Die Zeitreise ins Mittelalter hat in Augsburg begonnen. Am Freitagabend ist das fünftägige Bürgerfest gestartet. Besucher erleben, wie sich Menschen vor Jahrhunderten kleideten und welche handwerklichen Tätigkeiten sie erledigten. Handarbeit war damals gefragt. Und heute? In der modernen Welt spielt Technik eine immer größere Rolle. Wetter-Apps informieren über aktuelle Temperaturen, angekündigten Sonnenschein oder Regen sowie Vorhersagen für die nächsten Tage. Das Wetter wird, das wissen die Veranstalter, beim
![Anstehen beim Einlass Anstehen beim Einlass](https://images.mgpd.de/img/100661376/crop/c1_1-w100/1351727726/72824619/bg230804burgerfestfas002.jpg)
Für die Mitwirkenden war es jedenfalls ein stimmungsvoller Auftakt. Man zog gemeinsam auf die Bühne am Festgelände in der Thommstraße, die gegenwärtig kaum wiederzuerkennen ist. Entlang der Stadtmauer stehen zahlreiche Zelte, die Straße ist für die Festbesucher freigegeben. Imbissstände und Biertische mit Bänken laden zum Verweilen ein. Oberbürgermeisterin Eva Weber sagte bei der offiziellen Eröffnung am Freitagabend: "Wir Augsburger können stolz auf unsere Geschichte sein." Im Anschluss daran folgten Tanzeinlagen mit historischem Bezug. Die Tanzgruppe der Augsburger Patrizier bewahrt nach eigenen Angaben ein Stück Augsburger Kulturgeschichte. "Auf Festen und kulturellen Veranstaltungen präsentieren wir historische Tänze und Gewandungen aus Renaissance und Barock, wobei wir uns an der Augsburger Stadtgeschichte orientieren", hieß es anlässlich der Eröffnungsfeier.
Der Auftakt des Bürgerfests in Augsburg verlief mit Hindernissen
Bereits kurz vor 17 Uhr standen Tanya Kroeger, Ralf Zimpel und David Zimpel (sieben Jahre) aus Augsburg vor dem Kassenhäuschen. Mit dabei waren Oma Waltraud Zimpel und der weitere Enkel Felix Ungar aus der Nähe von Stuttgart. „Ich hatte den Termin des Bürgerfests schon lange notiert“, sagte
![Ralf Zimpel, Felix Ungar, David Zimpel, Tanya Kroeger und Waltraud Zimpel (von links) gehörten zu den ersten Gästen des Bürgerfests. Ralf Zimpel, Felix Ungar, David Zimpel, Tanya Kroeger und Waltraud Zimpel (von links) gehörten zu den ersten Gästen des Bürgerfests.](https://images.mgpd.de/img/100050176/crop/c1_1-w100/1475786525/1449519396/394927546.jpg)
Dann aber ging es endlich los. Mitglieder von historischen Vereinen sorgen für Unterhaltung. Für Michael Beltran von der Interessengemeinschaft (IG) Historisches Augsburg grenzt es „fast schon an ein Wunder“, dass man sich wieder bei einem Bürgerfest treffe. Auch beim Verein habe es in der Vergangenheit Probleme gegeben. Jetzt könne er sagen, so Beltran: „Totgesagte leben länger.“ Die Festzone erinnere zudem an den Augsburger Stadtbaumeister Elias Holl: „Er wäre stolz auf uns.“ Holl habe auch an der Stadtmauer mitgewirkt.
Das Bürgerfest dauert bis einschließlich Dienstag, 8. August. Die Veranstalter hoffen auf 15.000 Besucher, damit sie finanziell über die Runden kommen.
Information: Am Wochenende und am Feiertag (Friedensfest in Augsburg) starten Einlass und Festbetrieb um 14 Uhr. Am Montag geht es um 17 Uhr los. Schluss ist um 24 Uhr beziehungsweise um 23 Uhr (Sonntag und Dienstag). Der Eintritt kostet für Erwachsene acht Euro.
Der zweite Vorsitzende der IG Historisches Augsburg ist zu Gast in der aktuellen Folge unseres Podcasts "Augsburg, meine Stadt" und spricht über das Bürgerfest und seine Faszination für Mittelalter und Renaissance. Das ganze Gespräch können Sie hier anhören: