Petra Löw ist Leiterin der Stadtteilbücherei in Haunstetten. Das Gebäude in der Tattenbachstaße ist den Menschen im Stadtteil vertraut, weil hier in erster Linie das Bürgerbüro untergebracht ist. Doch auch die Bücherei ist hier an drei Tagen in der Woche geöffnet. Die Resonanz sei gut, sagt
Bücherei in Haunstetten sieht sich als "kultureller Treffpunkt" des Stadtteils
Die Bücherei in Haunstetten versteht sich als "kultureller Treffpunkt des Stadtteils". 280 Quadratmeter Fläche stehen in den Räumen zur Verfügung, 20.000 Medien zählen zum Sortiment. Bücher, Hörbücher, Comics, DVD-Spielfilme, Brettspiele, Zeitschriften und Zeitungen werden bereitgehalten. Carolin Böhme hat in der Vorwoche die Einrichtung besucht – zusammen mit ihrem vierjährigen Sohn Maximilian. "Wir nutzen die Bücherei gerne, weil sie für uns bequem liegt", sagt die Mutter, die in Haunstetten lebt. Eine andere Besucherin lobt ebenfalls die kurzen Wege: "Die große Stadtbücherei am Ernst-Reuter-Platz in der Innenstadt hat natürlich mehr zu bieten, aber in Haunstetten gibt es einen speziellen Charme."
An geöffneten Tagen kommen im Durchschnitt etwa 110 Personen in eine Stadtteilbücherei. Die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche, ähnlich hoch ist der Anteil von erwachsenen Besucherinnen und Besuchern. Über die vorübergehenden Schließungen aufgrund der Personalnot hatte die Stadt frühzeitig informiert. Beschwerden darüber hielten sich in Grenzen, heißt es bei der Stadt.
Vorübergehende Schließungen der Büchereien sollen Ausnahme bleiben
Christian Weiblen ist für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadtbücherei zuständig. Er sagt: "Wir gehen derzeit davon aus, dass es bei diesen einmaligen Wochenschließungen der Stadtteilbüchereien bleibt." Aus Krankheitsgründen seien die Schließungen unausweichlich, so Weiblen. Hinzu komme eine Stelle, die derzeit nicht besetzt sei. Mindestens zwei Personen müssten anwesend sein, wenn die Bücherei in den Stadtteilen geöffnet habe. Das Personal sei auf die vier Einrichtungen ähnlich stark verteilt.
In den zurückliegenden Jahren sei das Angebot in der Stadtbücherei am Ernst-Reuter-Platz wie auch in den Stadtteilen sukzessive weiterentwickelt und ausgeweitet, erläutert Weiblen. So sei beispielsweise eine "Open Library" in Lechhausen eingeführt worden. Darunter versteht man, dass die Bücherei deutlich länger geöffnet ist als zuvor. Alle Augsburgerinnen und Augsburger mit gültigem Büchereiausweis können die Stadtteilbücherei
Genau wie die zentrale Stadtbücherei am Ernst-Reuter-Platz öffnet die Stadtteilbücherei Lechhausen montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr. Beratung und Unterstützung durch die Beschäftigten vor Ort gibt es darüber hinaus zu den Servicezeiten: In Lechhausen ist montags und donnerstags von 13 bis 18 Uhr sowie dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Die neue Außenstelle in Lechhausen, die am Schlössle liegt, werde jedenfalls gut angenommen, sagt Weiblen: "Als nächster Standort wird die Zweigstelle in Göggingen am Milchhof neu gebaut – inklusive eines Open-Library-Betriebs wie in Lechhausen."
Die Stadt Augsburg schickt einen Bücherbus in die Stadtteile
Vier Stadtteile haben eine eigene Bücherei. Mit einem Bücherbus werden andere Stadtteile in Augsburg angesteuert. Zum Angebot gehören ferner zwölf Lese-Inseln. Es sind Standorte der Stadtbücherei, die Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften einen Zugang zu Büchern und anderen Medien bieten. Die vom Förderverein Freunde der Stadtbücherei finanzierten und über das
Die Zeiten, in denen man sich lediglich zu den Öffnungszeiten mit Büchern versorgen konnte, sind ohnehin seit Langem vorbei. Das digitale Angebot der Stadtbücherei ist auch während der Schließungen der Zentrale und der Stadtteilbüchereien verfügbar, mit einem gültigen Büchereiausweis stehen allen Kundinnen und Kunden der Stadtbücherei diverse digitale Angebote zur Verfügung, die Namen wie "Onleihe" oder "Filmfriend" tragen.
Bei der Stadt Augsburg wird darauf verwiesen, dass sich die Büchereien an den gesellschaftlichen Wandel anpassen müssten. Es gehe darum, sich auf die digitale Welt einzustellen. Andererseits sollen sich Büchereien als Ort präsentieren, an dem sich Menschen gerne aufhalten. Eine Bücherei solle Begegnungsstätte sein, heißt es. Um sich darauf vorzubereiten, wurden mehrere interne Strategie-Workshops durchgeführt. Bildungsreferentin Martina Wild sagt: "Diese sind als Investition zu sehen, um sowohl die Zentrale als auch die Stadtteilbüchereien für die Zukunft besser aufzustellen." Nächster Termin ist am Mittwoch, 31. Mai. An diesem Tagen haben alle städtischen Büchereien geschlossen. Auch der Bücherbus fährt nicht.