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Ausgefallener Welterbelauf: Startgebühren werden nicht erstattet
![Starkregen und Hochwasser hatten dem ersten Augsburger Welterbelauf einen Strich durch die Rechnung gemacht. Starkregen und Hochwasser hatten dem ersten Augsburger Welterbelauf einen Strich durch die Rechnung gemacht.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Wegen des Hochwassers ist der Augsburger Welterbelauf ausgefallen. Eine Organisatorin war selbst vom Unwetter betroffen. Warum es keinen Ersatztermin gibt.
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Es sollte eine Premiere werden, doch dann fiel Augsburgs erster Welterbelauf buchstäblich ins Wasser. Die Stadt hatte in Absprache mit der Polizei die für vorletzten Sonntag geplante Veranstaltung wegen des Hochwassers kurzfristig abgesagt. Da im Augsburger Umland Katastrophen-Alarm herrschte, wollte man keine Einsatzkräfte binden. Inzwischen aber fragen sich einige der angemeldeten Läuferinnen und Läufer, was eigentlich mit ihren Startgebühren passiert. Mitunter gibt es auch Kritik am digitalen Ersatzprogramm. Die Verantwortlichen erklären, warum der Lauf nicht nachgeholt werden kann.
Noch weisen in Augsburg Schilder auf die unterschiedlich langen Strecken des Welterbelaufs hin. Das hat seinen Grund. Die Teilnehmer, so die Idee, können jetzt individuell ihre Distanz absolvieren. Bis Sonntag, 23. Juni, können sie ihre Startunterlagen im Welterbe-Infozentrum am Rathausplatz zu den dortigen Öffnungszeiten abholen. So lange bleiben auch die Strecken ausgeschildert. Teilnehmer können ihre persönlichen Laufzeiten über einen Link, der auf der Homepage der Stadt zu finden ist, eintragen. Anschließend, so heißt es, erscheine die Zeit in der Ergebnisliste. Ab Montag, 24. Juni, könne man die persönliche Urkunde herunterladen, Medaillen würden per Post verschickt. 91 Sportler hätten bislang auf diese Weise teilgenommen. Nicht alle der 1500 angemeldeten Läufer, die Startgebühren zwischen 20 und 40 Euro gezahlt haben, sind von der Alternative angetan.
Geplatzter Augsburger Welterbelauf: Nachholtermin offenbar nicht möglich
Man fühle sich auf diese Weise wirklich um die Anmeldegebühr betrogen, schreibt etwa Miriam Lam in einer Nachricht an unsere Redaktion. "Richtig wäre es gewesen, eine Aufwandsentschädigung einzubehalten, den Lauf zu einem späteren Zeitpunkt zu wiederholen oder die Startgebühren den Hochwasseropfern in der Region oder/und den Freiwilligen Feuerwehren zu spenden." Das Referat für Kultur, Welterbe und Sport erklärt, warum ein Nachholtermin nicht möglich ist.
"Solch eine Veranstaltung zu planen, bindet erhebliche finanzielle und organisatorische Ressourcen und hat eine sehr lange Vorlaufzeit." Eine Erstattung der Gebühren finde nicht statt. Das Referat verweist darauf, dass der Welterbelauf aufgrund höherer Gewalt abgesagt wurde, deshalb sei man rechtlich nicht zur Rückerstattung verpflichtet. Zudem habe der Lauf finanziell tatsächlich stattgefunden, wird betont. "Der ganz überwiegende Teil der Kosten war bereits angefallen."
Organisatorin Katja Mayer hatte doppeltes Pech
Die Stadt Augsburg hatte Katja Mayer, die mit ihrer km Sport-Agentur seit Jahren auch den Firmenlauf organisiert, mit der Ausrichtung des Welterbelaufs beauftragt. Über die Vertragsbestandteile könne man keine Auskünfte geben, heißt es aus dem Referat. Die anfallenden Kosten des Welterbelaufs könnten jedenfalls nicht komplett durch die Einnahmen der Startergebühren und durch Sponsoring gedeckt werden. Die Veranstaltung werde daher durch einen Zuschuss aus den Haushaltsmitteln der Stadt Augsburg finanziert. Katja Mayer selbst hatte an jenem verregneten Wochenende doppeltes Pech.
![Überflutete Keller im Stadtteil Haunstetten: So war die Lage am Montag Ausgefallener Welterbelauf: Startgebühren werden nicht erstattet](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Nicht nur, dass der Welterbelauf abgesagt und Bühne und Zelte auf dem Rathausplatz wieder abgebaut werden mussten, Mayer selbst war auch von den Auswirkungen des Unwetters betroffen. Das Haus der Familie liegt in Neubergheim, wo der Diebelbach anschwoll und das Grundwasser hochdrückte. Sämtliche Keller standen unter Wasser. "Bei uns war es 50 Zentimeter hoch", berichtet Mayer. Die Freiwillige Feuerwehr Bergheim habe viel zu tun gehabt. Mayer, die, wie sie erzählt, für die Teilnehmer des Welterbelaufs 130 Kilo Bananen gekauft hatte und auf dem Obst sitzen zu bleiben drohte, hatte eine spontane Idee. "Ich dachte, jeder braucht Nervennahrung. Ich packte die Bananen in mein Auto, stellte es im Ort ab und schrieb über Whatsapp, dass sich jeder daraus bedienen kann." Eineinhalb Stunden später seien die Bananen weg gewesen.
Für den Welterbelauf soll es einen nächsten Versuch geben. Laut Sportreferent Jürgen Enninger (Grüne) ist der Lauf in Absprache mit Regensburg und Bamberg, die auch einen Welterbelauf veranstalten, im dreijährigen Rhythmus geplant. In Augsburg soll er 2027 stattfinden. Dann hoffentlich bei schönem Wetter.
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"Solch eine Veranstaltung zu planen, bindet erhebliche finanzielle und organisatorische Ressourcen und hat eine sehr lange Vorlaufzeit."
Aber ich dachte
"Die Stadt Augsburg hatte Katja Mayer, die mit ihrer km Sport-Agentur seit Jahren auch den Firmenlauf organisiert, mit der Ausrichtung des Welterbelaufs beauftragt."
Also ist es wohl vielmehr so, dass
"... der Lauf finanziell tatsächlich stattgefunden" hat, weil man doch die Agentur bezahlen musste, die ihre Ressourcen in die Organisation des Laufes gesteckt hat.
"Das Referat verweist darauf, dass der Welterbelauf aufgrund höherer Gewalt abgesagt wurde, deshalb sei man rechtlich nicht zur Rückerstattung verpflichtet."
Gern genommenes Argument wenn es für die Stadt gerade passt. Die Stadt wäre rechtlich auch nicht verpflichtet Kita-Gebühren zu erheben. Macht sie trotzdem ... Die Stadt ist rechtlich nicht verpflichtet irgendwelche Zuschüsse zu irgendwelche Festivitäten zu zahlen. Macht sie trotzdem... Die Stadt wäre rechtlich zu sehr viel nicht verpflichtet, was sie trotzdem macht.
Selbst bin ich nicht betroffen, aber in der Sache verhält sich die Metropolstadt Augsburg, Heimat des Weltkukturerbe Wassermanagement, hier einmal mehr sehr kleinstädtisch und kleinkariert.
Die Absage der Veranstaltung war der aktuellen
Situation durchaus angemessen, aber
„Zudem habe der Lauf finanziell tatsächlich
stattgefunden, wird betont.“ ???