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Augsburg: Bewegt sich jetzt etwas in Richtung Römermuseum?

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Bewegt sich jetzt etwas in Richtung Römermuseum?

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    Die Interimsausstellung der römischen Sammlung in der Toskanischen Säulenhalle des Zeughauses ist dort bereits seit acht Jahren untergebracht.
    Die Interimsausstellung der römischen Sammlung in der Toskanischen Säulenhalle des Zeughauses ist dort bereits seit acht Jahren untergebracht. Foto: Ulrich Wagner

    Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) begrüßt den Vorstoß von Landtags-CSU und Freien Wählern, im Jahr 2028 eine römische Landesausstellung mit Augsburg als einem Veranstaltungsort zu prüfen. „Ein vielversprechendes Bekenntnis zu Augsburgs und Schwabens besonderer Bedeutung für die Entwicklungsgeschichte Bayerns im römischen Weltreich. Ich würde mich von Herzen freuen, wenn wir unserem einzigartigen römischen Erbe im Rahmen einer Landesausstellung Sichtbarkeit verleihen könnten", so Weber. Der Vorstoß der Landtags-CSU spielt sich vor der Kulisse der jahrelangen Diskussionen ums Römische Museum ab. Der frühere Standort in der Augsburger Dominikanerkirche ist seit elf Jahren aus statischen Gründen geschlossen, ein Auszug aus dem Interim im Zeughaus ist nicht absehbar, weil der Stadt das Geld für einen Neubau fehlt. Das Thema ist eine offene Flanke der Stadtregierung und wird seit Jahren geschoben. 

    Aufhorchen lässt in diesem Zusammenhang, dass die CSU sich für die Landesausstellung vorstellt, dass "Ausstellungen und die Bauten der Schau von Anfang an so gestaltet werden sollen, dass sie in anderer Form weiterhin und dauerhaft genutzt werden können". Dies legt nahe, dass im Zuge der Vorbereitungen zur mehrmonatigen Landesausstellung, die vor allem in Augsburg und Kempten spielen soll, zumindest auch konzeptionelle Vorarbeiten für ein Augsburger Römermuseum laufen könnten. Augsburg und

    Augsburger FDP wittert Morgenluft für ein Römisches Museum

    Die Augsburger FDP sieht durch die Landesausstellung zumindest die Chancen erheblich gestiegen, dass Augsburg ein Römermuseum bekommen könnte. "Ich bin überzeugt davon, dass neben den staatlichen Finanzierungsmöglichkeiten nun auch die Chance steigt, externe private Geldgeber für ein Römisches Museum zu gewinnen", so

    Von den Grünen kam hingegen Kritik an dem Vorstoß, der von den Augsburger CSU-Landtagsabgeordneten Johannes Hintersberger und Andreas Jäckel mitlanciert worden war. „Die Idee des Kollegen Hintersberger entpuppt sich zunehmend als wahrlicher Schnellschuss. Weder war sein Vorstoß mit dem Haus der Bayerischen Geschichte abgesprochen, noch ist die Staatsregierung bisher bereit, konkrete Zeitpläne und eine Finanzierung dafür vorzulegen", so Grünen-Abgeordnete Stephanie Schuhknecht. In der Tat besagt der Beschluss lediglich, dass die Staatsregierung einen Bericht vorlegen soll, was die Möglichkeiten für eine Landesausstellung betrifft. Schuhknecht spricht von Wahlkampfgetöse, das die CSU nun veranstalte, zumal ein Grünen-Antrag zum Thema Römer zuletzt von der Regierungsmehrheit im Landtag abgelehnt wurde. "Die Stadt Augsburg als einer der potenziellen Ausstellungsorte braucht jedenfalls Planungssicherheit und nicht nur großspurige Versprechungen ohne Substanz“, so Schuhknecht.

    Offen ist auch, wo eine Landesausstellung in Augsburg stattfinden könnte. Bei der Stadt kam vergangenes Jahr einmal die Idee auf, dass die Dominikanerkirche nach ihrer Sanierung als im Vergleich zum Zeughaus größeres Interim zur Verfügung stehen könnte. Für eine Dauerlösung ist aber nach wie vor ein Neubau nötig. Über dessen Perspektiven diskutierten die Stadträte am Donnerstagnachmittag in einer bereits länger anberaumten Sondersitzung von Kultur- und Bildungsausschuss. 

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