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Augsburg: Baustellen in der Innenstadt: Baut sich Augsburg kaputt?

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Baustellen in der Innenstadt: Baut sich Augsburg kaputt?

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    So voll wie am Marktsonntag (unten) ist es selten in der Annastraße. Gestern Nachmittag war die Zahl der Passanten wieder überschaubar (Bild darüber).
    So voll wie am Marktsonntag (unten) ist es selten in der Annastraße. Gestern Nachmittag war die Zahl der Passanten wieder überschaubar (Bild darüber). Foto: Peter Fastl

    Augsburg baut, um attraktiver zu werden. Aber Sperrungen, Umleitungen und Staus vertreiben Besucher aus dem Umland. Kaum sind Königsplatz und Fußgängerzone überstanden, ächzt der Handel unter der aufgerissenen Karlstraße, der gesperrten Kleinen Grottenau und Baumaschinen auf dem Rathausplatz. „Die Baustellen bringen den Leuten neue Wege bei“, sagt der Vorsitzende des

    Wenn die Menschen aus dem Umland nur beschwerlich nach Augsburg gelangen, suchten sie sich neue Einkaufsziele. Und das unter Umständen dauerhaft. Mayer: „Auf der dreispurigen Autobahn ist man schnell in München.“ Und er sieht in der Ferne schon ein neues „Damoklesschwert“ auf den Handel zukommen: den Bau der geplanten Straßenbahnlinie 5 an der Ackermannstraße. Schon bei der Linie 6 nach Friedberg seien viele Kunden dauerhaft weggeblieben.

    Zehn Prozent der Besucher sind verloren gegangen

    Rund zehn Prozent Besucher seien im vergangenen Jahr durch die Umbaumaßnahmen verloren gegangen, zitiert Wirtschaftsreferentin Eva Weber aus einer Umfrage der Stadt. „Die Katze beißt sich in den Schwanz“, sagt sie. Damit die Innenstadt für Besucher attraktiver wird, müssten die Baumaßnahmen sein. Aber die Baustellen hielten jetzt die Menschen von der Fahrt nach Augsburg ab.

    Auch Augsburgs Citymanager Heinz Stinglwagner sieht in den Baustellen den Hauptgrund für den Besucherrückgang. „Am Handelsbesatz kann es nicht liegen“, sagt er. Es gebe kaum mehr Leerstände in der Innenstadt; wenn Geschäfte derzeit noch geschlossen seien, dann wegen Umbaus. Für Unternehmen sei die Innenstadt attraktiv, wie Neueröffnungen wie der neue Rewe-City-Lebensmittelmarkt in der Maximilianstraße zeigten.

    Das Umland soll sehen, wie attraktiv Augsburg geworden ist

    Im nächsten Schritt gehe es jetzt darum, dem Umland zu zeigen, wie attraktiv Augsburg geworden ist. Nach Abschluss der Bauarbeiten solle es deshalb eine umfangreiche Werbemaßnahme in den Kommunen rund um Augsburg geben. Dem stimmt Eva Weber zu. Gemeinsam mit dem Handel wolle man 2015 eine Kampagne für die Stadt starten. In diesem Jahr wolle man die Menschen nicht auch noch mit Werbung in die Baustellen locken. Derzeit würden die Händler nach ihren Wünschen gefragt, um gezielt darauf eingehen zu können.

    Wenn es um die Wünsche des Einzelhandels geht, hofft Ulrich Mayer auch darauf, dass die Stadt in künftigen Planungen wieder mehr auf die Autofahrer setzt. „Die Leute fahren dorthin, wo man sie mit dem

    Parkplätze und eine gute Erreichbarkeit sind auch die Themen, wenn man die Menschen fragt, die ihren Weg in die Innenstadt gefunden haben.

    Mit dem Parken sei es derzeit so eine Sache, findet Thomas Nodlbichler. Er kommt aus Friedberg – und auf seiner gewohnten Strecke nicht mehr ins Ernst-Reuter-Parkhaus. Bei den Baustellen sei es im Allgemeinen schwierig, einen Parkplatz zu finden. „Aber mittags unter der Woche, so wie jetzt, ist es kein Problem“, sagt er.

    Straßenführung ist umständlich

    Etwas umständlich, aber für Ortskundige gut machbar, finden Katharina und Ina Kizmann derzeit die Straßenführung in der Stadt. „Beim Kö-Umbau war das viel schlimmer, als sich ständig etwas verändert hat“, sagt Ina

    Wilfried von Rohden ist als Tourist mit dem Zug angereist. „Als Fußgänger ist das kein Problem. Da geht man eben im Zickzack um die Baustellen herum“, sagt er. „Mich stört das nicht.“ Nur den Weg mit der Tram vom Bahnhof zum Rathaus zu finden, das sei für Auswärtige zu kompliziert.

    Die Baustellen in der Innenstadt betrachtet Lutz Drischmann, der früher in Augsburg gearbeitet hat, als ganz normal. „Hier wird schon immer viel gemacht“, sagt er. Und das findet er auch gut. „Denn ohne Bauen keine Zukunft“, sagt der 32-Jährige.

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