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Augsburg: Bald steht fest, wer als Maxstraßen-Manager Augsburgs Nachtleben lenkt

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Bald steht fest, wer als Maxstraßen-Manager Augsburgs Nachtleben lenkt

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    Die Maximilianstraße ist Augsburgs unangefochtene Party-Meile. Allerdings führte das wiederholt zu Problemen. Ein neu geschaffener Maxstraßen-Manager soll helfen.
    Die Maximilianstraße ist Augsburgs unangefochtene Party-Meile. Allerdings führte das wiederholt zu Problemen. Ein neu geschaffener Maxstraßen-Manager soll helfen. Foto: Peter Fastl

    Wer wird der neue städtische Manager oder die Managerin für die Maximilianstraße? Auf diese Frage soll es bald eine Antwort geben, das Auswahlverfahren läuft. Hintergrund der Neueinstellung sind die schweren nächtlichen Ausschreitungen in dem zentralen Straßenzug am 20. Juni. Die Stadt will sich personell verstärken, um Probleme besser in den Griff zu bekommen. Die neue Kraft soll die vielen unterschiedlichen, teils gegensätzlichen Interessen in der historischen Prachtstraße zusammenbringen, was als schwierig gilt. Für die Zukunft der Partymeile gibt es erste Vorgaben.

    Im Juni eskalierte die Lage in der Augsburger Maximilianstraße. Die Polizei räumte die Innenstadt.
    Im Juni eskalierte die Lage in der Augsburger Maximilianstraße. Die Polizei räumte die Innenstadt. Foto: Andreas Herz, dpa (Archivbild)

    Nach Angaben des städtischen Ordnungsreferats haben sich 13 Interessentinnen und Interessenten mit den geforderten Voraussetzungen für den Posten gemeldet. Ausgeschrieben war eine Stelle für "Projekt- und Netzwerkkoordination Maximilianstraße und Stadtmitte". Sie ist vorerst auf drei Jahre befristet und mit etwa 4000 Euro brutto dotiert. Die neue Kraft soll gut kommunizieren können und wissen, wie eine Stadtgesellschaft funktioniert. Deshalb sollte sie einen entsprechenden Hochschulabschluss, aber auch "Macher-Qualitäten" mitbringen. Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) sagt, er sei mit der Anzahl und Qualifikation der Bewerber zufrieden. Mehrere kämen in Betracht.

    Maxstraßen-Manager: Personalvorschlag in der kommenden Woche

    Die Vorstellungsgespräche mit den aussichtsreichsten Kandidatinnen und Kandidaten sollen bis Ende dieser Woche laufen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir dann in der kommenden Woche einen Vorschlag für die Gremien unterbreiten können", sagt Pintsch. Für die Neueinstellung des "Maxstraßenkoordinators" ist eine Beteiligung des Gesamtpersonalrats notwendig. Der Allgemeine Ausschuss des Stadtrates soll über das Verfahren und die Person informiert werden.

    Probleme gibt es in der Maximilianstraße schon seit Jahren. Sie kulminierten in der Krawallnacht im Juni, als sich ein Mob junger Menschen mit der Polizei anlegte. Flaschen wurden geworfen, Beamte angegriffen und verletzt, Rettungskräfte bei ihrer Arbeit behindert. Nach der Randale zog die Stadt mehrere Konsequenzen. Unter anderem soll nun ein eigener städtischer Koordinator helfen, Kompromisse zu finden, aber auch neue Wege zu gehen. Die Stadtregierung will die Zukunft der Maximilianstraße nun ganzheitlich angehen.

    Diese Schritte plant die Stadt Augsburg im Herbst

    Pintsch sagt, die Einstellung des neuen Koordinators werde möglichst rasch erfolgen, damit die Arbeit an dem komplexen Thema "Maximilianstraße und Innenstadt" nachdrücklich und strukturiert weitergeführt werden könne. Dies sei ein zentrales Thema der kommenden Zeit. Viele Dienststellen müssten dabei zusammenarbeiten. Das Thema sei auch von Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) priorisiert worden. Der neue städtische Manager wird die Probleme jedoch nicht alleine lösen können. Viele Stellen sind nötig. Pintsch zufolge arbeiten das Büro für kommunale Prävention und das Ordnungsreferat bereits an verschiedenen Fragestellungen. Ziel seien weitere Schritte im Herbst. Aktuell werde ein Beteiligungsprozess vorbereitet.

    Welchen Job soll die Managementkraft konkret machen? Nach Einschätzung des Ordnungsreferenten muss es zunächst darum gehen, die verschiedenen Aspekte gut zu strukturieren und den Zeithorizont der Umsetzung festzulegen. Sehr wichtig sei auch eine breite Einbindung der verschiedenen Interessengruppen. Im Winter soll es erste konkrete Maßnahmen geben. Als Beispiele nennt Pintsch ein "angemessenes Aufenthaltskonzept" für den Herkulesbrunnen, das auch seiner Bedeutung für das UNESCO-Welterbe gerecht wird. Zuletzt wurde der beliebte Treffpunkt mit Grünpflanzen zugestellt, um größere Ansammlungen von Partygängern zu verhindern.

    Kommen öffentliche Toiletten in die Maximilianstraße?

    Wichtig ist laut Pintsch auch die Frage, wie es mit der Außengastronomie und dem Verkaufsverhalten der Gastronomie weitergeht. "Hier werde ich kooperative Vorgehensweisen vorschlagen, ohne jedoch das Ziel einer hohen Aufenthaltsqualität für alle Bürgerinnen und Bürger aus den Augen zu verlieren", kündigt er an. Auch die Erfahrungen der letzten zwei Jahre seien wichtig – beispielsweise die Teilberuhigung der Straße vor freien Tagen, aber auch die Reduktion des Alkohol-Verkaufs "to go" hätten sich bewährt. Manches müsse noch weitergedacht werden – etwa eine moderate Begrünung des Straßenzugs oder Möglichkeiten für öffentliche Toiletten. Zudem will die Stadt die Maximilianstraße zwischen Merkur- und Herkulesbrunnen im kommenden Jahr versuchsweise zwölf Monate lang für Autos sperren, wie Baureferent Gerd Merkle ankündigte. Faktisch soll es auf eine Verlängerung der Fußgängerzone mit ähnlichen Regelungen wie zwischen Moritz- und Rathausplatz hinauslaufen.

    Als große Linie für die Zukunft nennt Pintsch zwei Dinge: Die Entwicklung der Maximilianstraße zu einer zentralen Lebensader mit hoher Aufenthaltsqualität, mit Respekt vor dem kulturellen Erbe, den Anwohnern und Eigentümern sei wichtig. Zugleich sei Augsburg eine lebendige, moderne Metropole, was sich auch in der Lebensfreude in der Innenstadt, einem guten Einzelhandelsangebot und einer guten Nachtökonomie ausdrücke. "Diese Aspekte werden die Maximilianstraßenkoordination beschäftigen", so Pintsch.

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