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Augsburg: 1000 statt 50 Teilnehmer: Corona-Demo am Rathausplatz soll Folgen haben

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1000 statt 50 Teilnehmer: Corona-Demo am Rathausplatz soll Folgen haben

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    Am Samstagnachmittag versammelten sich Bürger auf dem Rathausplatz, die gegen die Impfpflicht protestierten. Erst waren es 300 - später über 1000.
    Am Samstagnachmittag versammelten sich Bürger auf dem Rathausplatz, die gegen die Impfpflicht protestierten. Erst waren es 300 - später über 1000. Foto: Bernd Hohlen

    Angemeldet waren 50 Teilnehmer, am Schluss kamen über 1000 Demonstranten. Die Demonstration gegen eine Impfpflicht und die Corona-Maßnahmen der Regierung hatte am Samstagnachmittag großen Zulauf. Weil sich nicht alle Teilnehmer an die Auflagen der Stadt hielten, kommt auf die Veranstalter jetzt wohl Ärger zu.

    Der Demonstrationszug und die Kundgebung auf dem Rathausplatz seien laut Polizei als "Pflegekräfte gegen Impfpflicht" und als "offenes Mikrofon" angemeldet worden. Zu beiden Kundgebungen sollten 50 Teilnehmer kommen. Die Pflegekräfte waren vom Königsplatz über den Moritzplatz zum Rathaus gezogen und hatten sich dort zu einer Kundgebung versammelt. Zunächst waren es laut Polizei rund 300 Menschen, die sich dort zusammengefunden hatten. Die Zahl stieg dann aber wohl durch Teilnehmer der zweiten Veranstaltung stark an, sodass zum Schluss rund 1100 Menschen auf dem Rathausplatz standen.

    Im Sommer 2020 gab es regelmäßig Protestveranstaltungen gegen Corona-Maßnahmen

    Die Demonstration war die größte Veranstaltung dieser Art seit Langem. Während vor allem im Sommer 2020 im Stadtgebiet regelmäßig große Protestveranstaltungen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung stattfanden, waren zuletzt kaum mehr Menschen zum Protest auf die Straße gegangen.

    Die Stadt hatte Querdenker und "Corona-Rebellen", wie sich die Demonstranten teilweise selbst nannten, im vergangenen Jahr aus der Innenstadt an große Plätze wie den Plärrer verbannt, weil dort größere Versammlungen ohne Gefahr für den Infektionsschutz möglich waren. Eine der größten Protestveranstaltungen dieser Art fand beispielsweise im August 2020 mit bis zu 1500 Teilnehmern an der Erhard-Wunderlich Sporthalle in Augsburg statt.

    Drohende Impfpflicht hat viele Personen zum Protest bewogen

    Mit fortschreitender Pandemie ließen sich dann aber immer weniger Menschen für die Proteste gewinnen, die zuletzt ganz eingeschlafen waren. Offenbar hat die drohende Impfpflicht jetzt wieder einige Menschen zum Protest bewogen.

    So wandten sich etliche der Rednerinnen und Redner am Samstag gegen die Corona-Politik und die geltenden Beschränkungen. Viele der Protestierenden hielten Schilder in die Höhe, die sich gegen eine mögliche Impfpflicht wandten. In den Redebeiträgen wurde unter anderem das Vincentinum kritisiert, das ab kommendem Jahr nur noch geimpfte Pflegerinnen und Pfleger in die Dienstpläne aufnehmen möchte.

    Die Polizei, die mit einem großen Aufgebot die Veranstaltungen begleitete, stellte mehrere Verstöße fest, wie Augsburgs Ordnungsreferent Frank Pintsch auf Anfrage am Sonntag bestätigte. Unter anderem rief wohl der Versammlungsleiter zum Ende der Protestaktion die Teilnehmer zu einer Menschenkette auf. "Das wäre ein klarer Verstoß gegen die Auflagen der Stadt und wird wohl Konsequenzen für den Versammlungsleiter haben", so Pintsch. Man müsse auch sehen, wie künftige Protestaktionen gestaltet werden könnten. "Wenn jedes Mal 50 angemeldet werden und dann 1000 kommen, geht das natürlich nicht", so Pintsch.

    Der Ordnungsreferent betonte, dass die Stadt das Demonstrationsrecht achtet. Allerdings müssten zum Schutz aller die Auflagen streng beachtet werden. In diesem Fall seien das Abstand, Maskenpflicht und die Begrenzung der Veranstaltung gewesen.

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