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Augsburg: Das Parkleitsystem in Augsburg geht erst 2021 in Betrieb

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Das Parkleitsystem in Augsburg geht erst 2021 in Betrieb

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    So sehen die elektronischen Schilder des Parkleitsystems aus, die kommendes Jahr in Augsburg in Betrieb gehen. Ein Musterschild befindet sich auf dem städtischen Bauhof.
    So sehen die elektronischen Schilder des Parkleitsystems aus, die kommendes Jahr in Augsburg in Betrieb gehen. Ein Musterschild befindet sich auf dem städtischen Bauhof. Foto: Michael Hochgemuth, Stadt Augsburg

    Das seit Jahren geplante Park- und Verkehrsleitsystem für die Augsburger Innenstadt, das nach ursprünglichen Planungen noch in diesem Jahr hätte starten sollen, wird sich verzögern. Man gehe aktuell davon aus, erst im zweiten Quartal 2021 in den Probebetrieb gehen zu können, so das Tiefbauamt auf Anfrage. Hintergrund sind Verzögerungen bei der Vergabe des Projekts. Auch Corona habe die Abwicklung erschwert, da manche Abstimmungen mit Projektpartnern nicht so schnell gingen wie sonst.

    Das neuartige Schildersystem soll Autofahrer aus allen Richtungen zu 15 Innenstadtparkhäusern (inklusive City-Galerie geht es um 6350 Parkplätze) dirigieren. Die Innenstadt wird dafür in vier verschiedene Bereiche aufgeteilt. Neben herkömmlichen Schildern sollen auch sogenannte dynamische Anzeigen, also variable LED-Schildertafeln, aufgebaut werden, auf denen die Zahl der freien Parkplätze angezeigt wird. Zudem wird das System auch in der Lage sein, Autofahrern bei bestimmten Sondersituationen (Sperrung Freilichtbühne oder Sperrung Maximilianstraße) eine Umleitung in die Parkhäuser anzuzeigen.

    Parkleitsystem: Neue Schilder werden Anfang 2021 installiert

    Diskutiert wird über das System schon seit 2013, als die neue Verkehrsführung in der Innenstadt im Zuge des Königsplatz-Umbaus umgesetzt wurde. Seitdem behilft sich die Stadt mit provisorischen Schildern, nachdem das alte Parkleitsystem mit seinen mehr als 20 Jahren inzwischen auch technisch überholt ist. Aktuell, so die Stadt, werden Fundamente für die Schildermasten gebaut und die Datenanbindung der Parkhäuser zur Übermittlung der freien Parkkapazitäten vorbereitet. Die LED-Anzeigen sollen Anfang 2021 aufgestellt werden. Zudem will die Stadt mit dem Innenstadt-Parkleitsystem auch die Parkprobleme am Zoo/Botanischen Garten lösen. Dazu sollen fünf LED-Anzeigen auf der Zufahrt zu den Parkplätzen bei einer Überlastung den Weg zu Ausweichplätzen weisen.

    Der Innenstadt-Handel hält ein Leitsystem für einen wichtigen Punkt, um die Innenstadt für Kunden speziell von auswärts wieder attraktiver zu machen. Hier hatte Augsburg in den vergangenen Jahren einen Rückgang zu verzeichnen. Aus Sicht der Stadt ist ein Ziel, durch die Restplatz-Anzeige Autos gleichmäßiger auf die Parkhäuser zu verteilen - der erhoffte Rückgang an Autoabgasen durch weniger Parkplatzsuchverkehr ist ein Argument, warum das Projekt gefördert wird. Die Stadt bekommt dafür auch Geld aus der sogenannten Diesel-Milliarde, die Bund und Autoindustrie angesichts von hohen Stickstoffdioxidwerten (Augsburg hält die Grenzwerte seit diesem Jahr ein) und nach den Abgastricksereien von Autoherstellern eingerichtet hatten. 90 Prozent der 6,2 Millionen Euro Kosten werden gefördert. Eigentlich hätte die Stadt das System dafür dieses Jahr in Betrieb nehmen müssen, die Verzögerung hat laut Stadt nach Rücksprache mit den staatlichen Stellen aber keine negativen Auswirkungen. Offen ist freilich, inwieweit ein Parkleitsystem zusätzliche Fahrzeuge in die Innenstadt ziehen könnte.

    Wegweiser in Augsburg sind Bestandteil eines Masterplans

    Die Stadt sieht das Parkleitsystem als erste Stufe eines gesamtstädtischen Verkehrsleitsystems, das Autofahrer dirigiert. Rund ums FCA-Stadion/Messe gibt es bereits elektronische Anzeigen. Auch im Osten der Stadt im Zulauf auf Friedberger Straße/Große Ostumgehung wurden im Zuge des Baus der Linie 6 elektronische Tafeln installiert, um Autofahrer verstärkt auf die Ostumgehung/AIC25 zu lotsen, wenn es Rückstau auf der Friedberger Straße gibt.

    Das Leitsystem ist auch Bestandteil des sogenannten Mobilitäts-Masterplans der Stadt, mit dem die innerstädtische Mobilität weiterentwickelt werden soll. Als Reaktion auf die Mobilitätsdiskussion im Zuge der bundesweiten Schadstoffdiskussion nach dem Dieselskandal zimmerte die Stadt den Masterplan aus bereits bestehenden Maßnahmen und neu geplanten Ideen zusammen. Bereits umgesetzt wurden unter anderem neue Zählstellen für den Fahrradverkehr und eine Analyse zum Wirtschaftsverkehr sowie die City-Zone der Stadtwerke und der Ausbau neuer Angebote wie Carsharing bei den Stadtwerken. 2021 soll ein automatisches Fahrradparkhaus am Bahnhaltepunkt Haunstetter Straße kommen. In der Umsetzung ist laut Stadt auch die Erweiterung von "intelligenten Ampelschaltungen". In der Zukunft geplant ist auch eine Erweiterung von P+R-Plätzen und eine verkehrsmittelunabhängige Mobilitäts-App.

    Hören Sie sich dazu auch unsere Podcastfolge über die Firma Boxbote an, die wir 2019 aufgenommen haben:

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