Aktivisten des Augsburger Klimacamps haben am Montagmorgen drei Bäume auf dem Areal des Kulturpark-West besetzt, um die für den Wochenanfang angekündigten Fällungen zu verhindern. Ein großes Polizeiaufgebot rückte mit etwa zehn Bussen an, um die Aktivisten gegebenenfalls mit Zwang von den Bäumen zu holen. Nach mehrstündigen Verhandlungen mit der
Grundsätzlich, so erklärte das Klimacamp am Montag, solle neuer Wohnraum nicht primär durch Neubau, sondern durch die Nutzung leer stehender Gebäude und durch die Umwidmung existierender Flächen bereitgestellt werden. In Zeiten der Klimakrise dürfe kein alter Baumbestand mehr abgeholzt werden. Gesunde Bäume seien, entgegen der "Phantasie von Baureferent Gerd Merkle", keine banalen Designelemente.
Klimacamp will mit Baumbesetzung Rodung verhindern
Wie berichtet möchte die städtische Wohnbaugruppe 57 Bäume auf dem ehemaligen Kasernenareal fällen, um so Platz für rund 450 neue Wohnungen zu schaffen. "Bislang hat die WBG nie nachvollziehbar erklärt, warum überhaupt eine Fällung der Bäume erforderlich sei", so Klimaaktivist Ingo Blechschmidt. Neupflanzungen brächten erst nach Jahren oder Jahrzehnten einen ähnlichen Effekt.
Blechschmidt erinnert daran, dass auch eine Bürgerinitiative sich gegen eine komplette Neugestaltung des Reese-Areal gewandt hatte. "Leider blieb ein Kurswechsel der Stadt seit mehreren Jahren aus. Wir nutzen die letzte Chance, den Bäumen und dem ehemaligen Kulturort die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie verdienen", so Blechschmidt.