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Augsburg: Boxbote und bargeldloses Bezahlen: Sieht so die Zukunft des Stadtmarkts aus?

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Boxbote und bargeldloses Bezahlen: Sieht so die Zukunft des Stadtmarkts aus?

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    Wie soll sich der Augsburger Stadtmarkt für die Zukunft aufstellen? Reichen bauliche Maßnahmen oder muss sich auch an der Vermarktung etwas ändern?
    Wie soll sich der Augsburger Stadtmarkt für die Zukunft aufstellen? Reichen bauliche Maßnahmen oder muss sich auch an der Vermarktung etwas ändern? Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    In der Debatte um die Zukunft des Augsburger Stadtmarktes meldet sich nun der kommunale Wählerverein Generation Aux mit Stadtrat Raphael Brandmiller zu Wort. Aus Sicht von Brandmiller, der mit den Grünen in einer Fraktion im Stadtrat sitzt, konzentriert sich die Debatte zu stark auf die bauliche Umgestaltung oder die Samstags-Öffnungszeiten. Diese Aspekte müssten diskutiert werden, seien kurzfristig aber nicht entscheidend. Es gehe vor allem darum, die Vermarktung des Angebots an heutige Gegebenheiten anzupassen - in mehreren Bereichen.

    Dazu zählten ein einheitlicher Auftritt nach außen mit Onlineshop, Gutscheinen und einem Lagerraum für eingekaufte Lebensmittel, wenn man weiter zum Bummeln in die Stadt gehen möchte. Auch "Stadtmarktboxen" mit einem gemischten Angebot von Händlern seien ein Ansatzpunkt. Im Endeffekt müsse es der

    Stadtmarkt ist exemplarisch für Wandel der Augsburger Innenstadt

    Diese Dinge seien allesamt schneller umzusetzen als die Sanierungsmaßnahmen oder, wie von der SPD ins Spiel gebracht, eine neue Markthalle, so Brandmiller, der das Thema schon im Wahlkampf vorne positioniert hatte. Die reine Versorgungsfunktion des Stadtmarkts nehme ab. "Aber ein Markt ist Treffpunkt und Ort des Austauschs. Gleichzeitig aber auch der Ort, an dem ich gesunde und regionale Lebensmittel kaufen kann", so Christoph Steinle, stellvertretender Vorsitzender von Generation Aux. Damit treffe der Stadtmarkt das Lebensgefühl vieler Städter, zumal die dortigen Waren in der Regel nicht online bestellt würden.

    "Aus unserer Sicht, wird sich an der Entwicklung des Stadtmarkts exemplarisch zeigen, ob der nötige Wandel in der Innenstadt gelingen wird", sagt Steinle. Man müsse den Mut haben, den Stadtmarkt ein Stück weit neu zu denken. Nötig sei, alle Beteiligten einzubinden, die Stadt dürfe aber auch keine Angst vor Gegenwind haben. Dann könne der Stadtmarkt, bei dem die Stadt direkter einwirken kann als auf gesamte Innenstadt, Beispiele für den gesamten Einzelhandel und die Innenstadt liefern, wie man sich für die Zukunft aufstellen müsse.

    Stadtmarkt-Händler nutzen teils den Lieferdienst "Boxbote"

    Vier Beschicker des Stadtmarktes verkaufen ihre Waren inzwischen auch online über die Internetplattform des Lieferdienstes "Boxbote". Man sei aktuell im Gespräch mit vier weiteren Beschickern, sagt Boxbote-Chef Raimund Seibold. Er gibt zu, dass es in Gesprächen mit Standbetreibern und -betreiberinnen durchaus Bedenken gibt, was den Aufwand für Bildmaterial, die Preisgestaltung oder das Problem, dass Waren saisonal wechseln, betrifft. Denn die Endkunden müssen erstens für einen Mindestwert Waren einkaufen und zweitens noch eine Liefergebühr bezahlen.

    Seibold sieht trotzdem einen Markt für Lieferungen an Verbraucher und Verbraucherinnen. Die Gastronomie sei über Lieferdienste schon abgedeckt, gleiches gelte für die Getränkeversorgung. "Aber was regionale Lebensmittel wie vom Stadtmarkt oder vom Bäcker und Metzger betrifft, gibt es quasi noch keine digitalen Angebote." Es laufe auf eine Kundschaft hinaus, die bereit ist, etwas mehr Geld zu bezahlen, oder auf Firmenkunden.

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