15 Jahre lang war das Brauhaus 1516 am Augsburger Hauptbahnhof Anlaufstelle für Reisende und Freunde bayerischer Wirtshauskultur. Die Gäste sollten sich im "1516" – die Zahl erinnerte an die Ausrufung des Bayerischen Reinheitsgebots – wie in einem alten Brauhaus fühlen: Es gab einen Sudkessel, Kupferrohrleitungen und eine metallene Schankanlage. Serviert wurde gutbürgerliche Küche: Käsespätzle, Schweinebraten mit Semmelknödel, Wiener Schnitzel mit Pommes und – natürlich – Bier auf 450 Quadratmetern und einer Außenterrasse mit Blick auf den Bahnhofsvorplatz. Doch seit Kurzem ist damit Schluss: Das Brauhaus 1516 hat dauerhaft geschlossen.
Geschäftsführer Stefan Sengl sagt: "Unser Mietvertrag mit der Deutschen Bahn ist ausgelaufen. Leider gab es uns gegenüber kein Entgegenkommen mit Blick auf die Baustelle, die sich natürlich massiv auf unser Geschäft auswirkt." Die Großbaustelle am Augsburger Hauptbahnhof dauert seit nunmehr sieben Jahren an. 2023 soll der neue Bahnhofstunnel in Augsburg in Betrieb gehen. Im Anschluss daran werden an den Bahnsteig- und Oberleitungsanlagen weitere Projekte realisiert.
Brauhaus 1516 in Augsburg geschlossen: "Wir hätten gerne weitergemacht"
Als weitere Gründe für das Aus des 1516 nennt Sengl die Corona-Pandemie, den Personalmangel in der Branche und die steigenden Energiekosten. "Wir hätten gerne weitergemacht, aber so sind wir zum Aufhören gezwungen", sagt der erfahrene Gastronom, der auch noch ein Hotel in Ingolstadt führt.
Den Standort am Hauptbahnhof mit den vielen Reisenden hatte er eigentlich geschätzt. Vor allem die vielen Abendveranstaltungen mit Livemusik, Comedy und Fußball werden ihm in Erinnerung bleiben, wie er sagt.
Was aus den Räumlichkeiten des 1516 wird, ist noch unklar. Im November soll laut Sengl nun erst einmal das Mobiliar des Gasthauses versteigert werden.
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