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Augsburg: Nach Beschwerden wegen Lärm: Fahrrad im Lechkanal wird zu einer Hängepartie

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Nach Beschwerden wegen Lärm: Fahrrad im Lechkanal wird zu einer Hängepartie

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    Marcus Frank kann es nicht verstehen, warum das Fahrrad in der Augsburger Altstadt nicht mehr ins Wasser gehängt werden darf.
    Marcus Frank kann es nicht verstehen, warum das Fahrrad in der Augsburger Altstadt nicht mehr ins Wasser gehängt werden darf. Foto: Peter Fastl

    Das Fahrrad, das seit drei Jahren im Mittleren Lech über dem Eine Anwohnerbeschwerde macht den Fall zu einem bürokratischen Akt. Nicht nur bei der Stadt Augsburg sind mehrere Ämter eingeschaltet, offenbar ist auch das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth involviert. Hintergrund: Es bedarf einer offiziellen Genehmigung, damit das Rad wieder tagsüber ins Wasser darf. 

    Ein Schild an der Brücke informiert über den Sachverhalt

    Ideengeber der Aktion ist Marcus Frank. Der Geschäftsmann ist Vorsitzender des Altstadtvereins, seinen Optikladen hat er direkt am Kanal. Frank hat in der Vergangenheit das Rad morgens ins Wasser gelassen und abends aus dem Wasser gezogen. Für ihn hat sich der Fall zu einer Posse entwickelt, sagt er. Weil viele Menschen sich gewundert hatten, warum das Rad tagsüber nicht mehr im Kanal ist, wird auf einem Plakat über den Sachverhalt aufgeklärt. "Leider können wir das Augsburger Wasserfahrrad wegen einer Beschwerde momentan nicht im Wasser fahren lassen", steht dort. Seitdem das Schild dort hängt, ist das Rad Gesprächsstoff.

    Frank sagt, dass es unverändert eine sehr große Resonanz gebe. Viele Menschen kämen in seinen Laden, um ihren Unmut und ihr Unverständnis zu äußern. "Die Stadt hat wohl keine anderen Problemen", lautet eine Aussage, die er oft höre. "Die Menschen wollen dieses Rad", betont der Vorsitzende des Altstadtvereins. Er müsse jetzt abwarten, wie die Behörden den Sachverhalt bewerten.

    Das Wasserfahrrad im Mittleren Lech ist ein Kunstobjekt.
    Das Wasserfahrrad im Mittleren Lech ist ein Kunstobjekt. Foto: Michael Hörmann

    Auf Anfrage heißt es bei der Stadt Augsburg, dass das Wasserfahrrad ursprünglich im Rahmen des Kunstspaziergangs 2020 als Kunstinstallation eingebaut worden sei - temporär. Aufgrund der geringen wasserrechtlichen Bedeutung sei die Installation als Kunstobjekt bisher geduldet worden. Da nun aber Anwohnerbeschwerden vorlägen, sei den Verantwortlichen empfohlen worden, das Fahrrad aus dem Wasser zu heben. 

    Wasserfahrrad am Lechkanal: Stadt nennt keinen Zeitplan

    Im zuständigen städtischen Baureferat macht man den Freunden des Wasserfahrrads Hoffung: "Nach der Beantragung beziehungsweise Erteilung einer wasserrechtlichen Genehmigung kann es wieder angebracht werden." Einen Zeitfaktor nennt die Stadt jedoch nicht. Sie äußert sich zudem nicht zur Frage, warum aufgrund einer einzelnen Beschwerde ein dermaßen hoher Aufwand betrieben wird. Marcus Frank wundert sich ebenfalls über das Prozedere. "Unser Anliegen war und ist es, etwas für die Altstadt zu tun." Gerade in der Stadt Augsburg, die wegen ihrer historischen Wasserwirtschaft als Weltkulturerbe gewürdigt wird, müsste "das nette Fahrrad" erlaubt werden. 

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