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Augsburg: Das ändert sich mit kostenpflichtigen Corona-Tests in Augsburg

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Das ändert sich mit kostenpflichtigen Corona-Tests in Augsburg

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    Im Schnelltestzentrum Maximilianstraße sind künftig nur noch kostenpflichtige Tests möglich.
    Im Schnelltestzentrum Maximilianstraße sind künftig nur noch kostenpflichtige Tests möglich. Foto: Silvio Wyszengrad

    Vor dem städtischen Corona-Schnelltestzentrum in der Maximilianstraße herrscht an diesem Vormittag reges Kommen und Gehen. Auch eine junge Frau wappnet sich für den nächsten Abstrich. Zwei bis drei Mal pro Woche gehe sie zum Testen, weil sie mit der Impfung abwarten wolle, sagt sie. Als Studentin kann sich die Endzwanzigerin noch bis Ende November kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen. Die überwiegende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger aber muss vom kommenden Montag an für diese Dienstleistung zahlen. Verschiedene städtische und private Teststationen bieten aber für einen berechtigten Personenkreis weiterhin Tests zum Nulltarif an.

    Städtische Corona-Teststationen sind bislang stark frequentiert

    Nach Angaben von Gesundheitsreferent Reiner Erben bleiben die bisherigen Öffnungszeiten bestehen. Man rechne jedoch damit, dass aufgrund der Kostenpflicht in nächster Zeit die Nachfrage nach Tests abnehmen und die Zahl der Impfungen zunehmen werde. "Die Stadt Augsburg unternimmt weiterhin Anstrengungen, durch verschiedene niedrigschwellige Impfangebote die noch nicht geimpften Bürger und Bürgerinnen von einer Impfung zum Schutz der eigenen Gesundheit zu überzeugen", betont Erben.

    Zuletzt waren die städtischen Teststationen durchaus frequentiert. So wurden an der Messe in der vergangenen Woche insgesamt 3736 PCR-Tests und 1478 Antigen-Schnelltests durchgeführt. Im selben Zeitraum wurden in der Schnellteststation in der Maxstraße 1347 und in Haunstetten 262 Antigen-Schnelltests vorgenommen, heißt es aus dem Gesundheitsreferat.

    Ab 11. Oktober sind Coronatests für die meisten Bürgerinnen und Bürger kostenpflichtig. Wer Anspruch auf einen kostenlosen Test hat, kann ins Testzentrum an der Messe gehen.
    Ab 11. Oktober sind Coronatests für die meisten Bürgerinnen und Bürger kostenpflichtig. Wer Anspruch auf einen kostenlosen Test hat, kann ins Testzentrum an der Messe gehen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Neben Studierenden können auch andere Personengruppen sich weiterhin kostenlos testen lassen – etwa Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht immunisieren lassen können. Details sind auf der städtischen Homepage zu finden. Empfänger von Sozialhilfe oder anderen Leistungen zum Lebensunterhalt zählen jedoch nicht zum berechtigten Kreis.

    Augsburger Betreiber bieten Test-Flatrate für 79 Euro im Monat

    Ob Menschen mit wenig oder viel Einkommen: Wer mehrmals die Woche – etwa wegen eines Friseurtermins, Kino- oder Restaurantbesuchs – zum Testen geht, muss künftig erhebliche "Nebenkosten" einplanen. Vier private Betreiber bieten ab sofort für eine Pauschale (Flatrate) von 79 Euro monatlich Interessierten die Möglichkeit, sich so oft testen zu lassen wie gewünscht – bei Bedarf einmal täglich. "Wir sind eigentlich Konkurrenten, aber haben uns jetzt zusammengetan", sagt Arwed Thyssen, einer der Initiatoren. Kunden können zum Testen jede der insgesamt acht Stationen (etwa vor Elektrofachmärkten oder dem Zoo) aufsuchen. "Uns geht es nicht darum, die Leute vom Impfen abzuhalten, sondern wir wollen mit diesem Angebot unserem Personal weiterhin eine Perspektive bieten." Laut Thyssen stößt das im Internet beworbene Angebot auf große Resonanz. Es gebe bereits Buchungen. "Je näher der 11. Oktober rückt, desto mehr wird es wohl werden."

