Die Parksituation rund um den Kongress am Park ist zum Ärgernis geworden. Das Kongressparkhaus ist nun auch für Gäste des Dorint-Hotels gesperrt. 90 Plätze fallen weg. Hotelgäste müssen in anliegende Wohngebiete ausweichen, was Anwohnerinnen und Anwohner nervt. Besucher von Veranstaltungen im Kongress am Park sind ebenfalls zu weiten Wegen gezwungen. Wer an der Erhard-Wunderlich-Sporthalle parkt, läuft knapp 400 Meter bis zum Veranstaltungsort. Die Stadt Augsburg bedauert diesen aktuellen Zustand. Sie selbst sieht aber keine Möglichkeit einzugreifen.
Baureferent Gerd Merkle (CSU) sagt auf Anfrage: "Durch die komplette Schließung der Parkgarage ergibt sich eine sehr unglückliche Situation, die allerdings in erster Linie ein privatrechtliches Problem ist." Aufgrund der verfahrenen Eigentumssituation und den damit einhergehenden rechtlichen Streitigkeiten habe die Stadt in der Vergangenheit auch keine aktive Mitwirkungsmöglichkeit gehabt, so Merkle. Wie berichtet, verweist Immobilienunternehmer Bernhard Spielberger, Mehrheitseigentümer des Parkhauses, auf die Standsicherheit des Gebäudes. Hintergrund sei, dass nach dem Brand vor einigen Wochen Schäden im oberen Bereich des Parkhauses entdeckt wurden. Es hieß, dass es teils an Betondecken Ausbrüche gebe, die Zweifel an der Standsicherheit weckten. Die Eigentümerversammlung sprach sich für eine Schließung aus, sollten die Mängel bestätigt werden. Dazu ist es gekommen.
Für das Dorint-Hotel ist das gesperrte Parkhaus ein Schlag
Im Hotel Dorint sind die Verantwortlichen alles andere als erfreut, dass die Hotelgäste gegenwärtig keine Tiefgaragenplätze haben. Außenstehende sehen die Gefahr, dass das Hotel finanziell massiv unter dieser Beeinträchtigung leiden werde. Dies sieht Baureferent Merkle ähnlich: "Da der Stadt Augsburg ein gut funktionierender Hotelbetrieb sehr wichtig ist, wird die vollständige Schließung des Kongressparkhauses mit Besorgnis gesehen." Zudem habe die Stadt ein hohes Interesse daran, dass Parkdruck und Suchverkehr in den umliegenden Straßen des Antonsviertel nicht weiter ansteigen. Man könne allerdings nur versuchen, durch die Bereitstellung des öffentlichen Parkplatzes an der Sporthalle die Situation zu verbessern.
Der jetzige Zustand, so die Einschätzung, ist für alle Beteiligten unbefriedigend. Merkle widerspricht nicht. Er verweist auf ein angestoßenes Projekt: "In den vergangenen Jahren konnte trotz der komplizierten baurechtlichen und eigentumsrechtlichen Lage des Kongressparkhauses und seines Umfelds gemeinsam mit dem Haupteigentümer des Gebäudes ein neuer Planungsprozess angestoßen werden." Ziel sei es, eine innovative Wohnanlage überwiegend für Seniorinnen und Senioren über einem mehrgeschossigen unterirdischen Parkhaus zu realisieren. In dieser Tiefgarage sollen Hotelstellplätze wiederhergestellt werden.
Im Zusammenhang mit diesem Bauprojekt könne der Straßenabschnitt am Kongressparkhaus umgebaut und unterbrochen werden, sodass künftig der Besucherverkehr zu Parkhaus, Hotel und Kongress am Park nur noch über die nördliche Imhofstraße abgewickelt wird. Das Antonsviertel würde dann vom Parksuchverkehr entlastet, so Merkle. Wann dieses Vorhaben umgesetzt werde, ist gegenwärtig völlig offen.