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Augsburg: Das Ulrichseck nimmt Form an: Wer hier bald wohnt und arbeitet

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Das Ulrichseck nimmt Form an: Wer hier bald wohnt und arbeitet

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    Der Rohbau des Ulrichsecks ist fertig.
    Der Rohbau des Ulrichsecks ist fertig. Foto: Silvio Wyszengrad

    Wenn Pfarrer Frank Kreiselmeier durch die Baustelle führt, dann kann vieles schon erahnt werden. „Hier werden die Räume der Pfarramtsbüros sein, dort ein Gemeindesaal und dort geht es zu den Amtsräumen des Regionalbischofs hinauf und in seine Wohnung“, zeigt er. Das „Ulrichseck“, wie das gemeinschaftliche Bauprojekt der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, der Gesamtkirchengemeinde Augsburg und der Kirchengemeinde St. Ulrich genannt wird, nimmt Formen an.

    Im April 2017 haben die Bauarbeiten am Ulrichsplatz begonnen. Im November sollen die Arbeiten abgeschlossen, im Dezember die Räumlichkeiten bezogen werden. Frank Kreiselmeier ist optimistisch, dass alles nach Zeitplan verläuft. „Wir haben sehr lange mit dem Baubeginn warten müssen. 2012 fingen die archäologischen Grabungen an. Erst 2017 konnten schließlich die

    Auf dem Grundstück entdeckten die Archäologen spätrömische Gräber. Etliche von ihnen hatten auch Grabbeigaben. „Seitdem die Bauarbeiter loslegen konnten, verlief alles nach Plan“, betont der Pfarrer der Ulrichsgemeinde. Nun steht der Rohbau. Die Außenfassade muss nur noch verputzt werden, doch in den Wintermonaten konzentrieren sich die Arbeiten auf den Innenausbau. Kabel hängen von den Decken, den Böden fehlen noch Beläge, den Wänden Putz und Farbe.

    Ulrichseck: 50 Verwaltungsmitarbeiter werden dort arbeiten

    Das Arrangement der drei Gebäude, die der renommierte Berliner Architekt Volker Staab entwarf, wirkt aber schon jetzt. Wer den Eingangsbereich, der einmal komplett verglast sein wird, passiert und nach links abbiegt, befindet sich im künftigen Gebäude der Kirchenverwaltung. Es hat fünf Stockwerke – rund 50 Menschen werden hier arbeiten. Im Dachgeschoss wird das Archiv der Kirchenverwaltung untergebracht sein. Daneben gibt es eine Teeküche und für die Mitarbeiter in ihrer Pause einen schönen Ausblick: auf den Ulrichsplatz und die gegenüberliegende Ulrichskirche. „Neben dem Treppenhaus wird es auch einen Fahrstuhl geben. Endlich werden alle Räumlichkeiten barrierefrei ausgebaut sein“, betont Pfarrer Kreiselmeier.

    Zwischen den drei Gebäuden befindet sich ein schmaler Innenhof, in dessen Mitte ein Baum gepflanzt werden soll. „Wir haben uns aus finanziellen und technischen Gründen gegen einen Brunnen entschieden.“ Mit rund 10 Millionen Euro wird das Bauvorhaben zu Buche schlagen. Allein hätte sich die Ulrichsgemeinde keinen Neubau leisten können. 1585 sei das Grundstück von der Pfarrgemeinde gekauft worden, berichtet er. Das Pfarrhaus habe der Augsburger Baumeister Hans Holl errichtet, der Vater von Elias Holl. „Das war ein toller Renaissancebau“, sagt Frank Kreiselmeier. Doch dieser wurde in der Augsburger Bombennacht 1944 zerstört. Jahrzehntelang blieb es eine Baulücke, bis sich die drei Partner für das Projekt zusammenschlossen. So könnten nicht nur Synergien genutzt werden. „Mit diesen neuen Gebäuden wird auch unsere Gemeinde zukunftsfähig gemacht“, ist er sich sicher.

    Regionalbischof Axel Piper wird in dem Komplex seine Wohnung haben

    Im Gebäude, das dem Milchberg zugewandt ist, wird künftig der Regionalbischof wohnen. Ein Geschoss ist für seine Amtsräume bestimmt, ein weiteres für seine eigene Wohnung. „Bislang hat unser Regionalbischof im Bismarckviertel gewohnt. Künftig wird er hier leben“, sagt Pfarrer Kreiselmeier und führt durch die Räume des neuen Regionalbischofs Axel Piper. Durch eine breite Fensterfront und über einen Balkon kann er in Zukunft die Aussicht aufs Ulrichsviertel genießen.

    Luxus sei es dennoch nicht. „Es entspricht alles den landeskirchlichen Richtlinien“, betont der Pfarrer, der gemeinsam mit seiner Familie in das Zwischengebäude ziehen wird. Dort wird auch der zweite Pfarrer der Ulrichsgemeinde, Bernhard Offenburg, künftig wohnen. Das Gebäude wird über das Afragäßchen erreichbar sein. „Dort wurde die ehemalige Kutscherstiege aufgemacht und dafür hergerichtet.“

    Im Untergrund des Ensembles wird sich schließlich noch eine Garage befinden, die 28 Stellplätze für Mitarbeiter bereithalten wird. „Schon jetzt wird der Bau gut angenommen. Erst heute hat mir eine Passantin gesagt, dass der Platz nun endlich wieder einen Abschluss habe“, freut sich Pfarrer Frank Kreiselmeier.

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