zum ersten Mal, wie die Familie betont. "Ich lasse mir auch nicht vorschreiben, was meinen Kindern gespritzt wird, das entscheide ich als Mutter alleine", sagt sie. Die Mutter betont, keine generelle Impfgegnerin zu sein. Nur die Corona-Impfung lehnten sie eben ab.

    Polizei: Demo gegen Corona-Maßnahmen in Augsburg verläuft friedlich

    Die Polizei sprach nach der Veranstaltung von einem friedlichen Verlauf. Sie war mit einem großen Aufgebot vor Ort, um den Zug zu begleiten. Es habe keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben, auch das Abstandsgebot sei weitgehend eingehalten worden.

    In der Fuggerstraße hatte sich eine kleine Gegendemo mit rund zehn Teilnehmern gebildet - dieser Gegenkundgebung wurde laut Polizei eine Versammlungsmöglichkeit entlang der Aufzugsstrecke zugewiesen, um eine Trennung der Teilnehmer zu gewährleisten. Im Bereich des Perlachturms bewarf eine vierköpfige Personengruppe Teilnehmer des Zuges mit Müll und flüchtete. Eine Reaktion der Demonstrationsteilnehmer sei jedoch ausgeblieben, so die Beamten.

    Auch Ordnungsreferent Frank Pintsch zeigte sich mit dem Ablauf der Veranstaltung zufrieden. Es habe am Samstag neben dem Demonstrationszug nach Erkenntnissen der Stadt keine wilden Corona-Spaziergänge gegeben, was als Erfolg zu werten sei.

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