Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: BRK-Chef Michael Gebler geht in den Ruhestand

Augsburg

BRK-Chef Michael Gebler geht in den Ruhestand

    • |
    BRK, Rotes Kreuz in Augsburg: Geschäftsführer Michael Gebler hört auf.
    BRK, Rotes Kreuz in Augsburg: Geschäftsführer Michael Gebler hört auf. Foto: Silvio Wyszengrad

    Ein wenig zählt Michael Gebler, der Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), wohl schon die Tage, bis er den BRK-Chefsessel mit dem Steuerrad seines Ostsee-Segelbootes tauschen kann. Am 21. März ist der letzte Arbeitstag des Mannes, der seit 35 Jahren seine Arbeit dem Rettungsdienst gewidmet hat – davon die letzten 18 Jahre als Gesicht des Roten Kreuzes in der Region Augsburg. Schon jetzt hat er den Großteil der Aufgaben seiner Nachfolgerin Isabella Reiter übertragen, die seit 1. Februar offiziell im Amt ist.

    "Es funktioniert bei uns wie bei kommunizierenden Röhren", sagt Gebler mit Blick auf seine Nachfolgerin und lacht. "Je mehr sie übernehmen kann, umso weniger habe ich zu tun." Isabella Reiter ist über diese Einarbeitungsphase froh, kann sie doch seitdem von der profunden Erfahrung von Michael Gebler profitieren. "Man merkt, dass er ursprünglich Pädagoge ist – die Einarbeitung verläuft einfach toll", lobt sie.

    Seine erst Aufgabe war der Aufbau einer Notschlafstelle

    In der Tat hat Gebler in Bamberg Sozialpädagogik studiert – sein erster Job war der Aufbau einer Notschlafstelle für Süchtige in der Stadt. Nach einem Jahr hatte er von dieser aufreibenden Tätigkeit genug, erzählt er – er sah sich nach einer anderen Stelle um. "In Nürnberg wurde gerade ein Leiter für die Rettungsleitstelle gesucht und ich habe mich beworben." Die Stelle bekam er nicht, dafür den gleichen Posten in München, wo er von 1988 bis 1993 die Rettungsleitstelle unter sich hatte. Aus dieser Zeit stammen auch seine eindrucksvollsten Erinnerungen an die Arbeit im Rettungsdienst. "Am stärksten im Gedächtnis ist mir der G7-Gipfel in der Landeshauptstadt geblieben." Das Zelt des Rettungsdienstes sei direkt gegenüber der Staatskanzlei gestanden und er habe live die Ankunft der Staatsgäste beobachtet. "Georg Bush Senior kam wie im Film im Black-Hawk-Helikopter eingeschwebt und landete direkt auf dem roten Teppich." Jeder Staatsgast habe im Hotel seinen eigenen Sanitäter gehabt, der für alle Fälle bereitstand. Auch den Umzug des Münchner Flughafens von Riem nach Erding erlebte Gebler in diesem Job aus erster Hand.

    "In Augsburg war die Weihnachtsbombe wohl das prägendste Ereignis", sagt er, der bei diesem Großereignis den Fachbereich Rettungsdienst im Führungsstab vertrat. "Das schönste Erlebnis, das ihm in diesem Zusammenhang einfällt, war Oberbürgermeister Kurt Gribl, der nach der Entwarnung vor lauter Erleichterung uns alle in den Arm genommen hat." 

    Der Einstieg Geblers erfolgte in einer schwierigen Phase

    Für Kurt Gribl, wie auch seinen Vorgänger Christian Ruck und jetzt Oberbürgermeisterin Eva Weber als BRK-Vorsitzender hat Gebler nur die besten Worte. "Sie haben immer alles mitgetragen, was notwendig war, das tut

    Eine Entscheidung, die ihn heute noch froh stimmt, ist die Einrichtung von BRK-Kitagruppen. "Unsere erste Kita waren die Zirbelzwerge in Oberhausen – die Kinder habe ich alle beim Namen gekannt." Mittlerweile gibt es zwei weitere Kitas, die vom BRK betrieben werden. 

    Isabella Reiter wird neue Kreisgeschäftsführerin beim Roten Kreuz.
    Isabella Reiter wird neue Kreisgeschäftsführerin beim Roten Kreuz. Foto: Silvio Wyszengrad

    Neue Chefin über die 200 hauptamtlichen und rund 1000 ehrenamtlichen Rettungskräfte ist künftig Isabella Reiter. Zuletzt hat sie in Dinkelscherben eine Montessori-Schule mit Kindergarten aufgebaut. "Die Arbeit mit Ehrenamtlichen ist mir genauso vertraut wie der Umgang mit beschränkten finanziellen Mitteln", sagt sie. Und natürlich habe sie schon zwei Schichten im Rettungsdienst mitgemacht, um die Arbeit aus erster Hand zu erfahren. "Viele Strukturen sind gar nicht so anders als bei meiner vorigen Tätigkeit – ich fühle mich hier schon etwas zuhause."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden