Es ist viel Geld, das aktuell für Bauarbeiten an den Augsburger Schulen ausgegeben wird. Allein für die Jahre 2023 und 2024 sind insgesamt 90 Millionen Euro eingeplant. Die Liste an dringend notwendigen Baumaßnahmen ist aber auch immens lang - und die Frage, wann was in Angriff genommen werden kann, hängt stets am Geld. Die Stadt Augsburg ist für den Unterhalt von 70 öffentlichen Schulen - und damit 120 Schulgebäuden - verantwortlich. Laut Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne), die am Mittwoch einen Überblick über die Schulbaumaßnahmen des Jahres gab, gibt es kein einziges Gebäude, das nicht saniert oder modernisiert werden müsste. Nach Luxus klingt es deshalb nicht, was die Stadt aktuell anpackt.
"Dach dicht, Gebäude stabil" - so umschreibt Simon Dischinger, stellvertretender Leiter des Schulverwaltungsamts, die Stoßrichtung zahlreicher Reparaturen in diesem Jahr. So werden an der Berufsschule 6 die Dächer der Turnhalle, des Verwaltungsgebäudes und der Werkhallen saniert. Die Sanierung der Turnhalle wird rund 1,8 Millionen Euro kosten. Nach Wassereinbrüchen musste sie im Dezember kurzfristig gesperrt werden, damit die Statik untersucht werden konnte. Nach den Weihnachtsferien konnte sie wieder geöffnet werden. "Die Halle wird von Schülerinnen und Schülern aber auch von auswärtigen Sportlern für überregionale Turniere und andere Veranstaltungen genutzt", sagt Dischinger. Am Ende der Baumaßnahme soll das Dach noch mit einer Photovoltaikanlage versehen werden.
Aber auch die Dächer der Kerschensteiner Grund- und Mittelschule (170.000 Euro), Grund- und Mittelschule Firnhaberau (256.000 Euro), sowie des Jakob-Fugger- (rund 400.000 Euro) als auch des Peutinger-Gymnasiums (660.000 Euro) werden in diesem Jahr saniert. Das Fugger-Gymnasium verfügt über zwei Turnhallen, die übereinander liegen. Die untere Halle ist aufgrund eines Wasserschadens seit eineinhalb Jahren gesperrt. "Mit der Dachsanierung der Turnhalle soll verhindert werden, dass auch noch die zweite Halle ausfällt", schildert Dischinger die dortige Situation.
Sanierung von FOS/BOS/RWS in Augsburg kostet knapp 115 Millionen Euro
Turnhallen sind ein leidiges Thema in Augsburg. Denn neben einer Turnhalle des Jakob-Fugger-Gymnasiums ist unter anderem auch die Halle des Rudolf-Diesel-Gymnasiums (RDG) in Hochzoll seit eineinhalb Jahren gesperrt. Der Unmut war bei Schülern, Eltern und Lehrern im vergangenen Herbst groß, als die Sanierung der Turnhalle aus dem Projektbeschluss zur Sanierung und Erweiterung des Schulgebäudes herausgenommen wurde. Im Herbst konnte der Förderantrag für die Bauabschnitte drei bis fünf bei der Regierung von Schwaben eingereicht werden. Derzeit laufen die Vorbereitungen. "Wir gehen davon aus, dass die Sanierungsarbeiten im Jahr 2024 am RDG weitergehen können", sagt Martina Wild. Die Kosten der Generalsanierung beliefen sich auf knapp 44,4 Millionen Euro.
Geld für die Sanierung und Erweiterung der Turnhalle sei aktuell aber leider nicht vorhanden. "Derzeit rechnet der Kämmerer das Jahr 2022 ab", sagt Martina Wild - in der Hoffnung, dass am Ende womöglich noch Geld für diese Baumaßnahme übrig bliebe. "Alle haben ein großes Interesse, dass es da schnell weitergeht", betont sie. Dennoch sei es nur eine von mehreren kostenintensiven Schulbaustellen. Allein die Kosten für die Generalsanierung des Schulkomplexes FOS/BOS/RWS belaufen sich inzwischen auf geschätzt knapp 115 Millionen Euro. "Dort finden derzeit die Abbrucharbeiten in der RWS statt", berichtet Wild. Dort werde es in diesem Jahr noch einen Spatenstich geben, genauso wie an der Johann-Strauß-Grundschule, die für rund 56 Millionen Euro neu gebaut wird. Mit der Generalsanierung der St.-Anna-Grundschule soll auch noch in diesem Jahr begonnen werden.
Baustellen 2023: Schulen in Augsburg müssen bei Barrierefreiheit und Digitalisierung aufrüsten
Neben Neubauten sowie Sanierungsarbeiten müssten die Gebäude aber auch auf den neuesten Stand gebracht werden, was etwa Barrierefreiheit oder Digitalisierung betrifft. Durch verschiedene Fördertöpfe habe man in Sachen
Die sieben Berufsschulen erhielten je 200.000 Euro aus einem bayerischen Förderungsprogramm für die Umsetzung und Ausstattung von Fachunterrichtsräumen. "Smart-Home-Systeme werden für Elektriker wichtiger. Das müssen ihre Berufsschulen natürlich anbieten können", sagt Radewahn. Er macht auch deutlich, wie kurzlebig die Investitionen in manchen Bereichen sind. Im Rhythmus von fünf Jahren müssten viele Geräte getauscht werden. Ein Beispiel: "Wir tauschen an fünf Gymnasien die Beamer-Landschaften aus, weil sie nach einer gewissen Zeit einfach schlechte Bilder liefern."