Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Bald geht es wieder in einen Biergarten in Augsburg

Augsburg

Bald geht es wieder in einen Biergarten in Augsburg

    • |
    Sebastian Priller bereitet in seinem Riegele-Biergarten schon mal alles vor, damit der Start in die Biergartensaison am nächsten Mittwoch funktionieren kann.
    Sebastian Priller bereitet in seinem Riegele-Biergarten schon mal alles vor, damit der Start in die Biergartensaison am nächsten Mittwoch funktionieren kann. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Zahl 100 spielt für das Leben in Augsburg gerade eine besondere Rolle. Erst wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf Tagen unter diesem Schwellenwert liegt, sind Lockerungen möglich, auf die viele Menschen sehnlich warten. Dann wird es erlaubt sein, in einem Lokal zumindest wieder draußen zu sitzen. Sofern das Wetter mitspielt, ist zudem der Besuch eines Freibads möglich. Am Freitag lag der Wert in Augsburg bei 89,0 und damit zum dritten Mal in Folge unter 100. Vieles deutet also darauf hin, dass ab nächster Woche die Lockerungen greifen. Bei Gastronomen und der Stadt laufen die Vorbereitungen. Die Corona-Regelungen sehen bei der teilweisen Öffnung jedoch immer noch Einschränkungen vor.

    Wenn der Inzidenzwert am Samstag und Sonntag nochmals unter 100 liegt, wovon auszugehen ist, dürfen die Biergärten in Augsburg am Mittwoch öffnen. Zwar gebe es in anderen Bereichen bereits Lockerungen, die ab Dienstag gelten, doch bei der Gastronomie sieht es laut Auskunft der Stadt anders aus. Hier sei ein Tag mehr Geduld gefordert. So sehen es die Bestimmungen vor, die vom bayerischen Gesundheitsministerium herausgegeben wurden.

    In Augsburgs Nachbarlandkreisen sind die Biergärten geöffnet

    Während Wirte und Gäste in Augsburg sich damit noch gedulden müssen, sind die Nachbarlandkreise Augsburg und Aichach-Friedberg einen Schritt weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt dort schon länger unter 100, die Außengastronomie läuft. Die Vorfreude auf die Wiedereröffnung der Gastronomie ist bei Augsburger Wirten und Gästen nun gleichermaßen groß. Dennoch sieht Sebastian Priller, Chef der Augsburger Brauerei Riegele, weiterhin Unwägbarkeiten. "Das größte Gift ist die Unsicherheit", sagt er. Wenn sich der Inzidenzwert um die 100er Marke bewege, könne nicht gut geplant werden. Wie viel Ware soll bestellt werden, laute nur eine Frage. Falls die Öffnung scheitert, müssten Lebensmittel weggeworfen werden. Für viele Gastronomen stelle sich auch die Frage, zu welchem Zeitpunkt das Personal aus der Kurzarbeit zurückgeholt werde. Der Brauereichef, der viele Gaststätten beliefert, weiß aus Gesprächen mit Wirten, dass es noch eine gewisse Zurückhaltung gebe. Dass sofort am ersten Tag einer möglichen Öffnung losgelegt wird, sei also nicht unbedingt zu erwarten. Mancher Augsburger Gastronom peile wohl eher den Juni an.

    Abzuwarten bleibt zudem, wie die Testpflicht von Gästen in der Praxis funktioniere. Vorgeschrieben ist ein negativer Test. Bei Riegele reagiert man entsprechend: Für den Biergarten wird eine Teststation eingerichtet, sagt Priller. Die Regelung, dass jeder Gast getestet sein muss, hält er allerdings für überzogen: "Da mittlerweile alle Risikogruppen geimpft sind, würde ich für mehr Eigenverantwortung plädieren."

    Stadt Augsburg kommt den Wirten entgegen

    Weil die Gastronomie in den zurückliegenden Monaten nur auf das Mitnahmegeschäft setzen konnte - viele Restaurants und Kneipen hatten aus betriebswirtschaftlichen Gründen komplett geschlossen -, kommt der Außenbewirtung nun eine zentrale Rolle zu. Die Stadt Augsburg hat den Wirten zugesagt, dass eine Erweiterung der Außenbewirtungsflächen kulant geregelt werden soll. Laut Ordnungsreferent Frank Pintsch sollen noch mehr Parkplätze als Freischankflächen ermöglicht werden als im vergangenen Jahr. "Gewerbetreibende und Gastronomen brauchen unsere Unterstützung, um als wichtiger Faktor die Lebensqualität und Lebensfreude wieder in unsere Stadt zu bringen", so Pintsch. Um Wirten finanziell entgegenzukommen, will die Stadt auf Sondernutzungsgebühren für den Außenbereich verzichten. Ein Baustein des Konzepts sei zudem die erneute teilweise Beruhigung der Maximilianstraße und der Ludwigstraße für den Verkehr. Auch in den Stadtteilen sind Verbesserungen vorgesehen.

    Aufgrund stabiler Inzidenzwerte gibt es Erleichterungen, unter anderem im Einzelhandel.
    Aufgrund stabiler Inzidenzwerte gibt es Erleichterungen, unter anderem im Einzelhandel. Foto: Hendrik Schmidt (Symbolbild)

    Auf die Öffnung der Außengastronomie setzen auch die Händler. "Wir erwarten tatsächlich einen Ansturm in den Geschäften, wenn die Menschen sich wieder draußen in einem Lokal aufhalten dürfen", sagt Andreas Gärtner, Chef des Einzelhandelsverbands. Die 100er-Marke sei eine "magische Größe". Wenn zudem wieder Einkaufen ohne Test möglich sei, kehre bei den Kunden die Konsumfreude zurück, glaubt Gärtner. Erfahrungen in anderen Städten, die schon länger unter der 100er-Marke liegen, hätten gezeigt, wie sehr sich die Menschen nach Normalität sehnen.

    Inzidenz unter 100: Im Handel gibt es weitere Lockerungen

    Im Handel gilt gegenwärtig in Augsburg das System Click & Meet mit vorheriger Terminvereinbarung. Zudem muss der Kunde einen negativen Corona-Test vorweisen; Geimpfte und Genesene sind ausgenommen. Wenn der Schwellenwert in Augsburg dauerhaft unter der 100er-Marke steht, fällt zumindest die Testpflicht weg. Eine Terminvereinbarung im Geschäft ist weiterhin notwendig. Nach Stand der Dinge könnte die Erleichterung im Handel am Dienstag eintreten.

    Das Familienbad in Augsburg.
    Das Familienbad in Augsburg. Foto: Silvio Wyszengrad

    In den Startlöchern stehen die städtischen Freibäder. Allerdings sind noch einige Dinge abzuklären, heißt es aus dem Bäderamt. Dabei geht es unter anderem um mögliche Auflagen. Im Vorjahr war die Zahl der Badegäste begrenzt worden. Aufgrund der Erfahrungen des Vorjahrs wird es keine festen Zeiten in dieser Badesaison geben, die Bäder sind durchgehend geöffnet. "Sobald als möglich könnte ein Bad nach dem anderen öffnen", teilt die Stadt mit.

    Wann öffnen die Freibäder in Augsburg?

    Frühestens wäre dies am Mittwoch der Fall. Die Becken sind bereits mit Wasser gefüllt. Die Freibäder öffnen, die Hallenbäder sind weiterhin geschlossen. Dabei wird es bleiben. Die Staatsregierung hatte eine Öffnung der Freibäder ab 21. Mai gebilligt, für die Hallenbäder ist dieser Öffnungsschritt bisher nicht vorgesehen, erläutert die Stadt.

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden