An diesem Samstag werden in Augsburg viele Regenbogenfahnen wehen. Zur Christopher-Street-Day-Parade rechnen die Organisatorinnen und Organisatoren mit mehreren Tausend Teilnehmenden. Schon seit dem vergangenen Wochenende machen Menschen der LGBTQIA*-Gemeinschaft mit der "Pride Week" in
![So sah es im Vorjahr bei der CSD-Parade in Augsburg aus. So sah es im Vorjahr bei der CSD-Parade in Augsburg aus.](https://images.mgpd.de/img/101220317/crop/c1_1-w100/701638075/213651176/335247447.jpg)
Ein solcher Raum könne beispielsweise bei Bildungs- und Kulturveranstaltungen, Beratungssituationen, einem Spiel an der Tischtennisplatte oder einem Picknick im Park geschaffen werden, sagt Leder. Die Frage der Sichtbarkeit und Präsenz im öffentlichen Leben sei ein zentraler Punkt in queeren Bewegungen. "Die Stadt kann dazu beitragen, indem sie beispielsweise angemessene Räume, Safer Spaces, für lokale Jugendgruppen, queere Vereine und Initiativen schafft und professionelle Beratungsangebote ermöglicht", sagt Carolin Leder. Auch finanzielle Unterstützung wünschen sich die Aktivistinnen und Aktivisten von der Stadt.
Bisher spielt ehrenamtliches Engagement eine große Rolle
Obwohl in Augsburg bereits einige Initiativen existierten, basierten diese oft ausschließlich auf ehrenamtlichem Engagement und seien auf Spenden angewiesen. Die Sozialfraktion aus SPD und Linkspartei im Augsburger Stadtrat unterstützt die Forderungen. Die Fraktion hat die Schaffung eines "queeren Zentrums" durch die Stadt beantragt. Es solle durch Sozialarbeiterinnen und -arbeiter betreut werden und eine feste Anlaufstelle für queere Personen sein.
Die CSD-Politparade in Augsburg beginnt am Samstag, 17. Juni, um 12 Uhr am Königsplatz. Danach gibt es Reden und weitere Beiträge auf dem Rathausplatz. Die Leiterin der Augsburger Gleichstellungsstelle Barbara Emrich betont außerdem die Wichtigkeit von Präventionsprogrammen, besonders in Schulen. Es komme leider immer wieder zu queerfeindlichen Übergriffen und Gewalt. Diese müssen konsequent verfolgt und geahndet werden, sagt Im Vorjahr, als rund 3000 Menschen am CSD teilnahmen, gab es nach der Parade einen Übergriff. Mindestens zwei Personen seien verprügelt worden, hieß es danach. Die CSD-Veranstalterinnen und -Veranstalter sagen: "Vorfälle wie diese zeigen die Notwendigkeit von Aufklärungsarbeit und Beratungsstellen auf und unterstreichen besonders die Forderung nach queeren Räumen in Augsburg."