Im August 2023 soll es nach mehrjähriger Pause wieder ein historisches Bürgerfest in Augsburg geben. Die Interessengemeinschaft (IG) Historisches
Vertreter der IG Historisches Augsburg bestätigen, dass ihnen die aktuellen Rahmenbedingungen bekannt seien. Ein K.-o.-Kriterium für das Bürgerfest sehen sie darin aber keineswegs. "Wir sind in gutem Kontakt mit dem Hochbauamt und haben bisher nur eine Absage für den kleinen abgesperrten Bereich im oberen Abschnitt erhalten", heißt es vonseiten der Führungsmannschaft. Eine generelle Absage habe man von keiner Behörde bekommen. Auch deswegen plane die IG zunächst einmal mit diesem Gelände weiter.
Die Finanzierung ist noch nicht unter Dach und Fach
Eine unverzügliche Sanierung der bröckelnden Stadtmauer an der Thommstraße wird es nicht geben. Dies hat das städtische Baureferat bekräftigt. Im Jahr 2023 werde es daher bei der Absperrung bleiben. Die Finanzierung der Sanierung in Millionenhöhe ist noch nicht unter Dach und Fach. Das Geld ist im städtischen Haushalt angemeldet, Zuschussanträge wurden bereits gestellt, heißt es. Mit der Zusage für die Fördermittel werde frühestens Mitte 2023 gerechnet, erst dann könnten die Planungsbüros beauftragt werden. Mit dem Bau kann voraussichtlich im Jahr 2024 begonnen werden, so das Baureferat.
Eine Gefahr besteht nach Einschätzung der Stadt gegenwärtig nicht, da der Zaun weiträumig um die beschädigten Stellen eingerichtet ist. Bereits seit dem Jahr 2020 laufen Arbeiten an der Mauer an der Thommstraße. Dort sollte ohnehin saniert werden, im Jahr 2019 brachen aus einem Stützpfeiler einzelne Steine heraus. Seitdem ist gesperrt. 2020 wurden 55 Meter Mauerstrecke am Fischertor beginnend saniert. Allerdings fehlt noch ein weiterer Abschnitt, der ebenfalls verstärkt werden muss. Die Absperrung sei notwendig, da die Mauer nicht standsicher sei und Einsturzgefahr bestehe, so die Stadt. Eine große Bautafel vor Ort informiert über die beteiligten Partner am Projekt.
Die IG Historisches Augsburg ist jedenfalls angetreten, um im Jahr 2023 wieder ein Bürgerfest zu ermöglichen. Vorsitzende Adriana Aechnter, Michael Beltran als Zweiter und Anton Nowak als Dritter Vorsitzender sind treibende Kräfte. Das Konzept basiert auf fünf Festtagen. Geplanter Termin ist von Freitag, 4. August, bis Dienstag, 8. August 2023. Das Bürgerfest ziele darauf ab, den Festbesuchern und -besucherinnen die Entstehung und Restaurierung der Stadtmauer näherzubringen, sagt der Veranstalter. Wie bei früheren Festen soll es verschiedene Lager und Programmpunkte geben. Auch Führungen in der Bastion Lueginsland sind vorgesehen. Das Fest basiert auf Sponsoring und ehrenamtlicher Arbeit.
Die Stadt Augsburg signalisiert jedenfalls Unterstützung für die Ideen, auch wenn die Festzone zumindest beschnitten wird. Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) sagt, dass historische Feste die Tradition beleuchten. "Ein historisches Fest könnte ein Höhepunkt im Veranstaltungsprogramm der Stadt werden", sagt Hübschle. Es wäre das erste Bürgerfest seit 2017. Aus finanziellen Gründen gab es seither eine längere Pause in Augsburg.
Die Interessengemeinschaft Historisches Augsburg ist ein Dachverband
Die Interessengemeinschaft Historisches Augsburg ist ein Dachverband. Durch die Vermittlung historischer Gruppen lasse man die Geschichte Augsburgs in der Renaissance lebendig werden, teilt der Verein mit: "Zusätzlich bieten wir den Verleih historischer Gewänder und Equipment für private Feiern an."