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Begegnungsort im Karstadt-Gebäude: Podiumsrunde erörtert Ideen
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Es gibt viele Ideen, wie das Karstadt-Gebäude in Augsburg nachgenutzt werden könnte. Ein Architekt erklärt, warum jede von ihnen gut überlegt sein muss.
Eine Schule könnte das Karstadt-Gebäude nach dem Auszug von Galeria wieder zum Leben erwecken, so ein Vorschlag, den die Stadt prüft. Andere wollen hier das Römische Museum oder zur Ergänzung eines weiter bestehenden Einzelhandels in den oberen Etagen Arztpraxen und Dienstleister ansiedeln: Seit bekannt ist, dass sich das Warenhaus aus Augsburg zurückziehen wird, werfen Gesellschaft und Politik immer neue Ideen in den Pott. Zuletzt hatte die Stadtratsfraktion der Grünen zum Austausch eingeladen. Dort lag der Fokus auf einer ganz bestimmten Nachnutzung.
Der "Dritte Ort" war das bestimmende Thema des Abends, zu dem Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin Bü Prechter, Architekt Stefan Schrammel sowie Blogger und Bibliothekar Marius Müller auf dem Podium saßen und mit Gästen diskutierten. Als dritten Ort versteht die Soziologie einen Ort der Gemeinschaft, der Ausgleich zum Alltag in Familie und Beruf sein kann. Ein solcher, da waren sich Podiumsgäste und viele Besucher einig, könnte im Karstadt-Gebäude geschaffen werden. Unter anderem sei eine moderne Bibliothek denkbar, die neben der Auswahl von Büchern auch Platz zum Erleben, Spielen und Verweilen für Groß und Klein bietet.
Experten: Mehrfachnutzung der Karstadt-Flächen muss mitgedacht werden
Auch Kulturflächen für lokale Künstler oder ein Repair-Kaufhaus kamen zur Sprache und Mehrfachnutzungen müssten gedacht werden, hieß es. Sind Teile des Gebäudes montags bis freitags beispielsweise ein Hort, könnten sie am Abend für Lesungen und am Wochenende von der Volkshochschule genutzt werden. Damit würde Abwechslung geschaffen, Bürgerinnen und Bürger bekämen immer wieder neue Anreize, in die Innenstadt zu kommen. Zusätzlich entstünden konsumfreie Bereiche, die für jedermann - unabhängig von finanziellen Möglichkeiten - zugänglich seien. Auch neues Publikum könne man auf diese Weise gewinnen. "Wir haben durch die Entwicklungen in der Innenstadt lange Ältere und Kinder aus diesem Bereich ausgeschlossen", so Bü Prechter. Solche dritten Orte seien eine Chance, diese wieder in die Innenstadt zu holen.
Nicht alle guten Ideen funktionieren auch in Augsburg
Ein "Dritter Ort" sei gut denkbar und man könne sich bei der Suche nach weiteren Lösungen durchaus in anderen Städten Anregungen holen, aber nicht alleine darauf verlassen, so Stefan Schrammel, der als Architekt bundesweit aktiv ist. "Was anderswo gut funktioniert, muss nicht zwingend auch zu Augsburg passen." Derzeit gebe es viele Ideen, jeder wolle sich einen Teil des Kuchens abschneiden, die Frage sei aber, ob das am Ende auch schmecke. Vielmehr müsse man daher mit dem Immobilienbesitzer Solidas aus der Immobilie heraus überlegen, was sinnvoll und möglich ist. "Eine Bibliothek, die über ein verstecktes Treppenhaus im vierten Stock erreichbar ist, wird nicht angenommen", so Schrammel. Man müsse von der Straße aus in die entsprechenden Orte und Angebote "hineinfallen". Dies alles müsse im Vorfeld besprochen und geplant werden. Denn: "Eine falsche Zwischennutzung könnte am Ende fatal wirken."
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