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Augsburg: Baukosten von 50 Millionen Euro: Hier entsteht ein Revier für 220 Polizisten

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Baukosten von 50 Millionen Euro: Hier entsteht ein Revier für 220 Polizisten

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    Im Westen der Stadt wird der zweitgrößte Standort der Augsburger Polizei gebaut.
    Im Westen der Stadt wird der zweitgrößte Standort der Augsburger Polizei gebaut. Foto: Silvio Wyszengrad

    Nach Jahren der Vorbereitung sind nun die Bauarbeiten am neuen Polizeirevier an der Bürgermeister-Ackermann-Straße in Kriegshaber in vollem Gange. Beim offiziellen Spatenstich am Montagnachmittag betonten Vertreter von Polizei und Politik die Bedeutung der geplanten Mega-Inspektion, deren Bau 50 Millionen Euro kosten soll. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte in seiner Rede am Rande der Großbaustelle, das Gebäude werde "dringend benötigt". Das neue Revier sei "von der Architektur her anspruchsvoll", der Zeitplan ehrgeizig. Hinter dem Vorhaben steht eine längere Vorgeschichte.

    Gesprochen wird von der "Polizeiinspektion West", wie das Revier im Polizeijargon einmal heißen wird, bereits seit mehr als zehn Jahren, konkrete Planungen liegen seit 2019 vor, vor Kurzem haben die Bauarbeiten begonnen. 2025 oder 2026 sollen die ersten Polizistinnen und Polizisten in das Gebäude einziehen, das einmal Platz für rund 220 Beamte bieten soll. Optisch wird das Bauwerk an der Bürgermeister-Ackermann-Straße sich von anderen Bürogebäuden wohl nicht eklatant unterscheiden, vorgesehen ist eine Fassade mit Ziegel-Fertigteilen in rötlichem Farbton, durchbrochen von schmalen Fenstern. Doch ein normaler Bau ist das Polizeirevier nur bedingt, gibt es doch spezielle Anforderungen, die ein solches Gebäude erfüllen muss.

    Neues Polizeirevier in Augsburg: Das steckt hinter dem Vorhaben

    So muss das Haus so gesichert sein, dass Besucher nicht einfach hineingehen können; der Eingangsbereich benötigt eine Art Schleuse. Manche Büros müssen extra geschützt werden, weil dort Beamte arbeiten werden, die im Bereich des Extremismus ermitteln. Sie sollen von außen nicht einsehbar sein, ähnliches gilt für Räume, die künftig für spezielle Sonderkommissionen der Kriminalpolizei zur Verfügung stehen sollen. Innenminister Herrmann hob zudem die "energetisch hochwertige Gebäudehülle" hervor. Das Baugrundstück umfasst nach Angaben des Innenministeriums rund 6500 Quadratmeter. Mit einer Nutzfläche von rund 3200 Quadratmetern soll sich der Komplex um zwei Innenhöfe, den Polizeihof und einen begrünten Innenhof gruppieren.

    Zum Baustart der neuen Polizeiinspektion Augsburg-West erschienen unter anderem Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sowie der Augsburger Polizeipräsident Martin Wilhelm.
    Zum Baustart der neuen Polizeiinspektion Augsburg-West erschienen unter anderem Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sowie der Augsburger Polizeipräsident Martin Wilhelm. Foto: Silvio Wyszengrad

    Sobald das Revier fertiggestellt ist, wird die bayerische Polizei die bisherigen Inspektionen in Pfersee und Oberhausen aufgeben und schließen. Sie verschmelzen dann im neuen Großstandort an der Bürgermeister-Ackermann-Straße, der daneben auch noch die Einsatzhundertschaft beherbergen wird, die etwa bei Fußballspielen oder Demos zum Einsatz kommt. Auch Teile der Kriminalpolizei sollen einmal in den bis zu fünf Stockwerke hohen Neubau auf dem Reese-Areal ziehen. Augsburgs Polizeipräsident Martin Wilhelm sagte, man schaffe mit dem neuen Revier eine "große und leistungsfähige Dienststelle", auf die man sich sehr freue.

    OB Weber betont gute Zusammenarbeit zwischen Stadt Augsburg und Polizei

    Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) betonte, wie Wilhelm, dass es zwischen Stadt und Polizei eine gute Zusammenarbeit gebe. Es hätten zwar viele Bürger Bedenken gehabt, dass Reviere zusammengelegt werden, aber damit habe man in Augsburg bereits Erfahrung, etwa beim Polizeirevier Mitte in der Innenstadt. Sie glaube nicht, dass die Verschmelzung einen Verlust bedeute und gehe davon aus, dass die neue Großinspektion das Sicherheitsgefühl erhöhe.

    Das Großprojekt entsteht an der Bürgermeister-Ackermann-Straße auf dem Reese-Areal in Kriegshaber.
    Das Großprojekt entsteht an der Bürgermeister-Ackermann-Straße auf dem Reese-Areal in Kriegshaber. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die "PI West" wird bei Fertigstellung der zweitgrößte Polizeistandort in Augsburg sein, nach dem Präsidium im Antonsviertel, in dem auch die Inspektion Süd ihren Sitz hat. In Augsburg wird damit auch ein jahrzehntelanger Umbau der Polizeistrukturen enden. Schon um die Jahrtausendwende wurde damit begonnen, kleinere Reviere zu größeren Inspektionen zusammenzulegen. So entstanden bereits die Polizeiinspektionen Mitte, Süd und Ost. Nur im Nordwesten der Stadt war die Struktur bislang noch kleinteiliger, mit den Revieren in Oberhausen, in dem gut 50 Beamtinnen und Beamte arbeiten, und dem in Pfersee, wo es etwa 70 Personen sind.

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