Dass das Thema Corona die Bevölkerung spaltet, zeigte sich am frühen Sonntagabend in der Innenstadt: Während am Königsplatz rund 150 Personen bei einer Kundgebung der Gruppe "Augsburg Solidarisch" sich gegen Verschwörungstheorien und für die gerechte Verteilung von Impfstoff aussprachen, nahmen gleichzeitig mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem sogenannten "Spaziergang" teil, um damit gegen Corona-Maßnahmen und -Politik zu demonstrieren. Laut Polizei hatten sich etwa 1000 Personen dem Zug angeschlossen, der unter anderem durch die Fußgängerzone, in die Maximilianstraße und weiter Richtung Ulrichsplatz führte.
Als die "Spaziergänger" in die Nähe des Königsplatzes kamen, klatschten einige von ihnen und benutzten ihre Trillerpfeifen. Mit Sprüchen wie "Maske auf und Abstand halten - Querdenker zusammenfalten" hielten die Teilnehmer der Kundgebung dagegen. Nach Angaben der Polizei, die mit einem großen Aufgebot vor Ort war, gerieten die Gruppierungen nicht aneinander. Bei "Spaziergängen" handelt es sich um Demonstrationszüge, die zwar im Voraus geplant und organisiert, jedoch nicht bei Stadt und Polizei angemeldet werden. (bau)