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Augsburg: Das sagen Augsburger zu den neuen Fahrradspuren in der Hermanstraße

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Das sagen Augsburger zu den neuen Fahrradspuren in der Hermanstraße

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    In der Augsburger Hermanstraße sind seit Dienstag die neuen Fahrradspuren gelb markiert.
    In der Augsburger Hermanstraße sind seit Dienstag die neuen Fahrradspuren gelb markiert. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die gelben Streifen auf dem Asphalt sind nicht zu übersehen: Seit Dienstag existieren in der Hermanstraße, zwischen Gögginger Brücke und Königsplatz, neue Spuren für Fahrradfahrer. Die Stadt hat sie nach jahrelangen Diskussionen um mehr Verkehrssicherheit für Radfahrer in der verkehrsintensiven Straße provisorisch markieren lassen. Damit können nun Radler in beide Fahrtrichtungen vom Autoverkehr getrennt unterwegs sein. Dass die neue Radwegführung - wie auch die Verkehrspolitik insgesamt - weiter polarisiert, zeigen Zuschriften unserer Leser. Von Lob bis Kritik, auch an der Stadtregierung, ist alles dabei.

    Lothar Roser etwa findet die neue Lösung schlichtweg "klasse". Für Radfahrer habe es immer Ärger mit den Autos und für Autofahrer mit den Radfahrenden gegeben. "Jetzt - ein sauberer Schnitt. Danke", schreibt Roser. Auch Claudia Schubach ist davon überzeugt, dass die Stadt mit den neuen Fahrradstreifen richtig agiert. Sie ist überzeugt, dass der Autoverkehr in Städten eingeschränkt werden muss - "für ein besseres Klima und Wohnen". Der meiste Verkehr, davon ist sie überzeugt, rühre daher, weil die Menschen zu bequem seien. Sie räumt ein, dass natürlich nicht alle Menschen zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sein können. "Aber das sind die wenigsten, dafür brauchen wir auch Parkplätze mit einem intelligentem Parkleitsystem in den Städten." Die Augsburgerin glaubt, dass es einen Aufschrei gäbe, wenn die Bequemlichkeit der Menschen eingeschränkt werden soll. "Aber am Ende werden wir alle davon profitieren", meint Schubach in Anspielung auf den Klimawandel. Die neuen Fahrradspuren in der Hermanstraße werden von manchen Augsburgern auch differenziert gesehen.

    Richtig, dass für Radfahrer in Augsburg etwas getan werde, aber ...

    Gabriele Penno etwa findet es grundsätzlich richtig, dass etwas für die Radler getan werde. Sie betont, dass aber auch Fußgänger und Autofahrer ein Anrecht auf Sicherheit haben. "Dies wird leider immer öfter von den Radfahrern ignoriert." Als ein Beispiel für derartige Konfliktsituationen nennt Penno die Kreuzung an der Luitpoldbrücke in Pfersee. Dort werde man regelmäßig von Radfahrern "geschnitten und weggeklingelt". "Als Fußgänger hat man oft gar nicht die Möglichkeit, auszuweichen." Eine ähnliche Meinung vertritt Klaus Eser.

    Fahrwege für Radfahrer seien begrüßenswert, schreibt der Augsburger, er wünsche sich allerdings, dass Radfahrer dies auch würdigen. "Es wäre schon ein Quantensprung geschafft, wenn sich ein Großteil der Radler an die auch für sie geltenden Verkehrsvorschriften halten würde." Das "Projekt Fahrradstadt" sieht er skeptisch. Ob hier die Folgen der Restriktionen zu Ende gedacht wurden, gerade wenn es darum gehe, Kunden vornehmlich aus dem Umland anzuziehen, "wage ich zu bezweifeln". Er persönlich sei froh, in seinem Wohnort Bobingen eine gute Infrastruktur vorzufinden. Sie mache einen Einkaufsbummel in Augsburg in den meisten Fällen entbehrlich.

    "Autofeindlichkeit" in Augsburg

    Leserin Anita Mittermaier wirft Oberbürgermeisterin Eva Weber vor, Autos weiter auszugrenzen und urbane Mobilität zu unterdrücken. "Der Einzelhandel im Umland freut sich", kommentiert sie. Zudem findet Mittermaier es gegenüber Trauernden, Behinderten und älteren Menschen rücksichtslos, dass in der Hermanstraße durch die Fahrradstreifen Parkmöglichkeiten wegfallen.

    Werner Tiltz hat im Rahmen der Diskussionen um die Hermanstraße noch ein anderes Anliegen. Der Anwohner im angrenzenden Beethovenviertel beobachtet nicht nur, dass Radler von der Hermanstraße in die Sackgasse der Beethovenstraße abbiegen, was für diese erlaubt sei. "Aber frech und ohne Skrupel nimmt auch der eine oder andere Autofahrer die nur für Radfahrer gedachte Lücke für sich in Anspruch, um nicht im Stau auf der Hermanstraße zu stehen." Die Anwohner der Beethovenstraße würden von der Stadt erwarten, die Lücke so zu schließen, dass kein Auto mehr durchpasse.

    Schreiben Sie uns Ihre Meinung zur Frage, wie die Mobilität in Augsburg künftig aussehen sollte, unter dem Stichwort "Verkehr": Gerne per Mail an lokales@augsburger-allgemeine.de oder per Post an Augsburger Allgemeine, Maximilianstraße 3, 86150 Augsburg.

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