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Bahn-Streik in Augsburg heute: Frust im Fernverkehr

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Bahn-Streik sorgt am Donnerstag vor allem im Fernverkehr für Frust

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    Passanten am Augsburger Bahnhof: Der Bahn-Streik legt am Donnerstag einen großen Teil des Schienenverkehrs lahm.
    Passanten am Augsburger Bahnhof: Der Bahn-Streik legt am Donnerstag einen großen Teil des Schienenverkehrs lahm. Foto: Sophia Knoll

    Von Mittwochabend bis Donnerstagabend, 18 Uhr, kommt es aufgrund eines Warnstreiks der Lokführergewerkschaft GDL bundesweit zu Einschränkungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der DB. Auch in Augsburg sind die Auswirkungen zu spüren – wenn auch nicht so deutlich wie erwartet. Denn zumindest Pendler, die Züge des Nahverkehrs nutzen, scheinen pünktlich an ihren Zielort zu gelangen. "Ich habe von dem Streik gar nichts gewusst", sagt ein Fahrgast in den frühen Morgenstunden am Augsburger Bahnhof. Sein Zug fahre wie geplant. Dies liegt daran, dass die BRB sowie andere Privatbahnen ihren Betrieb regulär fortsetzen und nicht zwingend von dem Warnstreik betroffen sind. Erst wenn Infrastrukturbetreiber und -anbieter bestreikt werden, könnte es auch bei anderen privaten Eisenbahnunternehmen zu abweichenden Fahrplänen kommen.

    GDL-Streik heute: Vor allem im Fernverkehr fallen in Augsburg Züge aus

    Für Reisende im Fernverkehr bedeutet der Warnstreik allerdings das Warten auf verspätete Züge oder gar Zugausfälle. Trotz eines Notfahrplans der Deutschen Bahn ist das Angebot an Fahrten stark reduziert. Tickets für Fahrten am Mittwoch und Donnerstag könnten laut DB-Konzern auch zu einem späteren Zeitpunkt genutzt oder storniert werden; die Zugbindung sei aufgehoben. Für Fahrgäste, die sich auf den Fernverkehr verlassen hatten, scheinen diese Ticketregelungen angesichts der entstandenen Umstände nur ein schwacher Trost.

    Auch Barbara Hartmann hat der Bahnstreik getroffen. Sie wollte am Donnerstag mit dem Zug nach Verona, um sich dort mit drei Freundinnen - sie leben alle in unterschiedlichen Städten - für ein lang geplantes Mädelswochenende zu treffen. Das Hotel und die Zugtickets waren bereits gebucht, dann kam die Nachricht vom Streik. Es musste spontan umgeplant werden. "Wer konnte, hat am Dienstagabend noch schnell einen Platz im Flixbus gebucht", erzählt Hartmann.

    Das bereite nun aber einige Umstände, ärgert sie sich. Weil der Bus nur von München aus fahre und sie am Donnerstag kein Auto zur Verfügung habe, sei sie bereits am Mittwochabend mit der Bahn zu einer der Freundinnen an den Ammersee gefahren. Deren Mann bringe sie nun am Donnerstag zum Flixbus in

    Bahn-Streik der GDL: Die Hintergründe des Warnstreiks

    Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kurzfristig zum Streik aufgerufen und so den Druck auf die Deutsche Bahn erhöht, den Forderungen nach steigenden Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen nachzukommen. Konkret fordert die GDL unter anderem eine allgemeine Lohnerhöhung von 555 Euro pro Monat für Beschäftigte sowie eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3.000 Euro. Außerdem sollen die Arbeitszeiten für Schichtarbeiter reduziert werden: von 38 auf 35 Stunden – bei vollem Lohnausgleich. Bisher hat die Deutsche Bahn eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten und die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.850 Euro angeboten; für die GDL scheint das zu wenig.

    Noch ist wohl keine Einigung in Sicht. Das für Ende der Woche geplante zweite Tarifgespräch hat die Deutschen Bahn abgesagt – Streik und Verhandlungen könnten nicht gleichzeitig passieren, heißt es seitens des Konzerns. Bis eine gemeinsame Lösung gefunden ist, wird in den kommenden Wochen wohl mit weiteren Warnstreiks zu rechnen sein. 

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