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Augsburg: Darum soll das Augsburger Modular-Festival ab jetzt anders werden

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Darum soll das Augsburger Modular-Festival ab jetzt anders werden

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    33.000 Menschen besuchten das Jugendfestival Modular in diesem Jahr.
    33.000 Menschen besuchten das Jugendfestival Modular in diesem Jahr. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Augsburger Stadtjugendring kündigt überraschend einen Wandel an: Das Jugendfestival Modular soll im kommenden Jahr kleiner werden. Das habe verschiedene Gründe, die unter anderem in einer sich verändernden Organisationsstruktur begründet sind. Ein neuer Festivalleiter wird gesucht. Eine Entwicklung, die nicht jeder gutheißt. Stadtrat Raphael Brandmiller (Generation Aux), der von 2003 bis 2013 Vorsitzender des Stadtjugendrings war, findet, dass das Festival eine "Augsburger Erfolgsgeschichte ist", die nicht kaputt gemacht werden dürfe. 

    Das Modular-Festival blickt auf ein Rekordjahr zurück: 33.000 Menschen feierten an drei Tagen Ende Mai auf dem Oberhauser Gaswerksareal ein friedliches Fest. Knapp 500 freiwillige Helfer packten mit an. Die finanzielle Endabrechnung soll im Kulturausschuss des Stadtrats am 22. November präsentiert werden. Genaue Zahlen könnten deshalb vorab nicht genannt werden, heißt es. Nur so viel: Es sehe gut aus. Dennoch soll das Modular-Festival verändert werden. 

    Modular-Festival in Augsburg: "Es wird nicht mehr so wie es war"

    Das liege an der Arbeit des Stadtjugendrings (SJR), die sich verändert habe. In einer Mitteilung werden steigende Kosten und Fachkräftemangel aufgeführt, wie Veränderungsprozesse in den drei Kernaufgaben des SJR - Jugendverbände, Jugendarbeit und Jugendpolitik. Dass SJR-Geschäftsführer Helmut Jesske nach 20 Jahren Ende des kommenden Jahres in die passive Phase der Altersteilzeit gehen werde, würde ebenso bereits seine Schatten vorauswerfen. Dies erfordere eine "weitreichende und zukunftsweisende Organisationsentwicklung", heißt es. Es sei schon ein "massiver Einschnitt", wenn man nach 20 Jahren als Geschäftsführer seine Posten räume, so Jesske, für seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin bedeute das einen "heftigen Einstieg". Das Modular-Festival müsse deshalb "zunächst einen Schritt kürzertreten", so Marlene Mechold, stellvertretende SJR-Vorsitzende. Sie will sich noch nicht dazu äußern, welche Änderungen konkret vorgenommen werden. "Es wird aber nicht mehr so wie es war", sagt sie. Das Modular-Festival sei in den vergangenen Jahren stark gewachsen, nicht so aber die Verwaltungsstruktur des SJR. Der Aufwand sei eine "Zerreißprobe" gewesen, der organisatorische Aufwand samt Bürokratie nur durch eine Vielzahl von Überstunden zu stemmen. Die Größe habe ein "Ungleichgewicht" erreicht. Sie wollen durch eine organisatorische Veränderung das Modular-Festival auf andere Füße stellen, damit es langfristig Bestand haben könne. 

    Modular-Festivalleiter Patrick Jung hört Ende Januar 2024 auf

    Auch in der Vorstandschaft hat es personelle Veränderungen gegeben. Daniel Schweiger, der vor einem Jahr zum ehrenamtlichen Vorsitzenden gewählt worden war, habe Mitte September sein Amt aus "familiären Gründen" niedergelegt, so Jesske. Auf einem weiteren Posten wird es ebenfalls eine Veränderung geben. Festivalleiter Patrick Jung wird Ende Januar aufhören. Nach dem positiven Verlauf des Modular-Festivals 2023 habe es in seinen Augen wenig Gründe für eine Veränderung gegeben, so Jung auf Anfrage. Er sei sehr dankbar für die vergangenen neun Jahre, in denen er in verschiedenen Funktionen bei dem Festival mitarbeitete und es schließlich als Festivalleiter weiterentwickelte. Durch seinen Weggang würde er Raum für Entwicklung bieten. 

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    Alle wollen nur noch raus an die frische Luft und feiern: Die Stimmung beim Modular-Festival 2023 ist ausgelassen. Die Bilder des ersten Abends gibt es hier.

    Stadtrat Raphael Brandmiller betont, dass die Stadt darauf pochen müsse, dass der Vertrag zwischen Stadt und Stadtjugendring eingehalten wird. "Es wurde ein Festival geschaffen, das einzigartig ist." Kulturreferent Jürgen Enninger (Grüne) möchte die Vorstellung des neuen Konzepts in der kommenden Kulturausschusssitzung abwarten, er gehe davon aus, dass es sich bei dem Wandel eher um eine organisatorische Weiterentwicklung handelt. "Natürlich werden wir genau auf die Veränderungen schauen, damit der Kern des Festivals weiter bestehen bleibt." Er glaube, dass der Vertrag erfüllt bleibe. Der Stadtjungendring erhält für die Ausrichtung des Modular-Festivals einen jährlichen Zuschuss von 100.000 Euro aus dem Kulturreferat und 70.000 Euro aus dem Sozialreferat. 

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