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Augsburg: Chefposten bei den Stadtwerken: Betreibt die Stadtspitze Geheimniskrämerei?

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Chefposten bei den Stadtwerken: Betreibt die Stadtspitze Geheimniskrämerei?

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    Die Stadtwerke-Zentrale liegt am Hohen Weg: Der Konzern ist auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer.
    Die Stadtwerke-Zentrale liegt am Hohen Weg: Der Konzern ist auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Bürgervereinigung "Augsburg in Bürgerhand" attackiert die politisch Verantwortlichen im Rathaus. Es geht um die Stelle des Geschäftsführers der Stadtwerke, die nach wie vor nicht besetzt ist. "Geheimniskrämerei ist Trumpf bei der Stadtspitze", heißt es in einer Mitteilung der Gruppierung, die mit Bruno Marcon im Stadtrat vertreten ist. Doch was ist dran am Vorwurf? Fakt ist, dass der zeitliche Fahrplan sich nach hinten schiebt. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) weist die Kritik Marcons aber zurück. 

    Die Stadtwerke suchen seit einiger Zeit nach einem Geschäftsführer, bislang erfolglos. Das ärgert Stadtrat Bruno Marcon: Die Öffentlichkeit werde ausgeschlossen. Am 1. Januar 2024 sollte der neue Chef des kommunalen Unternehmens seinen Dienst antreten: "Warum bis heute keine Person benannt wurde, bleibt im Verborgenen." Derzeit wird die Chefposition bei den Stadtwerken von Interims-Geschäftsführers Michael Hofmann besetzt. Er ist Unternehmensberater und war in der Vergangenheit mehrfach in vergleichbaren Positionen tätig. Die ehemaligen Geschäftsführer Alfred Müllner und Walter Casazza waren 2023 ausgeschieden. Der Vertrag mit Müllner wurde überraschend beendet. Er hätte ursprünglich bis Mitte 2026 bleiben sollen. 

    Eva Weber bezieht Stellung zur Kritik am Vorgehen der Stadt

    Auf Anfrage äußerte sich Oberbürgermeisterin Eva Weber am Donnerstag zur Kritik: "Zum aktuellen Stand kann mitgeteilt werden, dass die Suche nach einem neuen Geschäftsführer der Stadtwerke nach wie vor läuft." Aufgrund des vorzeitigen Rücktritts des ehemaligen Geschäftsführers habe das Findungsverfahren neu aufgesetzt werden müssen. Auch sei neu ausgeschrieben worden, "da nun ein Alleingeschäftsführer gesucht wurde". Dies erkläre die zeitliche Verzögerung.

    Wann ein neuer Geschäftsführer präsentiert wird, lässt Weber offen: "Das Verfahren wird aktuell vom Aufsichtsrat der Stadtwerke Augsburg Holding GmbH intensiv betrieben und befindet sich in einem weiten Verfahrensstand." Da Personalentscheidungen dieser Art in nichtöffentlichen Sitzungen des Aufsichtsrats gefällt werden müssen, könne weder eine Geheimniskrämerei noch ein Ausschluss der Öffentlichkeit unterstellt werden.

    Bei Mitarbeitern der Stadtwerke Augsburg steigt die Verunsicherung

    Die Stadtwerke selbst betonen, dass die Politik bei der Personalauswahl das Sagen hat. Die Stadt sei Gesellschafterin, Weber ist die Aufsichtsratsvorsitzende. Nach Informationen unserer Redaktion ist bei den Stadtwerken aber die Verunsicherung groß. Man warte sehnsüchtig auf die neue Führungsperson, auch wenn Interimschef Hofmann gelobt wird. Die Verzögerung werde kritisch gesehen. Offenbar sei ein passender Kandidat abgesprungen, was die Ausgangslage verschärfte. Hinter vorgehaltener Hand heißt es bei den Stadtwerken: "Die Suche verläuft dilettantisch." 

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