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Augsburg: Bereitschaft zur Blutspende bleibt in Augsburg trotz Sommerflaute stabil

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Bereitschaft zur Blutspende bleibt in Augsburg trotz Sommerflaute stabil

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    Die Blutreserven werden deutschlandweit knapp. In Bayern ist die Lage zwar stabil, aber auch hier sind Menschen zum Spenden aufgerufen.
    Die Blutreserven werden deutschlandweit knapp. In Bayern ist die Lage zwar stabil, aber auch hier sind Menschen zum Spenden aufgerufen. Foto: Marcus Merk

    Ein Banner an der Parkplatzeinfahrt deutet darauf hin, dass im Turn- und Sportverein Augsburg Kriegshaber ausnahmsweise kein Sport stattfindet - es ist Blutspendetag. Mehr als 100 Männer und Frauen kommen an diesem Tag zu der Sporthalle, um für andere Menschen Blut zu spenden. Ihr Einsatz ist wichtiger denn je. Viele Patientinnen und Patienten sind auf die Blutkonserven angewiesen, doch in einigen Bundesländern werden die Reserven langsam knapp.

    Der Mangel in einzelnen Bundesländern ist dramatisch

    Laut dem bayerischen Staatsministerium für Gesundheit werden allein in Bayern etwa 2.000 Blutspenden täglich benötigt. Doch nur fünf Prozent der Menschen gehen regelmäßig spenden. Damit liegt Bayern etwas über dem bundesdeutschen Durchschnitt: „Einen Versorgungsengpass gab es durch das kontinuierliche Engagement der Menschen in Bayern zwar bisher nicht. Wichtig ist aber, dass die Menschen frühzeitig mithelfen und Blut spenden“, sagte jüngst Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Besonders in den Sommermonaten könne sich die Lage verschlimmern, da viele Menschen im Urlaub seien oder aufgrund der Hitze nicht zur Spende gingen, erklärte Sophia Suckel von der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI). In Bayern ist die Lage noch nicht dramatisch. In anderen Bundesländern ist die Lage deutlich schwieriger „In einigen Fällen mussten planbare Operationen bereits verschoben werden“, sagte Partic Nohe vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK)

    Die Digitalisierung der Blutspende stößt auf viel Zustimmung

    Ilona Ulrich, die als Freiwillige bei den Blutspendeterminen in Augsburg hilft, kann den abfallenden Trend im Sommer nicht bestätigen: „Zu uns kommen pro Termin etwa 100 bis 120 Menschen. Dass im Sommer weniger kommen, kann ich nicht beobachten.“ Sie merke eher, dass im Winter die Spenderzahlen sinken. Laut DRK hänge dies vor allem mit den Krankheitswellen der Wintermonate zusammen. Seit mehr als zehn Jahren arbeite Frau Ulrich schon als Freiwillige für den Blutspendedienst. Eine bemerkenswerte Entwicklung bei den Spenderzahlen könne sie zwar nicht feststellen, doch der Blutspendeprozess habe sich seit der Pandemie entscheidend geändert. Seit 2021 können Patientinnen und Patienten über die Website des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Spendentermine reservieren, wodurch sich die Wartezeiten erheblich verkürzt hätten, wie der langjährige Spender Wolfgang Vogg berichtet. Doch auch für Menschen, die auf eine gewisse Spontanität angewiesen sind, sei die Blutspende weiterhin möglich, erklärt Ulrich: „Hier wird niemand abgewiesen.“

    Die fortschreitende Digitalisierung scheint den meisten Spenderinnen und Spendern zu gefallen. Statt einen Zettelberg ausfüllen zu müssen, geschieht die Registrierung seit Anfang des Jahres an Tablets, die gleich hinter der Rezeption bereitstehen. „Die Digitalisierung ist super und war auch dringend notwendig“ , freut sich Spenderin Stefanie Bogner. Auch Vogg lobt die neuen Tablets, kritisiert jedoch, dass er jedes Mal die gleichen Fragen beantworten müsse, obwohl sich die meisten Antworten nicht geändert hätten. Allgemein regieren die meisten Menschen positiv auf die seit Corona getroffenen Maßnahmen und wollen weiterhin zur Blutspende gehen. „Mir tut es nicht weh und ich kann was Gutes tun“, erklärt Nina Mayer ihre Motivation zum Blutspenden. Und vielleicht sei man selbst mal auf eine Spende angewiesen, sagt Bogner. (mit dpa)

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