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Augsburgs Infektionslage: Was erwartet uns diesen Winter?

Corona, Influenza & Co.

So ist die Lage bei den Infektionen in Augsburg

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    Die Zahl der Atemwegserkrankungen steigt gerade an.
    Die Zahl der Atemwegserkrankungen steigt gerade an. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Mit dem kälteren Wetter erhalten auch Atemwegsinfektionen wieder vermehrt Einzug in Augsburg. Wie jedes Jahr steigen die Infektionszahlen im Herbst an. Auch Corona spielt nach wie vor eine Rolle, wenn auch längst nicht mehr im selben Ausmaß wie zu Pandemiezeiten. Dennoch kann man auch diesen Winter wieder mit einer Infektionswelle rechnen. Das erwarten Experten.

    Aus dem Abwassermonitoring für die Stadt Augsburg geht hervor, dass das Coronavirus seit Mitte September wieder vermehrt zirkuliert. Beim Abwassermonitoring wird gemessen, wie hoch die Viruslast im Abwasser zu einem bestimmten Zeitpunkt ist. Dies hilft, die Verbreitung von Viren wie dem Coronavirus einzuschätzen, da die wenigsten sich noch offiziell testen. Während die Werte hier im Frühsommer sehr niedrig waren, stiegen sie ab Juni wieder leicht an. Bis Mitte September bewegten sie sich dann auf einem konstanten, aber niedrigen Niveau. In den letzten zwei Wochen ist nun ein markanter Anstieg zu erkennen. Das gilt sowohl für das Stadtgebiet, als auch für die Region.

    Infektionen in Augsburg: Im Sommer war die Lage relativ entspannt

    Dr. Markus Beck, Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksverbandes Schwaben, schätzt die Lage ähnlich wie im vergangenen Jahr ein. „Im Sommer war die Situation zwar an sich relativ entspannt, allerdings lagen die Inzidenzen bei den Atemwegsinfektionen nach wie vor über dem Niveau, das sie vor der Coronapandemie hatten“, sagt er. Derzeit seien die Infektionszahlen für die Jahreszeit zwar überdurchschnittlich, allerdings nicht besorgniserregend. Für den weiteren Herbst und den Winter erwartet Beck einen Anstieg ähnlich wie in den Vorjahren. „Die Zahl der Infektionen wird mit großer Sicherheit wieder nach oben gehen“, sagt er. Es bleibe zu hoffen, dass die Schwere der individuellen Infektionen nicht übermäßig ausfalle und vor allem beim Coronavirus keine neuen Mutationen auftreten.

    Die Influenza spiele derzeit noch keine große Rolle, dies sei aber normal. „Hier kommt die größere Infektionswelle meist erst nach Weihnachten“, sagt Beck. Auch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), welches vor allem Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen betrifft, kursiert wieder, derzeit aber nicht übermäßig. In den Hausarztpraxen bereite man sich bereits auf die Hauptsaison vor. Teilweise werde dort die Maskenpflicht wieder eingeführt sowie getrennte Wartezimmer eingerichtet, sagt Beck. Diese Maßnahmen dienten auch dem Schutz der eigenen Mitarbeiter, da auch diese gerade bei Krankheitswellen oft betroffen seien und ausfallen. Teilweise gebe es bereits Fälle in denen Hausärzte selbst eine Woche krank ausgefallen sind, erklärt Beck.

    Augsburger Ärzte-Sprecher: Impfbereitschaft ist grundsätzlich hoch

    Die Ständige Impfkomission (STIKO) empfiehlt allen Risikogruppen jährlich eine Corona-Auffrischungsimpfung. Diese sollte idealerweise im Herbst verabreicht werden. Vor allem für Menschen ab 60 Jahren wird eine Impfung empfohlen. Dr. Beck findet es aber nicht sinnvoll, ausgerechnet bei 60 Jahren die Grenze zu ziehen. Er rät eher, individuell zu beurteilen. „Gerade bei Vorerkrankungen und Immunschwäche ist eine Impfung in jedem Alter sehr ratsam“, sagt er. Auch die körperliche Fitness habe einen Einfluss darauf, wie gut der Körper Krankheiten abwehren kann. Die Impfbereitschaft sei grundsätzlich hoch, die Impfsaison beginne Anfang September. „Diejenigen die jährlich zur Grippeimpfung kommen, nehmen meist auch die Corona-Impfung gleich mit“, sagt Beck. Weiterhin gebe es auch Menschen, die die Corona-Impfung kategorisch ablehnen, hier habe sich laut Beck wenig verändert.

    Auch das Augsburger Uniklinikum verzeichnet einen leichter Anstieg an stationär behandelten Patienten. Dieser falle aber moderat aus, außerdem bleiben schwer verlaufende Covid-19-Erkrankungen wie auch im Vorjahr selten, sagt Dr. André Fuchs, Oberarzt der dritten Medizinischen Klinik. In den kommenden Monaten rechnet Fuchs damit, dass weiter ein gewisser Anteil der Betroffenen stationär behandelt werden muss. „Wenn sich in den Herbst- und Wintermonaten kein wesentlicher Wandel der zirkulierenden Coronavarianten ergibt, gehe ich aktuell davon aus, dass sich ein ähnliches Bild wie in der letzten Erkältungssaison ergeben wird“, sagt Fuchs. Vergangenes Jahr waren vor allem im Spätherbst die Infektionszahlen sehr hoch gewesen, was aber dazu führte, dass ein großer Teil der Bevölkerung sich in dieser Zeit immunisierte und die Zahlen nach dem Jahreswechsel zurückgingen.

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