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Biotop im Stadtwald ausgetrocknet: Was war der Grund?

Augsburg

Biotop im Stadtwald ist ausgetrocknet – nun läuft die Suche nach dem Grund

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    Im Stadtwald fällt ein wichtiges Biotop südlich der Schießplatzheide trocken.
    Im Stadtwald fällt ein wichtiges Biotop südlich der Schießplatzheide trocken. Foto: Naturschutzallianz

    Die Naturschutzallianz, ein Dachverband mehrerer Augsburger Umweltverbände, schlägt Alarm, nachdem im Stadtwald ein ganzes Biotop ausgetrocknet ist. Man fürchte irreversible Schäden für Amphibien und Fische in dem Gebiet südlich der Schießplatzheide, das von der Quelle, mehreren zumal ähnliche Gebiete aus dem Stadtwald bereits verschwunden seien. Dort leben neben Erdkröten auch Schlangen und seltene Pflanzen wie die Sumpf-Gladiole.

    Als Ursache für die Austrocknung vermutet die Naturschutzallianz einen neuen Brunnen der Stadtwerke. Auch im extrem trockenen Sommer 2022 sei die Quelle nämlich so ergiebig gewesen, dass das Biotop genug Wasser bekam. Die Stadtwerke weisen die Schuld von sich: Man habe die Anlage neulich in der Tat probehalber in Betrieb genommen, allerdings sei die Quelle schon bei Beginn des Pumpversuchs trockengefallen gewesen. Das habe man auch dokumentiert. Man wisse um die Wichtigkeit des Naturschutzes - er helfe, das Grundwasser zu schützen, so die Stadtwerke. 

    Stadt Augsburg: "Das ist der Klimawandel, den wir feststellen"

    Auch bei der Stadt ist das Problem bekannt. Beim Grünamt, das für den Naturschutz zuständig ist, sieht man die bis Mitte Juli vorherrschende Trockenheit als Problem an. Die damit einhergehende Senkung des Grundwasserspiegels könne in manchen Quellgewässern dafür sorgen, dass sie austrocknen. "Das ist der Klimawandel, den wir feststellen", so Amtsleiterin Anette Vedder. Man sehe keine Möglichkeit, etwas gegen die Austrocknung im Biotop zu tun. Nicolas Liebig, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands, berichtete zuletzt auch davon, dass die Blüten der Sumpfgladiolen im Stadtwald in diesem Jahr erstmals vertrocknet seien, seit sie beobachtet werde. 

    Unabhängig von der aktuellen Trockenheit will die Stadt die Quellen südlich des Schießplatzes besser vor Beschädigungen durch Besucher schützen. Ein dort hindurchführender Weg soll gesperrt werden, weil er bei hohem Grundwasserstand überschwemmt wird und Fußgänger dann Trampelpfade durch geschützte Bereiche anlegen. Nachdem ein Bohlenweg dem zuständigen Bundesforst zu teuer ist, soll nun ein Alternativweg angelegt werden. Von dort aus hat man einen Blick auf das Feuchtgebiet. 

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