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Augsburg: Bahnausbau Augsburg-Ulm abspecken? FDP nennt SPD-Vorstoß "weltfremd"

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Bahnausbau Augsburg-Ulm abspecken? FDP nennt SPD-Vorstoß "weltfremd"

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    Ein ICE bei Kutzenhausen im Kreis Augsburg. Künftig könnten die Fernzüge auf einer neuen Trasse fahren.
    Ein ICE bei Kutzenhausen im Kreis Augsburg. Künftig könnten die Fernzüge auf einer neuen Trasse fahren. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Soll der geplante Bahnausbau zwischen Augsburg und Ulm nur in einer abgespeckten Version kommen? Nachdem es in der Region immer mehr Widerstand gegen das Milliardenprojekt gibt, fordert die SPD, es noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Augsburgs

    Der Augsburger FDP-Vorsitzende Ralf Neugschwender nennt den Vorstoß von SPD-Chef Wurm "weltfremd". Er sagt: "Wer zum jetzigen Zeitpunkt noch einmal wesentliche Ziele des Projekts neu diskutieren will, hat offenbar nicht mitbekommen, dass dies bereits jahrelang passiert ist." Damit Augsburg künftig gut an den Deutschlandtakt angebunden ist, sei eine Fahrzeit von 26 Minuten wichtig. Die

    FDP vermutet besonderen Grund hinter der Bahn-Resolution

    Neugschwender sagt, es sei gut, dass sich Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber und die Landräte von Augsburg, Günzburg und Neu-Ulm mit einer Resolution nun öffentlich hinter das Projekt gestellt hätten. "Es drängt sich allerdings schon der Eindruck auf, dass damit die Notbremse gezogen wurde, um die eigenen Kommunalpolitiker vor Ort in Zaum zu halten." Seit die Planungen der Bahn konkreter werden, regt sich vor allem in den betroffenen Orten immer mehr Widerstand.

    Zusmarshausens Bürgermeister Bernhard Uhl (CSU) hatte zuletzt auch ins Spiel gebracht, dass die Fernzüge künftig nicht mehr zwingend am Hauptbahnhof in Augsburg halten müssten - sondern an einem Fernbahnhof im Süden der Stadt. Das Ziel dahinter: Eine Bahntrasse zu finden, die im Augsburger Land für möglichst wenig Ärger sorgt. Mit diesem Vorstoß steht er aber ziemlich alleine da. Die Resolution, die vom Augsburger Landrat Martin Sailer (

    Die Grünen-Landtagsabgeordnete Stephanie Schuhknecht spricht in diesem Zusammenhang von einem "schlechten Witz". Auch den SPD-Vorstoß, das Projekt abzuspecken, kann sie nicht nachvollziehen. Man plane jetzt eine Strecke, die - wie die bisherige - wieder für mehr als 100 Jahre gebaut werde. "Jetzt Geld auszugeben für eine kleinere Lösung, die vielleicht etwas schneller kommt, aber den Anforderungen nicht gerecht wird, wäre nicht sinnvoll", sagt sie. Die Ziele des Ausbaus - vier Gleise und 26 Minuten Fahrzeit - seien richtig.

    Bund Naturschutz ist für Trasse Augsburg-Ulm in Autobahnnähe

    Schuhknecht positioniert sich derzeit noch für keine der vier Trassenvarianten, die aktuell im Rennen sind. Dafür sei es zu früh; zunächst müsse geprüft werden, welche Auswirkungen sie konkret hätten. Der Bund Naturschutz hat bereits für eine Trasse in Autobahnnähe plädiert. Die Landtagsabgeordnete sieht neben dem Bund, der für den Fernverkehr verantwortlich ist, auch den Freistaat in der Pflicht. Es gehe darum, den Menschen in der Region einen "echten Mehrwert" zu bieten - etwa mit barrierefreien Regionalbahnhöfen und einem Ausbau des Nahverkehrs. Diese Verbesserungen, gerade an den Bahnhöfen, könnten auch schon schneller kommen als das Neubauprojekt.

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