    Neben der Stadt, dem Roten Kreuz (auf dem Plärrer) und den privaten Anbietern sind auch weiterhin Apotheken Anlaufstellen für Testwillige. Die Apotheke in der City-Galerie etwa wird sich ab Montag an den Gebühren der Stadt orientieren und pro Test laut Mitarbeiterin Monika Fahrentholz "rund 15 Euro" verlangen. Sie vermutet, dass die momentan sehr gute Nachfrage sinken werde. Man wolle die Teststation jedoch beibehalten und das Personal dort je nach Bedarf einsetzen.

    Schon seit geraumer Zeit müssen Gastronomen von ihren Gästen einen Impf- beziehungsweise Genesenen-Nachweis oder ein negatives Testergebnis für den Aufenthalt in den Innenräumen verlangen. Diese Kontrollen gingen in seinem Haus ohne Probleme vonstatten, sagt Evangelos Ntafopoulos vom Restaurant Poseidon. Seiner Einschätzung nach ist die überwiegende Mehrheit der Besucher ohnehin geimpft. "Etwa 20 Prozent kommen mit dem Test." Ntafopoulos rechnet damit, dass die Kostenpflicht den einen oder anderen Gast künftig vom Besuch abhält. Das kühle Herbstwetter werde sich wohl ebenfalls auswirken. "Auch viele Geimpfte wollen nur draußen sitzen", hat der Chef des griechischen Lokals festgestellt.

    PCR-Tests gehen richtig ins Geld

    Wer als Ungeimpfter nicht nur essen gehen, sondern in einem Club oder einer Disko ohne Maske abtanzen möchte, muss in aller Regel einen negativen PCR-Test (3G-plus-Regel) vorweisen. Bei Gebühren, die sich je nach Anbieter sogar im dreistelligen Bereich bewegen können, geht das richtig ins Geld. Clubbetreiber Leo Dietz, der zugleich Sprecher der Augsburger Wirte ist, glaubt jedoch nicht, dass diese Maßgabe den gerade erst wieder eröffneten Betrieben besonders weh tun wird. Aus Gesprächen im Kollegenkreis weiß er, dass nur ein geringer Prozentsatz der aktuellen Gäste aufs Testen setzt. Wer in Clubs gehen wolle, sei in aller Regel geimpft.

    Auch das Staatstheater geht laut Pressereferentin Julika Jahnke davon aus, dass die Kostenpflicht für Corona-Tests kaum Auswirkungen auf die Spielstätten haben werde, da die überwiegende Mehrheit der Besucherinnen und Besucher geimpft oder genesen sei. Im Übrigen werde bis auf Weiteres die 3G-Regel inklusive Maskenpflicht am Platz beibehalten, um möglichst allen Interessierten den Besuch zu ermöglichen.

    Augsburgs Sportvereine spüren schärfere Corona-Regeln

    Mit Spannung blicken hingegen die Fitnessstudios und Sportvereine auf den kommenden Montag. "Bislang haben wir jede Verschärfung gespürt", sagt Christian Butz, Organisationsleiter beim Turnverein Augsburg (TVA) in Göggingen. Dieser hat aktuell rund 4000 Mitglieder, 1000 weniger als vor Corona und den monatelangen Schließungen. Laut Butz sind zahlreiche Kundinnen und Kunden geimpft. Wer jedoch aufs Testen setzt, könne weiterhin einen Nachweis mitbringen oder vor dem Training einen Selbsttest unter Aufsicht absolvieren. Auch das Angebot, diese Selbsttests gegen eine geringe Gebühr vor Ort zu erwerben und anzuwenden, werde als Kundenservice beibehalten. "Diese Tests sind aber nur für den Aufenthalt in unseren Räumen gültig", betont der TVA-Organisationsleiter.

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