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Vom Brandhaus der Karolinenstraße ist womöglich mehr übrig als gedacht
![Fachleute haben sich das Innere des abgebrannten Hauses in der Karolinenstraße genau angesehen. Fachleute haben sich das Innere des abgebrannten Hauses in der Karolinenstraße genau angesehen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Die Brandruine an der Karolinenstraße 15 in Augsburg wurde nun genau inspiziert. Fachleute kommen zu einem überraschenden Ergebnis.
![Vom Brandhaus der Karolinenstraße ist womöglich mehr übrig als gedacht](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/incoming/crop50009436/6333058639-cv1_1-w40-owebp/Knab?t=.jpg)
Vier Monate ist es her, dass im historischen Wohn- und Geschäftshaus an der Karolinenstraße 15 ein verheerendes Feuer wütete. Der Großbrand hielt die Feuerwehr tagelang in Atem, noch immer muss Schutt aus den Ruinen des denkmalgeschützten Gebäudes entfernt werden. Experten der Denkmalpflege kommen nun aber zu einem überraschenden Ergebnis.
Wie das städtische Baureferat auf Anfrage mitteilt, hat im Dezember eine Besichtigung des brandgeschädigten Baudenkmals stattgefunden. Mit dabei waren Vertreter des Landesamtes für Denkmalpflege, der Eigentümerfamilie und deren Architekt. Dabei sei festgestellt worden, dass überraschend viel historische Substanz und Ausstattung des Baudenkmals den Brand überstanden haben. Hausverwalter Jörg Kudszus sagt, man habe sich gemeinsam ein Bild vor Ort gemacht. Im nächsten Schritt werde es um eine Bestandsaufnahme gehen, welche der beteiligten Seiten welche Anforderungen habe.
![Abbruch nach Brand in Karolinenstraße: Ein historisches Haus verschwindet Der Abbruch des Brandgebäudes in der Karolinenstraße hat begonnen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
So könnte das Brandhaus der Karolinenstraße wieder aufgebaut werden
Schließlich geht es um ein markantes Gebäude, das typisch für Augsburg ist. Es war eines der letzten original erhaltenen Baudenkmäler in der Karolinenstraße. Die Geschichte des einstigen Bürgerhauses reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Auffällig war vor allem die Fassade im sogenannten Zopfstil. Das Gebäude ist als architektonisch wertvolles Einzeldenkmal eingestuft. Nicht nur Experten, sondern auch viele Bürger bedauern den Verlust der historischen Bausubstanz in dem zentralen innerstädtischen Straßenzug nahe dem Rathaus. Schon kurz nach dem Brand begann eine öffentliche Diskussion über einen Wiederaufbau. Das Landesamt für Denkmalpflege will, dass der Rest der historischen Fassade erhalten und der verlorene Teil rekonstruiert wird. Es fordert darüber hinaus die Wiederherstellung der Kubatur und Außenwirkung der Gebäudehülle. Bei der Stadt begrüßt man die Forderungen.
Wie geht es jetzt weiter? Nach Angaben des Bauordnungsamtes haben Planung und Umsetzung von Maßnahmen zum Ziel, den historischen Bestand zu sichern. Dieser solle restauriert werden. Dort wo er in der Gebäudehülle durch den Brand verloren gegangen sei, gehe es um eine originalgetreue Wiederherstellung, also eine Rekonstruktion. Zudem zeichne sich ab, dass alle Beteiligten kooperativ an dieser Zielsetzung arbeiten, so die Stadt. Auch der Eigentümerfamilie liegt nach Angaben des Hausverwalters viel an einer abgestimmten Lösung. Kudszus sagt: "Ich hoffe, dass es im Frühjahr eine Idee gibt, wie das Gebäude künftig aussehen soll."
Wann das Karolinenstraßen-Haus für Mieter wieder nutzbar sein könnte
Dennoch dürfte es einige Zeit dauern, bis das Wohn- und Geschäftshaus in der Karolinenstraße rekonstruiert und für Mieter wieder voll nutzbar ist. Kudszus rechnet damit, dass der Wiederaufbau mehrere Jahre dauern kann. Ähnlich sei es nach dem Brand im historischen Weberhaus am Moritzplatz gewesen.
Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit Friedhelm Bechtel aus dem Jahr 2020 an. Der Feuerwehrmann spricht über seinen harten Job, schwierige Einsätze und Kameradschaft.
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